1. Goldiger WM-Held: In Lahti hat der Oberstdorfer Geschichte geschrieben. Mit seinem vierfachen Gold-Triumph ist er an die Spitze der ewigen WM-Bestenliste in der Nordischen Kombination gestürmt. Elf Medaillen (6 Gold/4 Silber/1 Bronze) hat er seit den Titelkämpfen 2011 in Oslo eingeheimst und damit den Norweger Bjarte Engen Vik (5/3/0) und Jason Lamy Chappuis aus Frankreich (5/0/5) überflügelt. Der erfolgreichste Allgäuer Medaillensammler im Schnee ist "Super-Ritschie" damit aber noch nicht: Biathlet Michael Greis holte bei Weltmeisterschaften dreimal Gold, dreimal Silber, sechsmal Bronze und gewann überdies auch noch dreimal olympisches Gold.
2. Goldige Ziele: Was uns auch schon zu den nächsten Zielen des 25-Jährigen bringt. Olympia-Gold fehlt unserem Allgäuer Ski-Star noch. Unvergessen das Drama von Sotschi 2014: Bis zur vorletzten Spitzkurve lag Rydzek aussichtsreich an Position zwei. Gerade wollte er zum Endspurt ansetzen, als er zu Sturz kommt. Ausgerechnet sein deutscher Teamkollege Fabian Rießle hatte ihn zu Fall gebracht. Tränen, Wut, Enttäuschung - doch der coole Allgäuer verarbeitet den Tiefschlag schnell. Nächste Chance: Die Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea in weniger als einem Jahr.
3. Goldige Zukunft: Kann der Allgäuer Goldjunge seinen Medaillenregen nun auch auf seinem Konto vergolden? Abwarten, denn noch immer bekommen die nordischen Kombinierer nicht die Aufmerksamkeit, die sie eigentlich verdienen. Weltmeister ist eben nicht gleich Weltmeister. Von den Millionensummen der Fußballer sind die Skisportler weit entfernt. Wenn wenigstens die sechs goldenen WM-Medaillen aus purem Gold wären! Doch weit gefehlt: Das wäre viel zu teuer, in der Regel bestehen Goldmedaillen bei hochkarätigen Sportevents zu über 90 Prozent aus Silber und sind nur mit wenigen Gramm Gold überzogen. Experten schätzen den reinen Materialwert einer Goldmedaille auf rund 500 Euro. Doch keine Angst: Durch seine Erfolge rückt Rydzek künftig noch stärker ins Rampenlicht. Zahlreiche (Allgäuer) Unternehmen fliegen auf ihn als Botschafter, unter anderem ist er Werbeträger für eine Brauerei und eine österreichische Privatbank. Und auch für seine Heimat, das Allgäu, ist er Werbebotschafter. Prognose: Da geht noch mehr...
4. Goldige Unterstützung: Dass der Oberstdorfer immer mehr ins Rampenlicht rückt, zeigt sich auch auf seiner Facebook-Seite: Fast 21.000 Unterstützer hat er dort inzwischen gefunden. Noch spezieller ist für den Familienmensch Rydzek aber die Unterstützung seiner Liebsten. Seine Eltern Michael und Marlene, sein Bruder Simon und seine Freundin Lissi fiebern in Lahti wie so oft vor Ort mit. Standesgemäß in "Super-Ritschie" T-Shirts, die auch der Weltmeister als Glücksbringer unter dem Sprung- und Rennanzug trägt. Wintersport haben die Rydzeks einfach im Blut: Sein Vater war Eishockeyspieler in Oberstdorf, Schwester Coletta holte im Januar Bronze bei der Junioren-WM der Skilangläufer.
5. Goldige Heimat: Im Allgäu liegt der Lebensmittelpunkt des WM-Helden. An der Hochschule Kempten studiert er Wirtschaftsingenieurwesen, in den Bergen rund um Oberstdorf holt er sich bei atemberaubenden Extremtouren die nötige Wettkampfhärte und findet einen Ausgleich zu den stressigen Reisen während der Weltcup-Saison. Es gibt kaum ein Outdoor-Bergerlebnis, das der Ausnahmesportler noch nicht ausprobiert hat: als Trail-Läufer, Wanderer, Skifahrer, Mountainbiker, Kletterer oder neuerdings auch als Gleitschirmflieger sucht er den Adrenalin-Kick. Seine Erlebnisse teilt er mit seinen Fans in coolen Youtube-Videos. Super-Ritschie fliegt eben immer höher, schneller und weiter...
