„Die WM ist eigentlich nur Zugabe für mich“, sagt Friedrich Moch. Der 20-Jährige hat aufregende Tage hinter sich. Noch vor zwei Wochen gewann er bei der U23-Weltmeisterschaft in Finnland die Silbermedaille über 15 Kilometer.
Quereinsteiger nimmt bei der Nordischen Ski-WM 2021 in Oberstdorf teil
Jetzt gehört er zum Team von Bundestrainer Peter Schlickenrieder bei der Nordischen Ski-WM 2021 in Oberstdorf. Und der Chef schätzt den jungen Sportler vom WSV Isny sehr. Er baut auf Moch und hat ihn für den Skiathlon am Samstag nominiert. Erst 15 Kilometer im klassischen Stil, dann dieselbe Distanz in der freien Technik.
„Die Silbermedaille bei der U23-WM ist eine ziemlich große Motivation für mich. Eigentlich nicht nur die Medaille, sondern auch das Weltcup-Ergebnis in Lahti. Die zwei Ereignisse zeigen mir, dass ich dieses Jahr sehr gut drauf bin und dass ich, wenn es sehr gut läuft, vorne mitlaufen kann. Alles was jetzt noch kommt ist eigentlich nur noch Zugabe“, sagt Moch.
Friedrich Moch hat früher lieber Fußball gespielt
Moch gilt in der Langlauf-Szene als Spätstarter. Als Kind verbrachte er seine Freizeit lieber auf dem Fußballplatz oder mit Alpinski auf den Pisten in der Region. Erst als Zwölfjähriger stand er erstmals auf den schmalen, langen Brettern auf der Loipe. Anfangs sei es nur ein Hobby gewesen, erinnert sich der 20-Jährige.
Das Wichtigste war aber: Moch hatte großen Spaß beim Langlaufen – und er blieb dran. „Das führte dazu, dass das Training immer professioneller wurde“, sagt er. So professionell, dass sich bald auch erste Erfolge einstellten. Bei der Junioren-WM 2019 in Lahti gewann er Bronze mit der Staffel, ein Jahr später in Oberwiesenthal schon zwei Mal Silber über zehn und 30 Kilometer. Nun geht der große Traum vom Start bei der Heim-WM in Erfüllung.
Moch zur WM in Oberstdorf: "So etwas passiert nur einmal im Leben"
„Als ich vor fünf, sechs Jahren mitbekommen habe, dass die WM in Oberstdorf stattfinden wird, erschien das oft unrealistisch, weil ich einfach noch viel zu jung bin. Das ist ja nicht nur eine WM in Deutschland, sondern auch eine in der Heimat, in der man im Sommer jeden Tag trainiert. So etwas passiert einem wahrscheinlich nur einmal im Leben“, erzählt er. Wenn Zeit bleibt, genießt er das Allgäu auch zusammen mit Freunden beim Wandern in den Bergen oder auf ausgedehnten Rennrad-Touren.
Diese Auszeiten vom Trainingsalltag wird er sich auch wieder gönnen, wenn die sportlichen Herausforderungen der WM gemeistert sind. Druck macht sich Moch keinen: „Wenn es nichts wird mit den guten Platzierungen, wäre es auch nicht so dramatisch. Ich bin glücklich, dass ich dabei sein kann und versuche, so viel Erfahrungen wie möglich zu sammeln. Ich werde mein Bestes geben.“
Den Medaillenspiegel der Nordischen Ski-WM 2021 in Oberstdorf finden Sie hier.