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Moderner Fünfkampf ohne Reiten: Was kommt nach 2024?

Ausblick auf die Olympischen Sommerspiele

Moderner Fünfkampf ohne Reiten: Was kommt nach 2024?

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    Moderner Fünfkampf bei den Olympischen Spielen in Tokio: Nicht nur die umstrittene Reiterin Annika Schleu hatte Probleme, das ihr zugeloste Tier unter Kontrolle zu bekommen. Hier versuchte Lester Ders aus Kuba auf das Pferd BIG CASH zu steigen.
    Moderner Fünfkampf bei den Olympischen Spielen in Tokio: Nicht nur die umstrittene Reiterin Annika Schleu hatte Probleme, das ihr zugeloste Tier unter Kontrolle zu bekommen. Hier versuchte Lester Ders aus Kuba auf das Pferd BIG CASH zu steigen. Foto: Swen Pförtner, dpa (Archiv)

    Die Union Internationale de Pentathlon Moderne (UIPM) hat ein kompliziertes Verfahren eingeleitet, um einen geeigneten Ersatz zu finden. Radfahren sollte es nach Medienberichten werden, doch über den Ersatz ist nach UIPM-Angaben noch gar nicht entschieden. Mehrere Kriterien sind aufgestellt worden, darunter die von Erfinder Baron Pierre de Coubertin formulierte Anforderung "des vollkommenen Athleten".

    Die neue Teildisziplin soll auch "globale Zugänglichkeit und Universalität ermöglichen, attraktiv und relevant für die globale Jugend und künftige Generationen sein und Geschlechtergleichheit und Fairness gewährleisten", heißt es weiter. Nicht unwichtig ist, dass der Nachfolger des Reitens "spannend und leicht verständlich für das TV-/Digital-Publikum und alle Sportfans sein" und "sowohl für die Athleten als auch für die Organisatoren kostengünstig sein" soll.

    UIMP schließt Radsport als Nachfolger der Disziplin Reiten eher aus

    UIPM-Präsident Klaus Schormann unterstrich indes, dass Radsport eher nicht als Ersatzdisziplin in Frage komme. "Wir haben unsere Ideen, werden damit aber noch nicht an die Öffentlichkeit gehen, sondern in Arbeitsgruppen sorgfältig planen und beraten", sagte Schormann den Tageszeitungen der Verlagsgruppe Rhein-Main. Dieser Prozess werde bis Ende 2022 dauern, weil auch in der Praxis getestet werden müsse, ob die Sportart in das Wettkampfformat passe. Deswegen seien Meldungen falsch gewesen zu einem angeblichen Beschluss, dass Radsport an die Stelle von Reiten rücken werde.

    Auch seien die Maßnahmen laut Schormann keine Reaktion auf das Olympia-Drama um Annika Schleu. "Wir haben schon 2016 diesen Gedanken aufgenommen, als wir eine Innovations-Kommision zur Modernisierung des Fünfkampfs gründeten", begründete er. Die neue Disziplin müsse auch in das in Tokio erstmals praktizierte Konzept passen, den ganzen Wettkampf in einem Stadion zu präsentieren.

    Tierwohl-Debatte nach umstrittenen Ritt von Annika Schleu

    Schormann verurteilte auch noch einmal den Umgang mit Annika Schleu in der Öffentlichkeit und in den Medien: "Das war so etwas von unmenschlich, wie hier mit einem Menschen umgegangen wurde". Schleu war in Tokio zusammen mit Bundestrainerin Kim Raisner für ihr umstrittenes Verhalten beim Reiten heftig kritisiert worden. Beiden wurde Tierquälerei vorgeworfen, nachdem Schleu mit der Gerte versucht hatte, das ihr zugeloste Pferd unter Kontrolle zu bringen.

    Der Moderne Fünfkampf kämpft schon länger ums olympische Überleben und musste dafür sein Reglement immer wieder ändern. Der kombinierte Wettkampf aus Laufen und Schießen mit einer Laserpistole - wie es ihn in Rio und Tokio gab - ist so eine Konzession und gab es zu Coubertins Zeiten nicht. Und auch das Reglement für die Spiele 2024 in Paris ist neu und auf 90 Minuten komprimiert - allerdings ein letztes Mal mit dem umstrittenen Reiten. (Lesen Sie auch: Tennisprofi Zverev erreicht mit Mühe das Viertelfinale in Paris - Koepfer fliegt raus)

    Änderungen sollen für die Olympischen Sommerspiele 2028 umgesetzt werden

    "In den letzten Jahrzehnten hat sich unser Sport immer wieder weiterentwickelt, um den veränderten Erwartungen der modernen Welt gerecht zu werden", kommentierte Schormann in einer Mitteilung. Kurz nach den Spielen hatte Schormann das umstrittene Springreiten noch als "integralen Bestandteil des Modernen Fünfkampfs" bezeichnet.

    Die nächsten Änderungen "werden rechtzeitig für die Olympischen Sommerspiele in Los Angeles 2028 umgesetzt", erklärte der Verband. "Der Konsultationsprozess wird bestimmte Interessengruppen einbeziehen, nämlich Athleten und Trainer sowie Medien- und Marketingpartner." (Lesen Sie auch: Bayer Leverkusen fegt Betis Sevilla mit 4:0 vom Platz und holt sich ersten Sieg)

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