In seiner Haut wollte man am Wochenende wahrlich nicht stecken: Franz Huber hatte alle Hände voll zu tun. Kinder fragten ihn nach verlorenen Trikots, Spieler mussten verköstigt, das Rahmenprogramm gestaltet und schließlich auch die Siegermedaillen verteilt werden. Beim 18. Cambodunum-Cup in Kempten war der 62-Jährige einer von etwa 120 freiwilligen Helfern. „Ohne die vielen Eltern, die uns das gesamte Wochenende unterstützt haben, wäre dieses Turnier unmöglich gewesen“, sagt Huber.

Dabei war der Einsatz des Kempteners nicht nur im organisatorischen Bereich hinter den Kulissen gefragt. Verletzte sich einer der Akteure auf dem Rasen, war es stets Huber, der aufs Spielfeld eilte, um die Sanitäter zu unterstützen. Für Huber, der der ersten Mannschaft des Landesligisten FC Kempten bereits seit zehn Jahren als Betreuer zur Seite steht, eine Selbstverständlichkeit. „Ich bin in diesem Bereich schon sehr erfahren und den teils noch blutjungen Sanitätern deswegen eine große Hilfe“, glaubt Huber. So familiär es rund um die Spielstätten im Kemptener Illerstadion, Kottern, Heiligkreuz und Lenzfried auch zuging, so hitzig wurde es teilweise auf dem Platz.
Die Ergebnisse:
E-Junioren/U11
1. SV Lenzfried, 2. TSV Kottern, 3. SV Heiligkreuz, 4. SG Edesheim/Roschbach, 5. FK Horovicko/Tschechien, 6. RW Seebach, 7. FC Kempten, 8. FK Horovicko II, 9. TSV Oberalting/Seefeld, 10. FC Kempten II.
D-Junioren/U13
1. SpVgg Holzgerlingen, 2. TSV Kottern, 3. FK Horovicko, 4. FC Türk Sport Kempten, 5. BSK Olympia Neugablonz, 6. FC Kempten, 7. SV Heiligkreuz, 8. Aquila Trento/Italien, 9. FC Immenstadt, 10. SGM Abstatt-Beilstein-Ilsfeld, 11. SG ABI II, 12. Virtus Trento/Italien, 13. TSV Oberalting/Seefeld.
C-Junioren/U15
1. FC Kempten, 2. FV Illertissen, 3. TSV Kottern, 4. FSV Erlangen-Bruck, 5. VfL Kirchheim, 6. SpVgg Holzgerlingen, 7. SGM Abstatt-Beilstein-Ilsfeld, 8. TSV Oberalting/Seefeld, 9. JSG Kannenbäckerland, 10. Rot-Weiß Seebach.
B-Junioren/U17
1. FC Kempten, 2. RKSV Nuenen/Niederlande, 3. SpVgg Kaufbeuren, 4. FTSV Kuchen, 5. FC Borntal Erfurt, 6. JFG Illerwinkel, 7. Virtus Trento/Italien, 8. Rot-Weiß Seebach, 9. Team Amt Entlebuch/Schweiz, 10. TSV Buchenberg, 11. SV Heiligkreuz, 12. JSG Kannenbäckerland.
Kein Wunder: Waren heuer mit Deutschland, Tschechien, Italien, Niederlande und der Schweiz gleich fünf verschiedene Nationen beim Cambodunum-Cup vertreten. „Gerade in den Spielen zwischen den deutschen und italienischen Mannschaften merkt man, dass die Rivalität noch groß ist“, sagt Moritz Keßler, Trainer des RW Seebach. Eine körperbetonte Spielweise und „verbale Nettigkeiten“ standen in diesen Duellen auf der Tagesordnung.
Um einen geordneten und vor allem fairen Turnierablauf zu gewährleisten, waren in den 195 Spielen 50 Schiedsrichter im Einsatz. Lukas Geier, der in diesem Jahr seinen zwölften Cambodunum-Cup pfiff, meint: „Natürlich ist es anstrengend, wenn die Spieler permanent ihren Schnabel aufhaben. Aber das gehört dazu. Als Schiri musst du das abkönnen.“ Mit dem heißblütigen Temperament der Italiener hatte der 24-Jährige kein Problem. „Ich habe das Glück, dass ich selbst Halb-Italiener bin. Und wenn ich auf die Zwischenrufe der Spieler oder Trainer auf italienisch antworte, wird ihr Respekt schnell größer“, erklärt Geier.
Respekt verschafften sich auch die U 11-Kicker des SV Lenzfried. Im Finale wandelten sie einen Rückstand gegen den TSV Kottern in einen 2:1-Sieg. Held des Spiels war Kapitän Tilman Hof. Der Elfjährige musste nach seinem zwischenzeitlichen Ausgleichstor unter Tränen verletzt ausgewechselt werden. Dafür war die Freude über den Turniersieg umso größer. „Letztes Jahr sind wir noch im Halbfinale rausgeflogen. Es ist ein cooles Gefühl, jetzt den Pokal gewonnen zu haTben“, jubelte der Blondschopf.
Grund zur Freude hatte auch die U 17 des FC Kempten. Nach einer umstrittenen Elfmeter-Entscheidung weigerten sich die Spieler des niederländischen Finalgegners RKSV Nuenen, weiterzuspielen. Nach kurzer Diskussion wurde die Partie mit 2:0 für den FCK gewertet. Bei der Siegerehrung waren die Gemüter wieder beruhigt: Die Niederländer bedankten sich für die Einladung und nahmen ihren Pokal entgegen.