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Eiserne Familie bibbert Saisonhöhepunkt entgegen

Start im Eisschwimmen

Eiserne Familie bibbert Saisonhöhepunkt entgegen

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    Eiserne Familie bibbert Saisonhöhepunkt entgegen
    Eiserne Familie bibbert Saisonhöhepunkt entgegen

    Fast jeden Tag stürzen sich die Bakircioglus im Winter in die eiskalten Gewässer im Allgäu! Zum Beispiel in den Sonthofer See oder sogar die Iller. Ihr Motto: bibbern, zittern - und am Ende triumphieren. Alle drei nehmen am Wochenende an der bundesweit größten Meisterschaft im Eisschwimmen in Burghausen (Oberbayern) teil. Seyfi und Fatma starten bei der German Open im Wöhrsee über die Distanz von 50 Metern - bei einer Wassertemperatur von rund drei Grad!

    Wenn Hamza Bakircioglu ins Eiswasser steigt, hat er seine Schwimmboje immer dabei.
    Wenn Hamza Bakircioglu ins Eiswasser steigt, hat er seine Schwimmboje immer dabei. Foto: privat

    Ihr Sohn Hamza treibt es noch weiter auf die Spitze: Er tritt im einzigen WM-Rennen der mehrtägigen Veranstaltung am Freitag (15 Uhr) über 1.000 Meter Freistil an. "Ich hoffe auf eine Zeit um die 15:30 Minuten und einen Platz unter den Top 15. Das Feld ist super besetzt", sagt Hamza. Darüber hinaus springt er über 500 m, 200 m und 50 m ins kalte Wasser.

    Die Meisterschaft der Eisschwimmer ist eng mit dem Namen des Weltklasse-Schwimmers Christof Wandratsch verbunden, mit dem Hamza befreundet ist. Beim ersten Wettbewerb dieser Art vor drei Jahren in Burghausen lud er den Allgäuer mit türkischen Wurzeln ein. Eine Ehre für Hamza. Der Industriemeister machte sich Schritt für Schritt mit den extremen Herausforderungen im kalten Wasser vertraut.

    "Anfangs werden die Füße und Hände taub und schmerzen. Es ist eine absolute Stresssituation. Der Körper will hinaus. Doch das ist genau der Punkt, an dem es interessant wird", sagt Hamza Bakircioglu, der in diesem Sommer den Bodensee der Länge nach (64 Kilometer) durchschwamm. Sein Durchhaltegeheimnis fürs kalte Wasser: "Ich beruhige mich mit tiefen Atemzügen. Für mich ist das wie Mentaltraining."

    Eisschwimmen ist vor allem in Russland sehr beliebt, hat aber auch hierzulande zahlreiche Anhänger. Es ist nicht ungefährlich: Es kann beispielsweise für Menschen mit Herzinfarktrisiko gefährlich werden. Krämpfe stellen ebenfalls ein Risiko dar. "Das muss man langsam trainieren", sagt Hamza Bakircioglu, der sich regelmäßig medizinisch checken lässt.

    Mit seiner Begeisterung fürs Winterschwimmen hat er mittlerweile längst auch seine Eltern angesteckt. Da sie ihn ohnehin meist zu seinen gewagten Manövern begleiteten, sprangen sie irgendwann einfach selbst mit hinein. "Es macht einen Riesenspaß. Es erfrischt Körper und Geist", sind sich die drei einig.

    Druch den jüngsten Schneefall, der auch in Burghausen niederging, sind die Bedingungen aus Sicht der Eisschwimmer nun perfekt. "Endlich ist so richtig Winter. Jetzt hoffen wir nur noch auf Minusgrade, blauen Himmel und Sonnenschein an den Wettkampftagen", sagen die Bakircioglus.

    Lange Zittern müssen sie in Burghausen übrigens nicht: Rund um den Wettkampfbereich befinden sich Wärmezelte, Whirlpools, Heizpilze und Saunen. Außerdem weht ein ganz besonderer Geist auf dem Gelände, wenn sich Starter aus nah und fern in die Fluten stürzen: "Das gemeinsame Erlebnis wärmt einem das Herz", sagen die Bakircioglus.

    Insgesamt stehen in Burghausen 750 Starts in acht Disziplinen auf dem Programm.

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