Wir sehen Sie also bald wieder in der Langlaufloipe. Wie kam’s zu diesem Entschluss?
Miriam Neureuther: (lacht) Es ist ja momentan nur eine Überlegung. Die Lust ist auf jeden Fall groß, die Motivation auch. Ich muss in den nächsten Wochen und Monaten aber erst einmal schauen, wie es mit der Kleinen funktioniert. Meine Eltern, die Eltern von Felix, alle würden mir helfen. Die Voraussetzungen wären sehr gut. Aber ich werde mich definitiv erst entscheiden, bevor die neue Saison losgeht.
Wie förderlich ist da ein Tag als Zuschauerin an der Loipe im strömenden Regen?
Neureuther: Sehr sogar. Denn wenn ich die anderen da draußen laufen sehe, denke ich mir: Das würde mir schon auch noch Spaß machen! Trotz des schlechten Wetters. Aber wie gesagt: Jetzt hat erst einmal unsere Tochter oberste Priorität.

Wie viel Zeit bleibt momentan überhaupt, um daheim in Partenkirchen ein paar Runden auf Ski zu drehen?
Neureuther: Ich stille die Kleine noch und sie trinkt alle drei Stunden. Da kann man sich ja ausrechnen, wie viel Zeit bleibt. Ich sehe das aber weniger als Training. Die Zeit draußen mit meiner Tochter oder auch mal für mich alleine ist für mich Genuss und wunderschön.
Und Ihr Mann Felix, tauscht der da auch mal die Alpin-Ski gegen die Langlauf-Latten?
Neureuther: Na, wenn er gesund ist, geht er schon mit. Aber das ist ja momentan kein Thema.
Warum eigentlich zurück zum Langlauf, quasi zu den Wurzeln, und nicht zum Biathlon?
Neureuther: Jeder weiß, dass ich nicht die Stabilste am Schießstand war und auch keine Zeit mehr habe, das intensiv zu trainieren. Langlaufen hat mir schon immer Spaß gemacht.
Haben Sie in Oberstdorf auch Ihre ehemaligen Kolleginnen getroffen?
Neureuther: Kurz habe ich sie gesehen, ja, mit der Nicole (Anm. d. Red.: Nicole Fessel) habe ich schnell geratscht. Aber bei dem Wetter haben die natürlich anderes zu tun, als sich mit mir zu unterhalten. Sie müssen schnell ins Hotel zurück, sich umziehen, duschen, dass sie nicht krank werden. Das hat im Olympia-Winter natürlich oberste Priorität.