Zum Spiel Cambridge (Light Blues) vs. Oxford (Dark Blues) 8:3 (1:1, 3:2, 4:0): Von der ersten Sekunde an sahen die über 400 Zuschauer ein leidenschaftliches und intensiv geführtes Spiel der Rivalen. Die 1:0-Führung Führung für Cambridge durch mich glichen die Dark Blues noch im ersten Drittel aus. Im zweiten Drittel ging Oxford kurzzeitig 3:2 in Front, bevor die Light Blues aufdrehten und das Spiel wieder zu ihren Gunsten wendeten. Vor allem im letzten Drittel wurde die spielerische und körperliche Überlegenheit der Light Blues deutlich, was zu weiteren vier Toren führte.
Zur Geschichte: Das erste Oxford-Cambridge Varisty Match wurde im Jahre 1885 in St. Moritz ausgetragen. Es ist von der Hockey Hall of Fame in Toronto und der Internationalen Eishockey-Föderation als das älteste noch bestehende Eishockey-Derby der Welt anerkannt. Anfang des 20. Jahrhunderts galten noch bizarre Regeln für das Match. Eine davon war, die Anzahl der kanadischen Spieler zu beschränken. Während der Weltkriege wurde das Spiel ausgesetzt. Seit 1949 wird es wieder jährlich ausgetragen. Dieses Jahr kämpfen die beiden Teams zum 99. Mal um den begehrten King Edward’s Cup.
Gleich zu Beginn wurde uns verständlich gemacht, dass alle anderen Spiele egal sind.Christoph Kehle zur Bedeutung der Partie Cambridge vs. Oxford
Zum Team: Die Cambridge Blues setzten sich aus Studenten und Doktoranden jeglicher Fächer von Mathematik über Medizin bis hin zu politischer Philosophie zusammen. Viele der nordamerikanischen Spieler bleiben nur für ein Jahr in Cambridge, sodass es umso wichtiger ist, schnell ein funktionierendes Team zu formen. Ein großer Bestandteil der Vorbereitung auf das Varsity Match war ein Trainingslager im Lyceum Alpinum in der Schweizer Ortschaft Zuoz. Schon in den 1920er Jahren wurden Spiele von Cambridge in Zuoz ausgetragen. Auch dieses Jahr endete das Trainingslager mit einem Turnier, an dem auch die Dragons Sulzschneid aufgrund einer Absage einer anderen Mannschaft eingeladen waren.
Wie ich ins Team kam: Nach meinem Studium in München begann ich im Sommer 2016 meine Promotion in Mathematik an der Universität Cambridge. Als begeisterter Hobbyeishockey-Spieler bei den Dragons Sulzschneid wollte ich diesen Sport trotz des Ortswechsels nicht aufgeben. Anfang Oktober fanden die Probetrainings statt, bei dem das Team für das neue akademische Jahr ausgewählt. Neben weiteren ausschließlich aus Nordamerika kommenden Studenten hatte ich das Glück, ins Team aufgenommen zu werden. Gleich zu Beginn wurde uns verständlich gemacht, dass alle Spiele egal sind - und die Saison nur an dem Resultat des Varsity Match‘s gemessen wird. Für mich ist es eine große Ehre, Teil dieser langen Tradition zu sein und für Cambridge Blues auf das Eis zu gehen.