Der Italiener werde im kommenden Jahr die Nachfolge von Chase Carey an der Spitze der Rennserie antreten, berichtete das Fachportal "Racefans". Nach Angaben der BBC sind die Teamchefs bereits über die Personalie informiert worden. Der Amerikaner Carey werde in der Rolle des Formel-1-Präsidenten repräsentative Aufgaben übernehmen.
Domenicali war von Ende 2007 bis 2014 Teamchef bei Ferrari. Er führte die Scuderia zu ihrem bislang letzten WM-Titel, dem Gewinn der Konstrukteurswertung im Jahr 2008. Nach seinem erzwungenen Rücktritt übernahm er beim Weltverband Fia den Vorsitz der Kommission für Einsitzer-Rennwagen. Seit 2016 ist der 55-Jährige Geschäftsführer von Lamborghini.
Gerüchte kursieren schon länger
Über einen Wechsel an der Formel-1-Spitze wird schon länger spekuliert, nachdem zuletzt mit dem Abschluss eines neuen Grundlagenvertrags mit allen Herstellern die langfristige Zukunft der Rennserie geregelt worden war. Carey hatte das Amt des Geschäftsführers Anfang 2017 nach der Übernahme der Rennserie durch den US-Konzern Liberty Media angetreten. Für ihn musste der langjährige Formel-1-Chef Bernie Ecclestone den Posten räumen.
Sollte Domenicali nun in die Rolle aufrücken, könnte dies den Einfluss von Ferrari auf die Motorsport-Königsklasse weiter stärken. Auch Fia-Präsident Jean Todt war lange Ferrari-Teamchef. Der aktuelle Formel-1-Sportchef Ross Brawn war in Todts Amtzeit Technik-Direktor bei der Scuderia und galt als wichtiger Faktor bei allen Titelgewinnen von Michael Schumacher.
Dessen Sohn Mick steht laut Einschätzung von Experten übrigens kurz vor einem Wechsel in die Formel 1. Der Wechsel des früheren Weltmeisters Sebastian Vettel von Ferrari zu Aston Martin hat derweil zu geteiltem Echo in der internationalen Presse geführt.