Simone und Tom, der große Tag des Rekordversuchs rückt immer näher. Wie groß ist die Nervosität bereits?
Simone: Es war noch so viel zu tun in letzter Zeit, wir hatten gar nicht richtig Zeit, um nervös zu werden. Aber wir freuen uns jetzt einfach, dass es endlich los geht. Monatelang haben wir geplant und fast von nichts anderem gesprochen. Wir bereiten uns schon gefühlt eine Ewigkeit vor – von der Idee bis zum Abflug locker ein Jahr. Jetzt wollen wir es endlich anpacken.

Wie habt ihr euch auf euer großes Abenteuer vorbereitet?
Simone: Vor allem mit viel Muskelkater. Wir haben versucht, jeden Tag Sport zu treiben, um fit zu werden. Joggen, Radfahren und viele Besuche im Fitnessstudio standen die letzten Monate auf dem Programm.
Tom: Und wir haben die letzten vier Wochen fast jede Nacht gezeltet.
Im Garten oder wo?
Tom: (lacht) Ne, viel bequemer – im Schlafzimmer, sogar im eigenen Bett.
Simone: Wie schlafen nicht in einem klassischen Zelt, sondern verwenden ein mobiles Zeltsystem, das man im eigenen Bett aufstellen kann. Es sieht jedes Mal ein bisschen aus, als stecken unsere Köpfe in einem Aquarium (lacht). Wir haben während unserer Vorbereitungen Markus Göbel aus Sonthofen kennengelernt. Er ist Bergsportler und hat sich auf Höhentraining in den eigenen vier Wänden spezialisiert. Er hat uns das Zelt gegeben. Mit wenigen Knopfdrücken sind wir so ganz schnell auf über 6.000 Höhenmetern und können uns dadurch an die dünne Luft gewöhnen.
Per Knopfdruck klingt gut. Um wirklich zum Bergsee zu kommen, müsst ihr erst einmal eine Höhe von 6.400 Metern erklimmen. Wie kriegt ihr euer Board und die Ausrüstung nach oben?
Tom: Wir packen alles in einen Rucksack und bringen die Ausrüstung damit nach oben. Das Stand Up Paddle-Board lässt sich gut zusammenrollen. Oben wird es dann aufgepumpt. Das Ganze wird dann circa zwölf Kilo wiegen.
Simone: Und ich trage die restlichen Sachen, die wir für unsere Bergtour brauchen - das Ganze mal zwei.
Gibt es etwas, wovor ihr besonders nervös seid, dass es nicht klappen könnte?
Tom: Grundsätzlich besteht das Risiko, dass der See dort oben zugefroren ist. Wir haben die Zeit zwar so gewählt, dass die Chance am größten ist, dass er offen ist. Aber man kann nie wissen. Ist er tatsächlich zugefroren, wäre es schon sehr bitter.
Was erledigt ihr in den letzten Tagen vor der Abreise?
Tom: Wo fange ich da an? Das Wichtigste ist das Packen. Aktuell sieht die Wohnung wie ein Schlachtfeld aus. Wir müssen alles in den Rucksäcken unterbringen. Board, Paddel, Bergschuhe, Schlafsack, Powerriegel, Luftpumpe...

Simone: ... und die Wollsocken von der Omi. Sie hat uns sogar extra welche in den bolivianischen und chilenischen Nationalfarben gestrickt.
Und was darf auf keinen Fall im Koffer fehlen?
Tom: Klar ist, dass das Board mit muss – und natürlich die Wollsocken. Zur Not wird an Unterhosen gespart. Bei mir ist auf jeden Fall auch die elektronische Zahnbürste im Rucksack.
Simone: Ich reise nicht ohne den Schutzengel meiner Mama und für dieses Abenteuer habe ich sicherheitshalber Fußsohlenwärmer gekauft.
Ihr werden von Toms Cousin, dem Kameramann Daniel Kania, begleitet. Sehen wir euch bald auf der großen Leinwand?
Simone: Wir werden auf unseren Social-Media-Kanälen und unserem eigenen Blog www.thebrettz.com ständig von unserer Reise berichten. Das gehört dazu.
Tom: Ein Kurzfilm ist auf jeden Fall geplant. Wir sagen aber auch nicht Nein, wenn Hollywood einen Blockbuster daraus machen will (lacht).