Der FC Augsburg bleibt mit 43 Punkten weiter im Rennen um die Europa League. Allerdings konnte er mit dem 0:0 gegen den Tabellendritten Eintracht Frankfurt (52 Zähler) am Sonntag keinen Boden gut machen. Am Ende waren aber wohl beide Teams nach einer lebhaften Partie, die in einigen Phasen durchaus europäisches Niveau auf dem Platz und auf den Rängen hatte, mit dem Punkt zufrieden.
FCA-Trainer Jess Thorup hatte gegenüber dem 2:1-Sieg beim VfL Bochum zwei Änderungen in der Startelf vorgenommen. Für den wechselwilligen Fredrik Jensen, der auf der Bank Platz nehmen musste, rückte Mert Kömür in die Startelf. Für Kömür war es der zweite Startelf-Einsatz nach dem 8. Februar gegen den FSV Mainz 05.
Jess Thorup will mit dem FCA international spielen
Jensen, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft, war Anfang der Woche für Gespräche mit dem MLS-KLub St. Louis freigestellt worden. Zu einem Transfer kam es bisher (noch) nicht, allerdings ist das Transferfenster in den USA noch bis 23. April geöffnet. Und Cedric Zesiger kehrte nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder zurück. Dafür musste Keven Schlotterbeck weichen.
Thorup hatte vor der Partie erklärt: „Wir werden uns nicht zurücklehnen. Wir werden die nächsten fünf Spiele angreifen, auf die Jagd gehen. Wir wollen so hoch wie möglich.“ International spielte der FCA zuletzt in der Saison 2015/16, als im Sechzehntelfinale der Europa League gegen den FC Liverpool Schluss war.
FC Augsburg zeigte gute erste Hälfte gegen offensivschwache Frankfurter
Was internationales Flair in der ausverkauften WWK-Arena bedeuten kann, zeigten beide Fanlager schon vor der Partie. Die FCA-Fans feierten das 20-jährigen Bestehen der Original-1907-Zaunfahne mit einer Riesen-Choreo und auch die über 3000 Eintracht-Fans zeigten sich kreativ. Und so entwickelte sich von Beginn an eine Partie, die zu Beginn vor allem neben dem Platz durchaus europäischen Standard entsprach.
Auf dem Spielfeld unterstrich der FCA die gesamte erste Hälfte seine gute Form und seine Ambitionen. Man drückte die Eintracht in die Defensive. Doch den durchaus vielversprechenden Angriffen, egal ob über den wuchtigen Samuel Essende, den wuseligen Mert Kömür oder den Feinmotoriker Alexis Claude-Maurice, fehlten in der gefährlichen Zone die notwendige Präzision. Darum musste Eintracht-Routinier Kevin Trapp, der für den verletzten Kauã Santos ins Tor zurückgekehrt war, auch nicht wirklich einmal eingreifen.
Mergim Berisha wurde gegen Eintracht Frankfurt eingewechselt
Die Eintracht-Offensive war hingegen meistens stillgelegt. Das Europa-League-Aus gegen Tottenham am Donnerstag wirkte sichtbar nach. Schmerzlich vermisst wurde vor allem der verletzte Spielgestalter Mario Götze, dessen Ersatz, Michy Batshuayi und Fares Chaibi teilten sich die Rolle, das Eintracht-Spiel in den ersten 45 Minuten nur selten ordnen konnte.
In der Halbzeit wechselte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller beide aus. Der Personalwechsel fruchtete, das Spiel wurde offener. In der 54. Minute vergab Samuel Essende für den FCA, fast im Gegenzug rettete den FCA der Pfosten. FCA-Trainer Thorup reagierte dann wie immer, da kann man fast die Uhr danach stellen, nach einer Stunde. Und das durchaus bemerkenswert. Nicht Stamm-Stürmer Phillip Tietz, sondern Mergim Berisha, ersetzte Essende und USA-Flirter Jensen kam für Kömür.
Finn Dahmen sichert dem FCA das Unentschieden gegen Frankfurt
Die Partie nahm nun Fahrt auf, wogte hin und her. Und in der 67. Minute hätte der FCA-Doppel-Wechsel beinahe schon gewirkt. Berisha traf den Pfosten, Jensen verstolperte überrascht den Abpraller. Drei Minuten später verhinderte Zesiger mit einer Monstergrätsche das 0:1 durch Ansgar Knauff. Eintracht war nun besser im Spiel. Hugo Ekitiké scheiterte im 1:1 gegen FCA-Torhüter Finn Dahmen (77.) den Meister in dieser Disziplin. Auch beim Kopfball von Lucas Tuta-Silva (81.) zeigte sich Dahmen reaktionsschnell.
Aber der FCA schlug noch einmal zurück. In der 88. Minute zwang der kurz zuvor eingewechselte Tietz Eintracht-Keeper Trapp zu einer Glanztat. Der offene Schlagabtausch hatte keinen Sieger.
FCA: Dahmen - Matsima, Gouweleeuw, Zesiger – Wolf (79. Koudossou), Onyeka, Jakic, Giannoulis – Kömür (61. Jensen), Claude-Maurice (86. Tietz) – Essende (61. Berisha)
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