Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Mit 71 (!) zum ersten Mal Coach in Europa: Trainerfuchs will die Comets zu altem Glanz führen

allgaeu.life-Exklusiv-Talk

Mit 71 (!) zum ersten Mal Coach in Europa: Trainerfuchs will die Comets zu altem Glanz führen

    • |
    • |
    American Football, Illerstadion Kempten, GFL, German Football League 2018, Allgaeu Comets (blau) - Ingolstadt Dukes (weiss), vl, Comets Jubel nach Spielende, Willi Dill #12 ,Souleymane Ba #25, Jonatan Gihl #11, Niall Padden, Martin Spoettle #92, Timo Schuessel #66
    American Football, Illerstadion Kempten, GFL, German Football League 2018, Allgaeu Comets (blau) - Ingolstadt Dukes (weiss), vl, Comets Jubel nach Spielende, Willi Dill #12 ,Souleymane Ba #25, Jonatan Gihl #11, Niall Padden, Martin Spoettle #92, Timo Schuessel #66 Foto: Erwin Hafner

    Alle Jahre wieder läuten die American Footballer der Allgäu Comets die neue Bundesliga-Saison schon in der Weihnachtszeit ein. Sie präsentieren Neuerungen im Kader und im Verein. Die größte Veränderung gibt es in der kommenden Spielzeit auf der wichtigen Cheftrainer-Position. Jeff Scurran ist der neue Mann an der Seitenlinie des Kemptener Bundesligisten.

    Der 71-jährige US-Amerikaner war in den vergangenen knapp 40 Jahren als Trainer in den Staaten tätig. Dort trainierte er überwiegend an High Schooles und Colleges. In seiner Heimat Tucson/Arizona gilt Scurran als einer der Besten seiner Zunft.

    Bei seiner Vorstellung verkündete Scurran große Ziele.
    Bei seiner Vorstellung verkündete Scurran große Ziele. Foto: Christoph Kölle

    Bei seiner offiziellen Vorstellung im Allgäu zeigte der neue Headcoach gleich, dass er wenig Wert auf Understatement legt. Scurran kündigte an, nicht nach Europa gekommen zu sein, um Zweiter zu werden. Er ergänzte aber auch: „Kempten ist keine große Stadt und die Comets haben keinen reichen Sponsor im Rücken, wie ihn andere Bundesliga-Vereine in Deutschland haben. Deswegen haben wir einen weiten Weg vor uns.“ Dennoch sei es langfristig möglich, mit den Comets das Finale um die deutsche Meisterschaft, den German Bowl, zu erreichen.

    Nicht hier, um Zweiter zu werden

    Scurran, der 2007 in den USA High School-Coach des Jahres war, will mit den Kometen vor allem durch „harte Arbeit, viel Leidenschaft und Loyalität“ zum Erfolg kommen. „Das sind die Werte, mit denen meine Teams immer gewonnen haben“, sagte der Coach und fügte an: „Deshalb fordere ich sie von meinen Spielern.“

    Scurran unterrichtete in den USA als Lehrkraft die Fächer Geschichte, Geografie und Psychologie. Und auch im Football sieht er sich als eine Art Lehrer. Mit einer klaren Philosophie: Der Sport sei eine gute Grundlage, um mit einem klaren Fokus und viel Ehrgeiz eine gute Basis für das spätere Leben zu legen, meint Scurran.

    Es gibt im Football nichts Schöneres, als in einer Mannschaft zu spielen, in der alle Spieler wie Brüder sind.Jeff Scurran

    Daher ist dem neuen Comets-Coach bei seinen Spielern ein guter Charakter besonders wichtig. „Es gibt im Football nichts Schöneres, als in einer Mannschaft zu spielen, in der alle Spieler wie Brüder sind. Das lasse ich seit vielen Jahren trainieren und das ist mein Erfolgsgeheimnis“, sagte der Trainer. In den USA gebe es zwar viele Spieler, die besser seien. Doch von Comets-Präsident Adi Hölzli und Sportdirektor Dieter Morgenstern wünscht sich der ehemalige High School-Coach trotzdem keine Weihnachtsgeschenke. Auch nicht in Form von Neuzugängen. „Mein Plan ist es, auf dem aufzubauen, was die Comets schon haben, zum Beispiel dem großartigen Jugend-System“, sagte Scurran. Das vorrangige Ziel sei es, vor allem Spieler aus der Region und der Umgebung zu verpflichten.

    Wie gemacht fürs Allgäu: Früher Skilehrer in Kalifornien

    Der 71-Jährige, der in den USA zwei Enkelkinder hat, hat nicht nur aufgrund seiner Vergangenheit als Lehrer ein Faible für junge Akteure. „Für mich spielt es keine Rolle, wie alt jemand ist. Ich habe keine Angst davor, die Jungen aufzustellen.“ Wie Comets-Medienleiter Frank Schmid bestätigte, war diese Einstellung einer der Hauptgründe, warum sich die Allgäuer für Scurran als neuen Cheftrainer entschieden haben. Bei der Bekanntgabe seiner Verpflichtung war auf der Homepage der Kometen zu lesen: „Scurran füllt eine Lücke, die den Comets in den vergangenen Jahren viele Spieler gekostet hat, da gerade ehemalige Jugendspieler nicht optimal an die Hand genommen wurden. Leider haben sie dann oft die Lust am Sport verloren oder sind zu anderen Klubs abgewandert.“

    Das Allgäu ist eine spektakuläre Region. Es ist sehr schön hier und ich mag die Kultur.Jeff Scurran

    Von Scurran erhofft sich der Kemptener Bundesligist nun, dass er in der kommenden Spielzeit viele junge Eigengewächse in die erste Mannschaft integrieren wird. Nach den ersten Aussagen des Coaches deutet immerhin schon vieles daraufhin, dass der Altersdurchschnitt des Comets-Kaders in den nächsten Jahren enorm sinken wird.

    Bei den Kemptenern hat Scurran einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben. Ob er ihn erfüllen wird, wird die sportliche Zukunft zeigen. Im Allgäu fühlt sich der US-Amerikaner, der früher in Kalifornien auch als Ski-Lehrer tätig war, aber schon pudelwohl: „Das Allgäu ist eine spektakuläre Region. Es ist sehr schön hier und ich mag die Kultur.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden