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Nordische Ski-WM 2023 in Planica: So geht es für die Allgäuer Kombinierer weiter

Planica

Wie geht es für die Allgäuer Kombinierer in Planica weiter?

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    Strahlten nach der Siegerehrung fürs deutsche Mixed-Team um die Wette: Die Zimmerkollegen aus der Oberstdorfer Kombi-WM, Vinzenz Geiger (links) und Julian Schmid, zeigen stolz ihre Silbermedaillen. Für beide geht es bei der WM in Planica am Mittwoch mit der Staffel weiter.
    Strahlten nach der Siegerehrung fürs deutsche Mixed-Team um die Wette: Die Zimmerkollegen aus der Oberstdorfer Kombi-WM, Vinzenz Geiger (links) und Julian Schmid, zeigen stolz ihre Silbermedaillen. Für beide geht es bei der WM in Planica am Mittwoch mit der Staffel weiter. Foto: Dominik Berchtold

    Mit Kameras, Mikrofonen und den Menschen, die dahinter stehen und Fragen stellen, muss sich Julian Schmid noch etwas anfreunden. Der 23-jährige Oberstdorfer, der sich zuletzt im Weltcup und auch bei der Weltmeisterschaft im slowenischen Planica mit zwei Silbermedaillen zur deutschen Nummer eins aufgeschwungen hat, wird leichtsam ungeduldig, wenn er Interviews geben soll.

    Auch am Sonntag, als er zusammen mit Vinzenz Geiger, Nathalie Armbruster und Jenny Nowak bei der WM-Premiere im Mixed Silber gewonnen hatte, gab er den Fotografen im Ziel nur drei, vier Sekunden Zeit, um ihr Bild zu schießen. Während die anderen noch stehen blieben und im Trio weitergrinsten, zog es Schmid schon zum Umziehen. Und Minuten später, als er zum ZDF-Interview ging, war Reporter Sven Voss etwas verdutzt: „Herr Schmid, Herzlichen Glückwunsch. Sie lachen gar nicht. Ist irgendwas nicht in Ordnung?“ Jetzt lächelte Schmid kurz und erklärte: „Ich wart’ bloß auf mein Team.“

    Julian Schmid in Planica: "Ich wollte meine Kraft nicht sinnlos rausfeuern"

    Große emotionale Ausbrüche sind nicht das Ding von Schmid. Er, der wie im Einzelwettbewerb auch bei der gemischten Staffel gegen den überragenden Jarl Magnus Riiber ankämpfen musste, hatte vermutlich schon wieder den nächsten Wettkampf im Kopf. Wer Schmid kennt, weiß, dass es ihnen wurmt und gleichzeitig antreibt, wenn Riiber mit 25 Sekunden Vorsprung auf ihn in die Loipe geht, und er die Lücke nicht schließen kann. „Riiber ist viel zu stark. Ich wollte meine Kraft nicht sinnlos rausfeuern“, begründete Schmid auch nach dem Mixed seine etwas verhaltenere Taktik. „Wir haben noch eine Woche vor uns.“

    Das klingt für die Konkurrenz fast wie eine Drohung. Schmid ist derzeit der stärkste Springer im deutschen Team, dürfte mit der Großschanze, auf die am Dienstag gewechselt wird, vielleicht noch einen Ticken besser zurechtkommen.

    Wie stehen die Chancen für Vinzenz Geiger in Planica?

    Auch Team- und Zimmerkollege Vinzenz Geiger bräuchte, um beim Staffel-Wettbewerb am Mittwoch ein ernsthafter Gegner von Favorit und Titelverteidiger Norwegen zu werden, eine Steigerung auf der Schanze. Geigers läuferische Qualitäten sind unumstritten. Sein Wahnsinns-Endspurt von Peking ist auch seinen Kontrahenten noch in bitterer Erinnerung. Wie bei den beiden zurückliegenden Weltmeisterschaften in Oberstdorf und Seefeld, als man jeweils Silber hinter Norwegen gewann, wird es für das deutsche Team darum gehen, die Österreicher als Dauer-Dritter auf Distanz zu halten. 2017 in Lahti holte das DSV-Quartett zuletzt WM-Gold, damals noch mit Eric Frenzel und Johannes Rydzek.

    Bundestrainer Hermann Weinbuch klagte schon am Montag das Dilemma, vermutlich einen der Routiniers erneut ausmustern zu müssen. In Woche eins musste der Oberstdorfer Rydzek zuschauen. „Wir haben erfahrene Athleten, die sehr viel geleistet haben, mehrere Olympiasiege und WM-Titel auf dem Buckel haben. Das ist nicht so einfach, da einen nicht starten lassen zu können.“ Am Dienstag müssten sich alle auf der Schanze beweisen. Dann werde sehr aufwendig gerechnet. „Es ist nicht leicht, jemandem zu sagen, du bist nicht dabei, ich nehme dir eine Medaille weg“, so Weinbuch.

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