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Erinnerungen an damals: Nach über 50 Jahren wieder beim Skifliegen!

AZ-Gewinner aus Lauben

Erinnerungen an damals: Nach über 50 Jahren wieder beim Skifliegen!

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    Gabi und Peter Piekenbrock werden am Sonntag den Skifliegern bei der WM in Oberstdorf zujubeln. So wie sie zum letzten Mal 1967, im Alter von 18 und 19, getan haben. Damals flog der Norweger Lars Grini in Oberstdorf als erster Mensch über 150 Meter weit.
    Gabi und Peter Piekenbrock werden am Sonntag den Skifliegern bei der WM in Oberstdorf zujubeln. So wie sie zum letzten Mal 1967, im Alter von 18 und 19, getan haben. Damals flog der Norweger Lars Grini in Oberstdorf als erster Mensch über 150 Meter weit. Foto: Daniel Halder / AZ-Archiv / Stefan Beckmann (Montage)
    Die"wilden" 60er: Kurz nach ihrem "Date" bei der Skiflugwoche 1967 heiratete das junge Allgäuer Ehepaar.
    Die"wilden" 60er: Kurz nach ihrem "Date" bei der Skiflugwoche 1967 heiratete das junge Allgäuer Ehepaar. Foto: privat

    Das Skifliegen in Oberstdorf steckte längst nicht mehr in den Kinderschuhen, als das junge Paar im Februar 1967 zum ersten Mal am Aufsprunghügel der 1950 von Heini Klopfer errichteten Schanze stand. Ein Blick in die Chronik verrät: In jenem Jahr, bei der 9. Skiflugwoche, gelang dem Norweger Lars Grini das scheinbar Unmögliche - er war der erste Mensch, der die 150 Metermarke knackte. Doch Gabi Piekenbrock (69) erinnert sich eher an etwas anderes: "Eiskalt und matschig war es. Damals gab es noch keine Winterkleidung wie heute, und ich stand in meinem Mäntele mit Schüttelfrost an der Schanze. Danach bin ich auch prompt krank geworden", verrät sie mit einem Lächeln.

    Denn natürlich überwiegen die positiven Erinnerungen. "Skifliegen war schon damals ein großes Event. Es war für uns das erste Mal, dass wir eine solche Masse von Leuten gesehen haben." Ihr Mann Peter (68) weiß noch: "Es herrschte eine tolle Stimmung. Über einen Lautsprecher verkündete der Ansager die Weiten - und das langgezogene 'Zieehhh' als Anfeuerung für die Springer gab es auch schon."

    Stau - damals wie heute

    Und: Früher wie heute staut der Verkehr, wenn tausende Besucher in die südlichste Gemeinde Deutschlands rollen. "Wir haben auf der alten B 19 nach dem Wettkampf ewig gebraucht, bis wir wieder zuhause waren. Mein Bruder, unser Fahrer, ist dann bei Seifen von der Straße runter und wir gingen erst mal in ein Gasthaus", sagt Gabi Piekenbrock.

    Enkelin Anna (11) ist inzwischen selbst Skispringerin und eifert ihrem Idol Katharina Althaus (l.) nach.
    Enkelin Anna (11) ist inzwischen selbst Skispringerin und eifert ihrem Idol Katharina Althaus (l.) nach. Foto: privat

    All diese Erinnerungen kamen wieder hoch, als das Ehepaar vor einigen Wochen Karten für den Teamwettbewerb gewann. "Da waren wir doch schon mal vor langer Zeit", habe sie sich gedacht, so Piekenbrock. Jetzt ist die Vorfreude auf Sonntag groß, zumal auch Enkelin Anna bei der AZ noch eine Karte ergatterte. Die Elfjährige vom TSV Buchenberg ist seit ihrem sechsten Lebensjahr selbst Skispringerin und wurde in ihrer Altersklasse sogar schon mal bayerische Meisterin.

    Obwohl sie nie die allergrößten Fans waren, sind die Piekenbrocks inzwischen eine echte Skisprung-Familie. Der Sohn des Ehepaars, Peter (48), ist Weitenmesser und war zuletzt als Offizieller bei der Qualifikation fürs Vierschanzentournee-Springen in Oberstdorf im Einsatz. Und Oma Gabi begleitet Enkelin Anna auch hin und wieder zu ihren Wettkämpfen. "Das erste Mal, als ich ihr von oben an der Schanze zugeschaut habe, ist mir fast das Herz in die Hose gerutscht", gibt sie zu. Wie schön, dass die Drei am Sonntag ganz entspannt von unten den Profis die Daumen drücken können.

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