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Fahrrad statt Snowboard: Selina Jörg fährt Corona-Hilfspakete aus

Für Bedürftige

Fahrrad statt Snowboard: Selina Jörg fährt Corona-Hilfspakete aus

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    Mit dem Lastenfahrrad fährt Snowboarderin Selina Jörg Hilfspakete für Bedürftige im Oberallgäu aus.
    Mit dem Lastenfahrrad fährt Snowboarderin Selina Jörg Hilfspakete für Bedürftige im Oberallgäu aus. Foto: Caritas Immenstadt

    „Selten hab ich so viel Dankbarkeit erlebt“. Selina Jörg, Snowboard-Profi aus Bad Hindelang freut sich über das Feedback, das sie derzeit von vielen Hilfsbedürftigen bekommt, denen sie in Zeiten von Corona mit Kurierdiensten hilft. „Wenn ich einer Frau ihr Paket in den dritten Stock trage und sie mich fragt, ob ich nächste Woche wieder kommen kann, ist das doch eine tolle Bestätigung“, sagt die 32-Jährige.

    Seit die vergangene Saison wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beendet wurde, hat die Weltmeisterin und Silbermedaillen-Gewinnerin bei den Olympischen Spielen in Südkorea ihr Snowboard gegen ein Lastenfahrrad getauscht. Jörg tut in der verordneten Trainingspause Gutes und unterstützt den Caritasverband in Immenstadt mit Botendiensten.

    Selina Jörg: Freund hat Fahrrad-Geschäft in Immenstadt

    Alles begann Mitte März, als Jörgs Freund Martin Weiß ein Radgeschäft in Immenstadt eröffnete. Ein Lastenfahrrad im Laden brachte sie auf die Idee: „Das stand eh nur sinnlos im Schaufenster. Ich wollte etwas Nützliches mit etwas Spaßigem verbinden“, sagt sie. Die Snowboarderin steigt auch im Training gerne aufs Rad, letzten Sommer beispielsweise radelte sie durch ganz Deutschland. Auch in den vergangenen Wochen spulte sie viele Kilometer ab. „Diese Kombi hat sich einfach super angeboten. Ich habe mich im Internet gemeldet und dann kam die Caritas Immenstadt-Sonthofen auf mich zu.“

    Seither bekommt Jörg ein bis zweimal die Woche Aufträge. Von neun bis zwölf Uhr holt sie die Verpflegungspakete in Immenstadt direkt beim Caritasladen ab. „Ich klingle und stelle die Pakete direkt vor die Türe.“ Besonders wichtig sind ihr die Hygieneregeln, schließlich trifft sie hauptsächlich auf Lungenkranke bzw. ältere Menschen: „Danach gehe ich zwei Schritte zurück. Beim Austausch von Lebensmitteln und Geld halte ich immer Distanz.“ Von Obst über Getränke und Klopapier ist alles dabei.

    Auch wenn sich die Dritte des Gesamtweltcups schön langsam auf die neue Saison vorbereitet und wieder öfters trainieren will, möchte Jörg auch in den nächsten Wochen weiter als Kurierfahrerin helfen: „Ich teile mir den Tag einfach anders ein.“

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