Es schien, als ob ein Großteil der Spannung extra für das Saisonfinale in der WTCR Tourenwagen-Rennserie aufgehoben worden wäre. Und nach den beiden Rennen im russischen Sotschi gab es für das Team von Motorsport Engstler guten Grund zur Freude: Luca Engstler sicherte sich auf den letzten Drücker den Sieg in der Juniorwertung, Jean-Karl Verny belegte am Ende den dritten Platz in der Fahrerwertung.
Bis zu den Rennen in Sotschi hatte Luca Engstler die Juniorwertung nicht angeführt. Dass er letztlich an der Spitze landete und sich nun WTCR-Juniorweltmeister nennen darf, ist auch seinem Kampfgeist zu verdanken. Die Plätze 13 und zehn reichten dem 21-Jährigen (372 Punkte) zum Wertungssieg vor dem Belgier Gilles Magnus (371) und dem Ungarn Bence Boldizs (250). Die Juniorwertung besteht insgesamt nur aus vier Fahrern. „Wieder einmal hatten wir nicht das Qualifying, das wir wollten. Wir mussten bei den feuchten Bedingungen ein Risiko eingehen, und es hat nicht geklappt“, sagte Engstler. „Die Rennen aber waren gut, ich habe es sehr genossen.“
Emotionen beim letzten Rennen der WTCR-Saison
Emotional seien die letzten Saisonrennen außerdem gewesen, weil es die letzten Auftritte von Gabriele Tarquini waren. „Er hat mir oft geholfen. Ich bin auch ein bisschen traurig, dass diese Saison vorbei ist, aber zumindest haben wir uns einen weiteren Titel gesichert“, sagte der 21-Jährige. Sein Vater, Teamchef Franz Engstler, lobte das Durchhaltevermögen seiner Fahrer. „Insgesamt haben wir in dieser Saison zwei Siege und drei zweite Plätze eingefahren“, sagte Engstler.
Der Sieg seines Sohnes in der Juniorwertung und der dritte Platz Vernays seien der Lohn nach einer anstrengenden Saison. Vernay zeigte eine gute Leistung im Regen auf dem Sotschi-Autodrom. Im ersten Rennen sicherte er sich mit seinem Hyundai Elantra N TCR den dritten Startplatz und landete am Ende auf Platz zwei. Im zweiten Rennen startete der 34-jährige Franzose von Platz sieben und wurde letztlich Fünfter. Die beiden Ergebnisse reichten, um in der Fahrerwertung von Platz sechs auf drei (177 Punkte) zu klettern. „Aus meiner Sicht hätten wir nichts besser machen können“, sagte Vernay. „Wir wollten den Titel gewinnen. Aber ich denke, auf dem Podium zu landen, ist immer noch eine gute Leistung.“
In der Teamwertung landet Engstler Motorsport auf Platz fünf
Den Gesamtsieg in der Tourenwagen-Weltcup-Serie holte sich Vernays französischer Landsmann Yann Ehrlacher (223 Punkte) vor dem Belgier Frédéric Vervisch (195). Luca Engstler (88) belegte Gesamtrang 15. Das Engstler-Team aus Wiggensbach landete zudem in der WTCR-Teamwertung auf Platz fünf. „Es ist fantastisch, dass wir unsere zweite Saison in der Tourenwagen-Serie auf dem Podium beenden und zudem den Sieg in der Juniorwertung einfahren konnten“, sagte Teamchef Franz Engstler. „2021 war zeitweise ein schwieriges Jahr für uns. Diese Erfolge sind letztlich ein Beweis für die harte Arbeit und Entschlossenheit des gesamten Teams.“
Als einer der wenigen Fahrer schaffte es Vernay, in dieser Saison zwei Siege einzufahren. „Unsere Motivation, stärker zurückzukommen, ist höher denn je. Wir freuen uns auf die Möglichkeiten, die das nächste Jahr bieten wird“, sagte Teamchef Franz Engstler.