Der FC Augsburg hat im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga die Reißleine gezogen. Der Verein hat die Trennung von Trainer Heiko Herrlich bestätigt. Wie der Fußball-Bundesligist am Montag mitteilte, übernimmt der frühere Erfolgscoach Markus Weinzierl und unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022. Die desolate erste Halbzeit am Freitagabend bei der 2:3-Niederlage gegen Köln hat die Verantwortlichen des Bundesligisten zum Handeln gezwungen.
Das gesamte Wochenende saßen Präsident Klaus Hofmann, Geschäftsführer Sport Stefan Reuter und der kaufmännische Geschäftsführer Michael Ströll zu Beratungen zusammen. Letztlich konnten sie nur zur Entscheidung gelangen, sich von Heiko Herrlich zu trennen. Gegen die drei Abstiegskandidaten Schalke, Bielefeld und Köln war den Augsburgern nur ein Punkt gelungen, zu wenig in der derzeitigen Situation. Der Abstand zum Relegationsplatz ist auf vier Punkte geschmolzen, auch der direkte Abstieg droht stärker als je zuvor in dieser Saison.
Heiko Herrlich hatte den FC Augsburg erst im März 2020 übernommen
Heiko Herrlich hatte erst vor einem Jahr das Amt beim FC Augsburg als Nachfolger von Martin Schmidt übernommen und den Klassenerhalt nach der Corona-Zwangspause geschafft. Die geforderte spielerische Entwicklung aber blieb der 49-Jährige in der neuen Saison schuldig. Der FC Augsburg hat mit den wenigsten Ballbesitz der gesamten Liga. Bislang konnte er die Punkteausbeute als Argument für sich anführen, in den vergangenen Wochen aber blieben auch die Zähler aus.

Markus Weinzierl hatte den FCA von 2012 bis 2016 betreut
Herrlichs Nachfolger Markus Weinzierl war zuletzt ohne Vertrag, er trainierte den FC Augsburg allerdings bereits von 2012 bis 2016. Seine letzte Trainerstation hatte der 46-Jährige von 2018 bis 2019 beim VfB Stuttgart. Er dürfte entsprechend heiß auf seine neue Aufgabe sein und an erfolgreiche Zeiten beim FCA anknüpfen wollen.
Mit ihm hatten die Augsburger erstmals die Europa League in der Saison 2015/16 erreicht. Auch die Augsburger Verantwortlichen werden sich auf die neue Zusammenarbeit freuen, sie sollen sich einstimmig für Weinzierl entschieden haben. Bei der Trennung 2016 hatte es zwar Unstimmigkeiten zwischen Stefan Reuter und Markus Weinzierl gegeben, die sind aber längst ausgeräumt.