Möchte man mit einem Wortspiel arbeiten, so könnte man sagen, ESVK-Stürmer Max Schäffler nimmt kein Blatt vor den Mund, was seine Gesichtsverletzung angeht. Eine ziemlich eklige Sache sei das gewesen, was vor rund fünf Wochen bei einem Auswärtsspiel des Eishockey-Zweitligisten ESV Kaufbeuren ein Crimmitschau passiert sei, sagt er.
Schäffler wurde von einem Schlagschuss eines Mitspielers im Gesicht getroffen. Sofort merkte er, dass der Puck erheblichen Schaden im Mund angerichtet hatte. Die Zähne nach hinten geklappt, der Knochen wie auch die Nerven durch. „Ich bin sofort raus gefahren, da brauche ich mich nicht erst hinlegen“, erinnert er sich. In der Kabine bekam der 24-Jährige sofort ärztliche Hilfe, wurde ins Krankenhaus Zwickau verbracht, wo er, wie er heute sagt, bestens versorgt wurde. „Es hat eigentlich nicht mal wirklich weh getan“, berichtet er.
Ernährung nur über Magensonde
Und auch wenn er nun versucht, mit einigem Abstand, über das Geschehene zu schmunzeln, zu lachen habe man angesichts einer solchen der Verletzung eigentlich nichts. „Im ersten Moment war ich sauer, dass mir das passiert ist, als es sportlich relativ gut lief.“ Dann aber kamen schnell die Sorgen: Kann das alles wirklich wieder gerichtet werden?
Im ersten Moment war ich sauer, dass mir das passiert ist, als es sportlich relativ gut lief.Maximilian Schäffler
Drei, vier Tage lang lag er im Krankenhaus, wurde über eine Magensonde ernährt. „Das war kein Spaß. Die ersten Tage hatte ich auch wirklich keine Lust mehr, etwas von Eishockey zu hören und zu sehen. Aber das kommt schnell wieder, weil es ein so sensationeller Sport ist“, sagt Schäffler.
Optisch ist inzwischen kaum noch etwas von der Verletzung zu sehen, lediglich die Lippe ist minimal dicker als üblich. Eine Platte hält den Knochen zusammen, sie soll vermutlich im Sommer entfernt werden. Welche Folgen die Verletzung haben wird, müsse man sehen, sagt Schäffler. Weil die Nerven zu den Zähnen hin durchtrennt waren, könnte eventuell noch eine Wurzelbehandlung nötig werden.
Tore heilen Wunden
Vergangene Woche feierte Schäffler sein Comeback auf dem Eis, mit einem speziellen Visier, das den Mundbereich schützen soll. Innerhalb der Mannschaft gibt es für den 24-Jährigen übrigens eine neue Rolle: Er spielt in der vierten Reihe nun Mittelstürmer, eine Aufgabe, in die er sich schon recht gut eingefunden habe, wie Schäffler sagt.
Eine feine Sache wäre sicherlich ein weiterer Torerfolg an diesem Wochenende. Entweder gleich am Freitag beim SC Riessersee oder am Sonntag im heimischen Stadion gegen Bad Nauheim – denn kaum etwas heilt bei einem Stürmer besser Wunden als Tore.