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Für Ski-WM 2021: So wird in Oberstdorf (um-)gebaut

Mega-Projekt für Medaillen

Für Ski-WM 2021: So wird in Oberstdorf (um-)gebaut

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    Das neue Langlaufstadion im Ried, das vor der Ski-WM 2021 umgebaut wird, soll sich in die Landschaft fügen und dennoch den Athleten ideale Trainingsbedingungen bieten.
    Das neue Langlaufstadion im Ried, das vor der Ski-WM 2021 umgebaut wird, soll sich in die Landschaft fügen und dennoch den Athleten ideale Trainingsbedingungen bieten. Foto: f64-Architekten (Visualisierung)

    Am Dienstagabend werden ab 19 Uhr im Kurpark die Medaillengewinner der Nordischen Ski-WM in Seefeld empfangen. An gleicher Stelle wollen die Oberstdorfer in zwei Jahren bei der Heim-WM 2021 erneut feiern – und hoffentlich wieder viele Medaillen bejubeln. Bis es allerdings so weit ist, muss aber noch viel getan werden.

    Ende März soll der Umbau von Langlauf- und Skisprungstadion beginnen. Geschätzte Kosten: 37 Millionen Euro. Beide Anlagen werden umfangreich saniert und teilweise umgebaut, um vor dem Hintergrund sportlicher Weiterentwicklungen auch für die kommenden Jahre bestmögliche Trainingsbedingungen für den Spitzen-, Nachwuchs- und Breitensport gewährleisten zu können. Der Großteil der Baumaßnahmen findet von März bis November 2019 statt. Restarbeiten sollen 2020 erledigt werden. Im Frühjahr 2021 – nach der WM – werden die letzten Pflanzen gesetzt.

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    Foto: Stefan Beckmann (Infografik)

    Nachwuchs- und Breitensport soll profitieren

    Die Trainingsbedingungen für Sportler in den nordischen Disziplinen sollen am Stützpunkt Oberstdorf durch den Umbau der Schanzen und Loipen verbessert werden. Ein Ziel ist es, den Status eines Bundesstützpunktes und Landesleistungszentrums Ski nordisch auch in Zukunft beizubehalten. Von den verbesserten Trainingsbedingungen können auch Nachwuchs- und Breitensport und damit auch Einheimische und Urlaubsgäste profitieren.

    Gebaut werden soll nur, was für den Trainingsbetrieb auf Weltcup-Niveau notwendig ist. Zur Ski-WM 2021 und anderen Großveranstaltungen werden die Sportstadien mit notwendigen temporären Bauten ergänzt, die nach den Events wieder abgebaut werden.

    So soll möglichst wenig Fläche dauerhaft verbaut werden. Ein möglichst geringer Raumbedarf zählt ebenso wie Verwendung regionaltypischen Materials zu den vom Marktgemeinderat zu Projektbeginn erlassenen Nachhaltigkeits-Leitlinien, die helfen sollen, das Landschaftsbild zu erhalten.

    Was in Oberstdorf für 37 Millionen Euro bis 2021 geplant ist

    Die Oberstdorfer Sportanlagen werden vor der Ski-WM 2021 für insgesamt 37 Millionen Euro umgebaut. Bund und Land unterstützen das Projekt mit hohen Zuschüssen. Der Gemeinderat Oberstdorf hat bereits Aufträge in Höhe von 17 Millionen Euro vergeben. Alle Bau- und Genehmigungsanträge wurden eingereicht und einige Baugenehmigungen bereits erteilt. Hier die geplanten Baumaßnahmen im Überblick.

    Langlaufzentrum Ried

    >

    Erweiterung des bestehenden

    Funktionsgebäudes

    um eine Trainingskalthalle.

    >

    Bau eines Funktionsgebäudes mit

    Wachs- und Lagerräumen

    , Trainerbüro, Videoanalyse, Athletenversorgung sowie mit Umkleide- und Sanitärräumen.

    >

    Modernisierung der

    Beschneiungsanlage

    mit bis zu 30 Schneekanonen, neuer Pumpstation und Ergänzung der Zapfstellen.

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    Neuer

    Schneiteich

    mit 40.000 Kubikmetern Fassungsvermögen.

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    Freianlagen

    im Stadionbereich werden neu gegliedert und gestaltet.

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    Bau einer

    Maschinenhalle mit Tankstelle

    für Fahrzeuge zur Loipenpflege, Sozial- und Lagerräumen.

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    Verlegung des bestehenden

    Materialstadels

    in Richtung Norden.

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    Errichtung eines

    Wellstahldurchlasses

    im Bereich des Egli-Hügels als Ersatz für die beiden Loipenbrücken im Langlaufstadion.

    >

    Anpassungen an den

    Loipen

    : Verbreiterung des Burgstallanstieges, Trassierung im Bereich oberhalb Burgstall, Modellierung im Bereich Egli-Hügel.

    Skisprungstadion Audi-Arena >

    Modernisierung der

    Skisprungschanzen

    : Stufenerweiterung der Großschanze (HS 137), Überarbeitung Aufsprunghang und Auslauf.

    >

    Erneuerung der

    Kleinschanzen

    für Nachwuchsathleten.

    >

    Modernisierung der

    Beschneiungsanlage

    mit Pumpstation und Schneeerzeugern.

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    Bau eines

    Athleten-Bereiches mit Wachs- und Lagerräumen

    , einem Aufenthaltsbereich für Sportler sowie mit Sanitärräumen.

    >

    Modernisierung des

    Schrägaufzuges

    für die Sportler

    >

    Errichtung eines

    Windnetzes

    .

    >

    Ertüchtigung des Platzes für

    TV-Übertragungswagen

    .

    >

    Betonsanierung und Beschichtung an den

    Tribünen

    .

    Erste Vorarbeiten abgeschlossen

    Bereits im Herbst 2018 wurden an beiden Sportanlagen erste Vorarbeiten abgeschlossen. Im Langlaufzentrum wurden bereits die Loipen oberhalb des Burgstallanstieges überarbeitet, ein neuer Anstieg angelegt und einige bisher als gefährlich geltende Abfahrten entschärft. Diese Passagen entsprachen nicht mehr den Anforderungen des Internationalen Skiverbandes FIS und mussten angepasst werden. 80 Prozent der Strecken bleiben unverändert. Auch wurde im Herbst 2018 der Materialstadl abgetragen und 200 Meter weiter nördlich wieder aufgebaut, um am alten Standort Platz für ein neues Funktionsgebäude zu schaffen.

    An einigen Stellen der Skisprunganlage wurden im Herbst diverse Betonbauteile altersbedingt saniert. Durch das Vorziehen einzelner Arbeiten werden die Haupt-Maßnahmen auf den Baustellen räumlich und zeitlich entzerrt. Zusätzlich können die betroffenen Weideflächen nach dem Winter wieder schnell anwachsen, wodurch ein Futterausfall für das Vieh bestmöglich vermieden wird. Im Bereich der Sprungschanzen sowie im Langlaufzentrum wurden im Herbst zudem – außerhalb der Vogelbrutzeit und vor dem Wintereinbruch – Bäume gefällt.

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