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Hinter Handballer Stefan Salger liegt ein turbulentes Jahr

Handball-Bundesliga

Hinter Handballer Stefan Salger liegt ein turbulentes Jahr

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    Stefan Salger (rechts, damals noch im Trikot des TVB Stuttgart) hat ein turbulentes Jahr beim Bundesligisten MT Melsungen erlebt.
    Stefan Salger (rechts, damals noch im Trikot des TVB Stuttgart) hat ein turbulentes Jahr beim Bundesligisten MT Melsungen erlebt. Foto: Deniz Calagan, dpa (Archivfoto)

    An Umzüge hat sich Stefan Salger in den letzten Jahren gewöhnt. Der Handball-Profi aus Oberstaufen ging 2017 zum TVB Stuttgart, wo er sein Debüt in der Handball-Bundesliga feierte. Ein Jahr später folgte der Wechsel zu den Eulen nach Ludwigshafen, seit Juli 2019 läuft der 23-Jährige für die MT Melsungen auf. In Stuttgart und Ludwigshafen sammelte Salger seine ersten wertvollen Erfahrungen in schwierigen Situationen, denn meist ging es um den Verbleib in der Bundesliga. Nun, bei den ambitionierten Hessen, kommen dem Rückraumspieler diese Erfahrungswerte zu Gute.

    Erst kürzlich war Salger wieder bei einem Umzug gefragt – als Helfer für seinen Teamkollegen Timm Schneider, der nach fünf Jahren bei der MT Melsungen zum VfL Gummersbach wechselt. „Er hat in meiner Nähe gewohnt, natürlich habe ich da gerne mitgeholfen. Es ist schade, dass er geht. Timm ist ein super Kerl, der sich immer für die Mannschaft eingesetzt hat“, sagt Salger.

    Mannschaftstraining findet wieder statt

    Für den Oberstaufner selbst kommt ein Umzug derzeit jedenfalls nicht in Frage. Sein Vertrag bei den Nordhessen läuft bis 2022, nach der Corona-Pause will der Rückraumspieler neu angreifen. Seit zwei Wochen findet bei den Nordhessen wieder das Mannschaftstraining statt. „Es ist schön, wieder in der Halle zu trainieren und mehr direkten Kontakt zu den Mitspielern zu haben“, meint Salger. Bei einigen Teamkollegen kam Nachwuchs auf die Welt, dementsprechend wurde erst einmal fleißig gratuliert. „Wir haben eine Hammer-Truppe. Ich fühle mich pudelwohl“, sagt Salger.

    Trainerwechsel und verpasste Europapokal-Qualifikation

    Deshalb geht der 23-Jährige auch mit einem guten Gefühl in die kommenden Wochen. Am 10. Juli ist offizieller Vorbereitungsbeginn bei der MT Melsungen für die kommende Saison, die in der ersten Oktober-Woche beginnen soll. Die wegen der Corona-Pandemie abgebrochene Spielzeit 2019/2020 beendeten die Hessen auf dem siebten Platz und verpassten nach einer turbulenten Phase inklusive Trainerwechsel die erneute Qualifikation für den Europapokal. Von der Vereinsführung gab es im Februar nach durchwachsenen Leistungen ein Ultimatum an Trainer und Mannschaft. „Wir standen schon gehörig unter Druck und hatten viele Höhen und Tiefen in dieser Phase“, sagt Salger. In diese Zeit fielen auch schmerzhafte Niederlagen wie gegen seinen Ex-Klub Stuttgart, gerade in diesen Partien stellt Salger im Nachhinein „individuelle Fehler und kollektives Versagen“ als Ursachen fest.

    „Ich war teilweise richtig am Ende, als ich nach Hause gekommen bin“

    Aber rückblickend denkt Salger auch an aufregende Erlebnisse wie die Spiele im europäischen EHF-Pokal. Für Melsungen ging es unter anderem nach Athen (Griechenland), Silkeborg (Dänemark) – und Lissabon. Beim Auswärtsspiel in Portugal Mitte Februar waren auch Mama Martina und Papa Jürgen in der Arena und feuerten ihren Sohn an. „Ich hätte gerne noch etwas mit ihnen unternommen, aber wir mussten direkt nach dem Spiel zum Flughafen“, erzählt der 23-Jährige. Die englischen Wochen und der straffe Terminkalender verlangten ihm viel ab. „Ich war teilweise richtig am Ende, als ich nach Hause gekommen bin“, sagt Salger.

    Silvio Heinevetter und Timo Kastening verstärken MT Melsungen

    Für die neue Saison hat der Klub mit Silvio Heinevetter und Timo Kastening zwei Hochkaräter verpflichtet. Mit Julius Kühn, Finn Lemke, Kai Häfner und Tobias Reichmann stehen bereits vier weitere deutsche Nationalspieler im Kader. „Speziell Timo Kastening ist eine Top-Verpflichtung. Er wird uns richtig weiterhelfen“, meint Salger. Für ihn selber sei wichtig, weiter Einsatzminuten zu sammeln und sich weiterzuentwickeln. Besonders freut sich Salger auf das Finalturnier um den DHB-Pokal („Final Four“) im Februar 2021, dabei trifft Melsungen im Halbfinale auf Hannover.

    Begeistert ist der Handball-Profi auch von Trainer Gudmundur Gudmundsson. Der Isländer, der als Trainer der dänischen Nationalmannschaft die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2016 holte, wurde im Februar Nachfolger von Heiko Grimm. „Man kann sich nicht vorstellen, wie akribisch er arbeitet“, sagt Salger. „Das merkt man vor allem bei der Videoanalyse. Da wirst du im Kopf richtig gefordert.“

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