Ottmar Hitzfeld hat BVB-Trainer Lucien Favre gegen Kritik verteidigt. "Lucien Favre macht in Dortmund einen überragenden Job. Man muss doch auch die Voraussetzungen betrachten: Die Bayern haben finanziell ganz andere Möglichkeiten als der BVB. Favre muss in Dortmund einen anderen Weg gehen, mit jungen Spielern arbeiten und sie ausbilden. Der FC Bayern kauft diese Topspieler einfach ein", sagte der ehemalige Dortmunder und Münchner Trainer den "Ruhr Nachrichten".
Hitzfeld: "Diese Herangehensweise halte ich für sehr vernünftig"
Hitzfeld attestierte der Borussia vor dem Bundesliga-Gipfel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen den FC Bayern einen positiven Trend: "Man sieht klar, dass sie sich weiterentwickeln unter ihrem Trainer Lucien Favre. Aktuell legen sie mehr Wert auf defensive Stabilität. Das funktioniert bislang gut, und diese Herangehensweise halte ich für sehr vernünftig", sagte der 71 Jahre alte Fußball-Pensionär. Mit nur zwei Gegentoren stellt der Revierclub die beste Abwehr der Liga. "Der BVB hat in den vergangenen Jahren immer sehr ansprechend nach vorne gespielt, war aber defensiv zu anfällig. Das hat sich gebessert in dieser Saison", befand Hitzfeld.

Der Dortmunder Kader habe großes Potenzial: "Erling Haaland zum Beispiel legt eine unwahrscheinliche Coolness an den Tag, wenn er vor dem Tor steht. Diese Dynamik und Schnelligkeit sind überragend, dazu besitzt er die richtige Mentalität, was enorm wichtig ist. Ähnliches gilt für Jadon Sancho, der unglaubliche Klasse besitzt, mit Technik, Tempo, Übersicht. Gio Reyna halte ich für ein Jahrhunderttalent."
Hitzfeld mit klarer Meinung auch über Hansi Flick
Ähnlich positiv wie über Favre äußerte sich Hitzfeld über den Münchner Coach: "Hansi Flick ist ein Glücksfall für den FC Bayern. Zu dem Zeitpunkt, als sie in der Krise steckten, hat er sofort die Mannschaft stabilisiert, die Spieler vereint, und einen märchenhaften Einstieg hingelegt."
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Und: Der letzte Sieg der Dortmunder über den Erzrivalen aus München liegt mittlerweile zwei Jahre zurück. Am Samstag soll das Warten ein Ende haben. Der jüngste Höhenflug stimmt das Favre-Team zuversichtlich.