"Diesel" ist der Kampfname für Mike Eifert. Wenn sein Motor warm läuft, ist er nicht mehr zu stoppen. Das bewies Halbschwergewichtler (bis 81 Kilo), der seit dieser Saison für den einzigen bayerischen Bundesligisten BC Straubing boxt, im Bundesliga-Duell BSG Hannover-Seelze. Die Gäste aus Niedersachsen hatten eigens den polnischen Meister Arkasiusz Szewdowicz eingeflogen, gegen den Eifert als vermeintlicher Außenseiter in den Ring stieg.

Doch statt sich zu verstecken, ließ der Allgäuer Jungspund respektlos und angriffslustig die Fäuste fliegen! Angefeuert von den Zuschauern bot er eine hochklassige Leistung und versetzte seinem verdutzten Widersacher etliche Treffer. Das Kampfgericht honorierte den Einsatz mit einem 3:0-Punktsieg. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt fühlt sich Eifert damit "so richtig angekommen in der Bundesliga" und belohnt für seinen Fleiß (Trainingstipps von Mike Eifert für einen Sixpack liest Du hier). Die Freude war doppelt groß, denn unterm Strich gelang Straubing ein 12:12-Unentschieden. Damit zogen die Niederbayern in der Tabelle mit Hannover gleich.
Eiferts erster Bundesliga-Sieg kam nicht von ungefähr. Der aufstrebende Kaufbeurer, der beim TSV Kottern in Kempten trainiert, hatte erst vor Kurzem bei seinem zweiten Einsatz für Straubing für ein Ausrufezeichen in eigener Sache gesorgt: Der bayerische Meister im Halbschwergewicht (bis 81 Kilo) lieferte sich mit dem zweifachen Militärweltmeister und Olympiateilnehmer Peter Müllenberg (29) vom deutschen Meister Nordhäuser SV eine spektakuläre Ringschlacht. Eifert überstand alle drei Runden und fügte dem favorisierten Gegner einige kräftige Treffer zu.
Am Schluss musste sich der Allgäuer allerdings nach Punkten (0:3) dem gebürtigen Niederländer geschlagen geben. "Natürlich war ich anfangs enttäuscht. Aber ich denke, ich kann stolz auf meine Leistung sein", sagte Eifert nach dem Duell vor 1400 Zuschauern damals. Seinen Frust münzte er jetzt in eine Glanzleistung um. Doch der Sieg hinterließ auch Spuren. Eifert will sich nun erst mal eine kleine Pause gönnen. "Danach wird wieder mit Vollgas der Turbo-'Diesel' angeschmissen", kündigt er schmunzelnd an. Im April ist er wieder für die Schwabenauswahl im Einsatz.