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Flick flucht und jubelt: Bayern überrollen Mainz nach 0:2-Rückstand - Dortmund gewinnt gegen Wolfsburg

Fußball-Bundesliga

Flick flucht und jubelt: Bayern überrollen Mainz nach 0:2-Rückstand - Dortmund gewinnt gegen Wolfsburg

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    FC Bayern gewinnt gegen Mainz: Robert Lewandowski jubelt mit Leroy Sane über sein Tor zum 5:2.
    FC Bayern gewinnt gegen Mainz: Robert Lewandowski jubelt mit Leroy Sane über sein Tor zum 5:2. Foto: Sven Hoppe

    Trainer Hansi Flick stand beim 5:2 (0:2) am Sonntagabend erst fluchend an der Seitenlinie, bevor er nach den Toren von Joshua Kimmich (50. Minute), Leroy Sané (56.), Niklas Süle (70.) und dem zweimal erfolgreichen Weltfußballer Robert Lewandowski (76./Fouelelfmeter/83.) doch noch eine tolle Münchner Aufholjagd bejubeln konnte.

    Die defensiv weiter anfälligen Bayern, die Welttorhüter Manuel Neuer mit Paraden im Spiel halten musste, setzten sich damit wieder an die Tabellenspitze, zwei Punkte vor RB Leipzig. Beflügelt vom großen Stühlerücken auf der Führungsebene und bestens eingestellt von Aushilfscoach Jan Siewert stand der lange wie verwandelt auftretende Tabellenvorletzte aus Mainz bis kurz nach der Pause vor einem Paukenschlag.

    Mainz führt 2:0

    Die bissigen, griffigen und entschlossenen Gäste belohnten sich zunächst mit den Toren von Jonathan Burkardt (32. Minute) und Alexander Hack (44.) für einen starken Auftritt in der Allianz Arena. Kapitän Danny Latza hatte in der 48. Minute sogar die 3:0-Führung auf dem Fuß. Doch Welttorhüter Neuer parierte seinen Schuss mit einem tollen Reflex. Es war ein Schlüsselmoment, danach drehten die Bayern die Partie - und die Mainzer gingen im großen Münchner Druck unter.

    Im Tor vertrat U21-Nationalkeeper Finn Dahmen bei seinem Bundesligadebüt den verletzten Robin Zentner (Rückenprobleme) lanbge sehr abgeklärt. Später war er dann machtlos bei allen Gegentoren.

    FC Bayern: Defensiv eher mau

    Bei den Bayern war nach dem kurzen Weihnachtsurlaub von der von Flick im Training erlebten neuen Frische erst spät etwas zu sehen. Auch die defensiven Schwächen aus der Endphase des Fünf-Titel-Jahres 2020 waren wieder feststellbar. Zum achten Mal nacheinander geriet man in Rückstand. Beim 0:1 ließ sich Jérôme Boateng nach einem langen Ball von FSV-Kapitän Danny Latza vom 20-jährigen Burkardt mit einem leichten Rempler düpieren. Danach überwand der Angreifer Neuer mit einem strammen Schuss. Hack konnte noch vor der Pause nach einem Freistoß von Daniel Brosinski nahezu ungestört einköpfen.

    Auch die Rückkehr von Nationalspieler Kimmich in die Startelf sorgte nicht für mehr defensive Stabilität beim Triple-Gewinner. Der zur Pause auf die rechte Verteidigerposition gewechselte Kimmich gab dann aber mit seinem Kopfball das Signal für die Aufholjagd. Er vollendete einen Angriffszug über den später verletzt ausgewechselten Serge Gnabry und Lewandowski mit dem Kopf. Danach waren die Bayern im Spiel. Sané zog entschlossen mit dem Ball nach innen und traf mit einem präzisen Flachschuss aus 20 Metern zum 2:2. Danach lief der Ball, die weiteren Tore fielen fast zangsläufig.

    Die Mainzer Mannschaft bewies trotzdem, dass sie Bundesliga-Potenzial hat. Am Dienstag wird der neue Chefcoach präsentiert, wie der neue Sportdirektor Martin Schmidt ankündigte. "Jetzt sind wir so weit, dass wir gute Gespräche führen, die Verträge vorliegen, sie sind noch nicht unterschrieben", sagte der Schweizer im Fernsehsender Sky. Als Favorit auf den Posten gilt der ehemalige Mainzer Profi Bo Svensson.

    Terzic-Heimdebüt gelingt: BVB mit 2:0 zurück auf Kurs

    Nach der Schwerstarbeit beim gelungenen Heimdebüt wirkte Edin Terzic wie von enormen Lasten befreit. Mit breitem Lächeln schloss der neue Trainer von Borussia Dortmund jeden einzelnen BVB-Profi in seine Arme und bedankte sich für eine engagierte Leistung. Zwar bot seine Mannschaft auch beim 2:0 (0:0) über den VfL Wolfsburg erneut keine Gala, ließ aber einen deutlichen Aufwärtstrend erkennen und vertrieb nach zuletzt drei Liga-Pleiten in der eigenen Arena den Heimfluch.

    Es passte ins Bild von einer verbesserten Borussia, dass Jadon Sancho mit seinem Kontertor in der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung sorgte. Der zuvor mit 25 vergeblichen Torschüssen erfolgloseste Bundesliga-Profi beendete seine Torflaute und verhalf seiner Mannschaft nach dem Führungstreffer durch Manuel Akanji (66.) zur ersehnten Rückkehr auf einen Champions-League-Platz.

    Akanji löst den Knoten

    "Ich bin einfach froh, dass der Ball reinging", sagte Torschütze Akanji zu seinem Kopfballtor, das als Brustlöser gegen starke Wolfsburger wirkte. "Gegen eine solche Mannschaft kann man nicht alles verteidigen. In nahezu allen Statistiken waren wir dominant", urteilte Coach Terzic, der wie seine vier Vorgänger im Amt sein erstes Heimspiel gewann.

    Sein Kollege Oliver Glasner klagte: "Es hat leider nicht gereicht, dafür fehlte uns die Effizienz vor dem Tor." Die Norddeutschen blieben im elften Ligaspiel in Serie gegen den BVB sieglos, im achten Spiel nacheinander gegen Dortmund gelang dem VfL kein Tor. "Das ist sehr, sehr bitter für uns. Wir werden das Spiel aufarbeiten und versuchen, es nächste Woche besser zu machen", sagte VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer nach der zweiten Saison-Niederlage der Niedersachsen, die nun Sechster sind.

    Der seit Wochen schmerzlich vermisste Torjäger Erling Haaland, der sich Anfang Dezember einen Muskelfaseriss zugezogen hatte, sollte dem zuletzt schwerfälligen Angriffsspiel der Borussia mehr Tiefe und Tempo verleihen. Sein Comeback kommt mit Blick auf die weiteren schweren Spiele im Januar gegen Leipzig, Leverkusen und Mönchengladbach gerade recht. "Dieser Monat ist definitiv entscheidend für den weiteren Verlauf in der Bundesliga", sagte BVB-Coach Terzic beim Sky-Interview vor dem Spiel.

    Wolfsburg mit besserer Anfangsphase

    Doch die Rückkehr von Haaland verpuffte zunächst wirkungslos. Den besseren Start erwischten die Wolfsburger, die bereits in der Anfangsphase zwei hochkarätige Chancen durch Xaver Schlager (5.) und Yannick Gerhardt (6.) ungenutzt ließen.

    Erst danach fand der BVB probate Mittel, um sich vom engagierten Pressing der "Wölfe" etwas zu befreien. So scheiterte Marco Reus (10.) aus kurzer Distanz an Keeper Koen Casteels. Gleichwohl blieben die Norddeutschen ein unbequemer Gegner.

    Auch nach Wiederanpfiff duellierten sich beide Teams weiter auf Augenhöhe - mit leichten Vorteilen für den BVB. Nur der starken Reaktion von Schlussmann Casteels in der 53. Minute war es zu verdanken, dass der Schuss von Haaland nicht im Wolfsburger Netz landete. Doch die engagierte und konzentrierte Arbeit der Borussia machte sich noch bezahlt. Nach Ecke von Sancho war Abwehrspieler Akanji per Kopf zu Stelle und bescherte seinem Team mit seinem zweiten Saisontreffer die mittlerweile verdiente Führung.

    Wolfsburg aber blieb durchaus gefährlich und gab insgesamt 22 Torschüsse ab. So viele hatte der BVB zuletzt beim 0:5 in München im April 2019 zugelassen. Erst mit Sanchos spätem Tor war die Zitterpartie vorbei.

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