Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

"Er hat das, was er gemacht hat, mit einer unvergleichlichen Konsequenz durchgezogen."

Greis über Björndalen

"Er hat das, was er gemacht hat, mit einer unvergleichlichen Konsequenz durchgezogen."

    • |
    • |
    Ole Einar Björndalen - hier noch im Feier-Modus. Kurz darauf beendete er seine Karriere.
    Ole Einar Björndalen - hier noch im Feier-Modus. Kurz darauf beendete er seine Karriere. Foto: Antonio Bat/epa

    Zum Weltcup-Auftakt lief Ole Einar Björndalen hinterher und verpasste die Qualifikation für die Olympischen Spiele. War das das Karriere-Ende des erfolgreichsten Biathleten der vergangenen zwei Jahrzehnte?

    Der Nesselwanger Michael Greis erklärt uns Björndalens einzigartige Biathlon-Karriere.
    Der Nesselwanger Michael Greis erklärt uns Björndalens einzigartige Biathlon-Karriere. Foto: Hermann Ernst

    Greis: Ich glaube es nicht. Aber Ole hatte ein hartes Rennen. In denke schon, dass er noch an sich glaubt, aber es ist ein harter Schlag für ihn, dass er nicht bei seinen siebten Olympischen Spielen am Start sein wird. Wie es mit ihm weitergeht, weiß aber keiner. Ich habe seinen Pressesprecher getroffen und er konnte mir nur erzählen, dass Björndalen heute hier in Ruhpolding trainiert hat.

    Was zeichnet den mit acht Goldmedaillen erfolgreichsten Winter-Olympioniken aus?

    Greis: Er hat das, was er gemacht hat, mit einer unvergleichlichen Konsequenz durchgezogen. Er war als Profi seinen Konkurrenten immer einen Schritt voraus und kennt seinen Körper unglaublich gut. Seine Motivation ist grandios: Er geht Tag für Tag raus und versucht, besser zu werden. Diese Motivation bis ins hohe Alter aufrechtzuerhalten, ist die große Leistung von Björndalen.

    Wie kann man den Einbruch in dieser Saison erklären?

    Greis: Er ist Vater einer Tochter geworden. Ich kann mir gut vorstellen, dass jetzt ein neuer Lebensabschnitt für ihn begonnen hat. Ole hat immer gesagt, dass er in seiner Zeit kein Kind haben möchte, weil er sich nur auf den Sport konzentrieren will. Aber viele Faktoren spielen da mit.

    Wie haben Sie in Ihrer aktiven Zeit Björndalen als Konkurrenten erlebt?

    Michael Greis

    aus Nesselwang gewann drei Weltmeistertitel und holte drei olympische Goldmedaillen bei den Spielen 2006 in Turin. Der 41-Jährige trat im Dezember 2012 vom aktiven Sport zurück und arbeitet unter anderem als Kommentator für Eurosport.

    Greis: Er war das Maß der Dinge. Wir alle haben geschaut: Wie setzt er die Technik vor allem im läuferischen Bereich um?

    Warum stimmen seine Resultate nicht mehr?

    Greis: Schwer zu sagen. Ole hat in diesem Jahr so viel trainiert wie noch nie. Ein Servicemann hat mir erzählt, dass er als erster auf dem Schnee war. Am Einsatz kann es nicht liegen. Vielleicht haben sich doch die Prioritäten verschoben.

    Sie haben im Dezember 2012 Ihre Karriere beendet. Was ist da passiert?

    Greis: Ich hatte zuvor einen Syndesmosebandriss und Einschränkungen in der Mobilität. Das habe ich gespürt und hatte gehofft, dass in Östersund das Feuer zurückkommt. Aber das Gefühl kam nicht und dann habe ich schnell entschieden. Ich höre auf.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden