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Frust bei Ali Celik: Kampf gegen US-Boy geplatzt! Fieberhafte Suche nach Ersatz

Wirbel vor Titel-Kampf

Frust bei Ali Celik: Kampf gegen US-Boy geplatzt! Fieberhafte Suche nach Ersatz

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    Wochenlang hatte Ali Celik für seinen ersten Kampf gegen einen US-Amerikaner trainiert. Jetzt sagte John Rene ab.
    Wochenlang hatte Ali Celik für seinen ersten Kampf gegen einen US-Amerikaner trainiert. Jetzt sagte John Rene ab. Foto: Peter Hausner

    Er schlug zu. Ausnahmsweise mit dem Fuß! Mit einem wütenden Tritt gegen den Mülleimer in seinem Fitnessstudio reagierte Profi-Boxer Ali Celik (32) am Donnerstagabend auf die Absage seines Gegners. Wegen einer Ellenbogen-Verletzung ließ der US-Amerikaner John Rene (37) den für Samstagabend in Friedrichshafen angesetzten Kampf um die internationale deutsche Meisterschaft im Halbmittelgewicht (bis 72,5 Kilo) platzen. Bis Redaktionsschluss wurde fieberhaft nach einem neuen Gegner gesucht. „Eine so kurzfristige Absage ist einfach nur ärgerlich“, sagt Titelverteidiger Celik, der nicht so recht an eine Verletzung glauben will. Hatte John Rene vielleicht zu viel Gewicht auf den Rippen? Oder war er nicht ausreichend in Form? Darüber kann nur gemutmaßt werden.

    Was da abläuft, ist Wurstsalat mit zu viel Essig. Das macht mich richtig sauer! Ali Celik über die kurzfristige Absage seines Gegners.

    Fakt ist: Die Absage sorgt sowohl bei den Veranstaltern als auch beim Publikum und nicht zu letzt bei Celik für Wirbel. Zehn Wochen lang hatte sich der in acht Profi-Kämpfen ungeschlagene Kemptener intensiv auf seinen ersten Fight gegen einen US-Boy vorbereitet. Um sich voll auf die Aufgabe konzentrieren zu können, verbrachte er erstmals zwei Wochen in einem Trainingslager auf Mallorca. Vor allem an der Taktik wurde gefeilt. Denn John Rene ist einer der wenigen Rechtsausleger, worunter man im leicht verwirrenden Fachjargon der Boxer einen Kämpfer versteht, der überwiegend mit links zuschlägt. „Das ganze Spezial-Training war alles umsonst“, ärgert sich Celik.

    Im Eifer des Gefechts kreiert der Deutsch-Türke im allgaeu.life-Interview sogar einen eigenen Spruch. In Anlehnung an die Redewendung „Quatsch mit Soße“ schimpft er: „Was da abläuft, ist Wurstsalat mit zu viel Essig. Das macht mich richtig sauer!“

    Seinen Frust will „Allgäu Ali“, wie er von seinen Fans genannt wird, mit voller Wucht entladen. Ganz egal, wer letztlich gegen ihn antritt. Gestern deutete alles auf einen Tschetschenen hin, der Box-Promoter Benedikt Polcheau signalisiert hatte, kurzfristig einzuspringen. „Ich glaube das aber erst, wenn der am Samstag tatsächlich in den Ring steigt“, kommentiert Celik die jüngste Entwicklung. Schon einmal hatte ihm ein Gegner kurz vor einem Profi-Kampf abgesagt - und damit für Unmut gesorgt. Zur „Fight Night“ im Februar 2017 in Kempten, als Celik erstmals um den internationalen deutschen Titel boxte, trat Florian Wildenhof (Altötting) wegen einer angeblichen Verletzung nicht an. In Windeseile musste umgeplant werden. Schließlich kletterte ein – zu diesem Zeitpunkt – untrainierter Serbe in den Ring, der sich für Celik als Fallobst erwies. „Solche Kämpfe braucht kein Mensch“, sagt er.

    Der frühere Amateurboxer des TV Kempten will sich schließlich für höhere Weihen empfehlen: „Sollte ich ungeschlagen bleiben, hoffe ich bald um einen Intercontinental-Titel der Boxverbände IBF oder WBO zu boxen. Dadurch würde ich mich in den Weltranglisten unter die Top 15 nach oben arbeiten. Unterstützt wird er in der ZF Arena in Friedrichshafen von zahlreichen Kemptener Fans, die gemeinsam an den Bodensee fahren. Höhepunkt der Veranstaltung „Boxen live – Sport im Süden“ ist der Kampf von Lokalmatador Anatoli Muratov gegen Ilias Essaoudi aus Dorsten um den vakanten Inter-Continental-Titel der WBA im Mittelgewicht.

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