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Max Eberl verlässt Borussia Mönchengladbach - Dieter Hecking als Nachfolger spekuliert

Borussia Mönchengladbach

"Ich beende was, was mein Leben war": Eberl verlässt Gladbach vorzeitig

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    Sportdirektor Max Eberl hat am Freitag seinen Rücktritt bei Gladbach erklärt.
    Sportdirektor Max Eberl hat am Freitag seinen Rücktritt bei Gladbach erklärt. Foto: Christian Verheyen, dpa

    Sportdirektor Max Eberl verlässt Borussia Mönchengladbach aus gesundheitlichen Gründen. Der 48-Jährige hört als Sportchef des Tabellenzwölften der Fußball-Bundesliga auf - die sportliche Krise des Clubs ist dabei nicht ausschlaggebend. Auf einer sehr emotionalen Pressekonferenz am Freitag im Borussia-Park gab Eberl tränenreich seine Entscheidung bekannt. "Ich muss einen Schlussstrich ziehen. Ich muss raus, ich muss auf den Menschen aufpassen", sagte er sichtlich bewegt und ergriffen.

    Immer wieder rang Eberl um Fassung. Bevor es losging, atmete er tief durch, zögerte mit seinen ersten Worten. "Es ist wahrscheinlich die mit Abstand schwerste Pressekonferenz, die ich halten muss, seit ich Sportdirektor sein durfte", sagte er.

    Eberl verlässt Mönchengladbach offiziell: "weil ich müde, weil ich erschöpft bin"

    Er sei auch ein ganz gutes Beispiel dafür, was auf der Welt passiere. "Es ist ein ganz simpler Grund, warum ich nicht mehr arbeiten kann, weil ich müde, weil ich erschöpft bin." Es sei kein verletzter Stolz. "Ich beende was, was mein Leben war." Es sei "kein schöner Tag, ein blöder Tag, ein Mist-Tag", betonte Gladbachs Präsident Rolf Königs.

    Eberl muss den Verein damit aus gesundheitlichen Gründen mitten in der bislang so enttäuschend verlaufenen Saison verlassen. Aktuell liegt der Club nur drei Punkte vorm Relegationsrang, schied auf peinliche Weise im DFB-Pokal im Achtelfinale gegen den Zweitligisten Hannover 96 aus und verlor sieben der vergangenen neun Pflichtspiele.

    Rücktritt von Max Eberl bei Gladbach: Vertrag wäre bis 2026 gültig gewesen

    Bereits am Donnerstagabend hatten Medien über den geplanten Rücktritt Eberls berichtet. Für den ehemaligen Profi ist es ein abrupter Abschied nach insgesamt über zwei Jahrzehnten bei seinem Herzensverein. 13 Jahre davon arbeitete Eberl als Sportdirektor. Sein Vertrag - erst 2020 verlängert - wäre bis Ende Juni 2026 gültig gewesen.

    Zuletzt hatte Eberl mit einem schmallippigen Auftritt bei einer Pressekonferenz die Spekulationen um seine Person befeuert, danach war er krankgeschrieben gewesen. Bereits im Oktober trat er mit seinem Anliegen an den Verein heran.

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    Bei der WM-Quali musste das DFB-Team gegen Nordmazedonien eine bittere Niederlage einstecken. Doch das war nicht die einzige Blamage in der Geschichte des DFB.

    Nach Jahren des Lobs und auch des sportlichen Erfolgs - in der vergangenen Saison hatte die Borussia noch das Achtelfinale der Champions League erreicht - kam bei dem Club in den vergangenen Monaten immer mehr Kritik auf.

    Der frühzeitig feststehende Weggang von Trainer Marco Rose zu Borussia Dortmund nach der vergangenen Saison, der Kader für diese Saison, und der bisher nicht zündende Rose-Nachfolger Adi Hütter - geholt für 7,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt - boten Angriffsfläche. Dazu kamen die schon feststehenden Abgänge von Matthias Ginter und Denis Zakaria im Sommer - ablösefrei. (Lesen Sie auch: BVB: Stürmer-Star Haaland will nach Karriereende Bauer werden)

    Spekulation über Nürnberger Hecking als Eberls Nachfolger

    Nach dem Abschied von Max Eberl als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach wird auch über Dieter Hecking als möglicher Nachfolger spekuliert. Der aktuelle Sportvorstand des Fußball-Zweitligisten 1. FC Nürnberg war unter Eberl von Dezember 2016 bis Sommer 2019 Trainer der Borussia, musste aber damals für Marco Rose weichen.

    Nach "Bild"-Angaben zählt Hecking (57) nun zu den Kandidaten beim Erstligisten. Der 1. FC Nürnberg äußerte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht. Eberl gab an, mit der Borussia über mögliche Nachfolger gesprochen zu haben. "Ich weiß, dass der Club auf einem sehr, sehr guten Weg ist, einen Nachfolger zu finden", sagte Eberl.

    "Wir geben uns nicht viel Zeit. Wir haben die Möglichkeiten intern schon abgesteckt, wir werden uns extern umschauen", sagte Club-Präsident Rolf Königs: "Wir stehen ganz am Anfang des Prozesses." Man sei für alles offen. (Lesen Sie auch: FIFA: FC Bayerns Ehrenpräsident Hoeneß gegen Fußball-WM alle zwei Jahre)

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