Das Programm beim Allgäu Vertical: Über die Skipiste aufs Ofterschwanger Horn, weiter über die „Märchenwiese“ ein Stück bergab und dann wieder hinauf ins Ziel an der Weltcuphütte zu gelangen.

Die Schnellsten auf der 3,7 Kilometer langen Strecke mit 591 Höhenmetern waren Konrad Lex aus Rottenbuch in 26:07 Minuten und die Spanierin Ragna Debats in 30:08 Minuten. Für internationales Flair sorgte eine achtköpfige Delegation der katalanischen Schneeschuh-Nationalmannschaft, die das Rennen in Ofterschwang als Vorbereitung für internationale Wettkämpfe nutzte.
Die Wertung erfolgte in zwei Kategorien: mit oder ohne Ski. Voller Spannung wurde erwartet, wer in diesem Jahr die Nase vorn hatte. Ein Läufer oder ein Skitourengeher? Bei den Männern war es eine klare Sache. 48 Sekunden Vorsprung hatte der Oberbayer Konrad Lex auf den Zweitplatzierten, Eduard Hernandez aus Spanien, der den Kurs in Schneeschuhen absolvierte.
Für Lex, ehemals deutscher Meister im Ski-bergsteigen, war es bei seiner dritten Teilnahme am „Allgäu Vertical“ der erste Gesamtsieg. „Ich hatte aus den Vorjahren noch eine Rechnung offen und freue mich sehr, dass es heuer geklappt hat“, sagte der 42-Jährige im Ziel. Gesamtdritter wurde Lukas Hiemer aus Füssen. Auch er war mit Tourenski unterwegs.

Im Damenrennen fiel die Entscheidung erst auf den letzten Metern. Kurz vor dem Ziel wurde Skitouren-spezialistin Susi von Borstel aus Blaichach noch von der spanischen Schneeschuhläuferin Ragna Debats abgefangen. Die Allgäuerin zeigte sich aber dennoch zufrieden über ihren Sieg in der „Skiklasse“. „Ich war sehr fokussiert auf mein Rennen. Und im Dunkeln kriegt man sowieso wenig von den Verfolgern mit.“
Gerade in der Dunkelheit lag aber auch ein besonderer Reiz der Ver-anstaltung, die von Axel Reusch, Laufladenbesitzer aus Sonthofen, organisiert wird. Wie eine lange Lichterkette zogen die Teilnehmer mit ihren Stirnlampen den Berg hinauf und boten den Zuschauern einen spektakulären Anblick. Spektakulär anzusehen war auch so mancher - glimpflich verlaufene - Sturz auf der teilweise angefrorenen Skipiste, bei dem mühsam erkämpfte Höhenmeter wieder verloren gingen. Der Stimmung unter den Sportlern tat dies aber keinen Abbruch. Endlich im Ziel angekommen, freuten sich alle. Manch einer davon wie verrückt.