Der Teammanager der deutschen Skisprung-Nationalmannschaft, Horst Hüttel, sieht den Wintersport in der Coronavirus-Pandemie noch in einer vergleichsweise komfortablen Lage.
"Natürlich haben die Diskussionen um Corona und die abrupt beendete Saison die Diskussionen bestimmt. Von den Verantwortlichen und vom Vorstand wird es aber so eingeschätzt, dass der Skisport in Deutschland einerseits mit einem blauen Auge davongekommen ist", sagte Hüttel in einem Interview dem Fachportal skispringen.com.
Der 51-Jährige stellte fest, dass die wenigen Weltcup-Ausfälle durch Versicherungen kompensiert werden konnten. "Von dieser Seite sieht sich der Verband gut aufgestellt", sagte Hüttel.
Nordische Ski-WM 2021 in Oberstdorf: Mattenbelegung verzögert sich
Die größten Probleme könnten der Skisprung-Szene durch die derzeitige Krise also noch bevorstehen: Neben dem Sommer-Grand-Prix, dessen Austragung derzeit offen ist, hat die Pandemie auch schon erste kleine Auswirkungen auf die Nordische Ski-WM in Oberstdorf 2021 (23. Februar bis 7. März). "Wann die ersten Sprünge gemacht werden können, ist in der aktuellen Situation aber noch nicht abzusehen. Hinzu kommt, dass sich die Mattenbelegung in Oberstdorf nach dem Umbau im letzten Jahr leider verzögert, weil die zuständigen Firmen in der aktuellen Situation nicht wie geplant arbeiten können", sagte Hüttel. Der Beginn des Sprungtrainings in der WM-Arena werde sich dementsprechend verzögern.
Vierschanzentournee 2020/2021 und Nordische Ski-WM 2021: Zwei Großaufgaben für Oberstdorf
Die weltbesten Skispringer werden im kommenden Winter zwei Mal zu Gast in Oberstdorf sein: So beginnt die 69. Vierschanzentournee mit dem tradtionellen Auftaktspringen (27. -29. Dezember 2020) in der Marktgemeinde statt. Ab 23. Februar findet dann zum dritten Mal eine Nordische Ski-WM in Oberstdorf.
Die Hoffnungen aus Allgäuer Sicht liegen bei der Heim-WM im Skisprung auf Karl Geiger und Katharina Althaus (beide SC Oberstdorf. In der Nordischen Kombination könnten Johannes Rydzek und Senkrechtstarter Vinzenz Geiger für Furore sorgen.
Für Freude bei vielen Skisprung-Fans sorgte jüngst die Ankündigung von Skisprung-Legende Noriaki Kasai (47): Der Skiflug-Weltmeister von 1992 will bis 2022 weitermachen. Sollte er sich für Oberstdorf qualifizieren und mit dann 48 Jahren an der nordischen Ski-WM 2021 teilnehmen, wäre dies ein Altersklassen-Rekord. (dpa, ts)
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