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Oberliga-Derby: Nach langer Zeit heißt's wieder Füssen vs. Memmingen

Vorfreude bei den Fans

Oberliga-Derby: Nach langer Zeit heißt's wieder Füssen vs. Memmingen

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    Über 16 Jahre mussten die Eishockey-Fans im Allgäu auf ein Oberliga-Derby zwischen Füssen und Memmingen warten. Unser Foto zeigt eine Szene aus der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga im Jahr 1992 mit Richard Schnetz (Mitte).
    Über 16 Jahre mussten die Eishockey-Fans im Allgäu auf ein Oberliga-Derby zwischen Füssen und Memmingen warten. Unser Foto zeigt eine Szene aus der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga im Jahr 1992 mit Richard Schnetz (Mitte). Foto: Arno Späth

    Man schreibt den 26. Januar 2003, als die beiden Eishockey-Oberligisten EV Füssen und ECDC Memmingen zum bislang letzten Mal in einem Pflichtspiel aufeinander treffen. Die „Indians“ heißen da noch „Wölfe“ und die Schwarz-Gelben firmieren noch unter dem Namen „Leoparden“. Andere Zeiten eben. „Wir waren ganz gut aufgestellt“, erinnert sich der damalige Füssener Trainer Franz-Josef Baader. In seiner Mannschaft standen schließlich mit Marcus Bleicher, Felix Petermann und Sergej Kharchenko ein ehemaliger, ein kommender und ein aktueller Nationalspieler. Dementsprechend wenig Mühe hatten die favorisierten Ostallgäuer seinerzeit mit dem EHC und siegten 7:1.

    Passiert ist seither viel: Beide Standorte gingen insolvent und mussten sich mühsam von der sechstklassigen Bezirksliga wieder ins bezahlte Eishockey hocharbeiten. Die einen früher, die anderen später. Das einzig Konstante dabei war nur, dass sich beide Vereine über viele Jahre aus dem Weg gegangen sind. Bis zum morgigen Sonntag. Dann stehen sich am Füssener Kobelhang nach langer Zeit endlich wieder Eishockey-Teams aus Füssen und Memmingen in einem Pflichtspiel gegenüber (erstes Bully: 18 Uhr).

    Viel Dampf zum Tor

    Anders als an jenem 26. Januar vor über 16 Jahren sind die Vorzeichen dabei aber eher umgekehrt. Schließlich stellen die Memminger heuer das etabliertere Team, gehören im dritten Jahr der Oberliga an und gelten damit gegen den Aufsteiger als der Favorit. „Ich glaube trotzdem, die Chancen stehen 50:50“, sagt Baader. Das Füssener Team habe in den vergangenen Spielen gegen Rosenheim und Riessersee „gut Tempo gemacht“ und „diszipliniert gespielt.“ Beweise man noch mehr Zug zum Tor, könne man es den Indians vor heimischer Kulisse bestimmt schwermachen, ist sich Baader gewiss.

    Der 60-jährige besitzt inzwischen eine Dauerkarte für die Heimspiele der Schwarz-Gelben, aus dem Trainergeschäft hat er sich aber vorerst verabschiedet. Was er von Andreas Becherer hält, der ja gewissermaßen seine Nachfolge angetreten hat? Da findet Baader nur lobende Worte. „Der macht einen guten Job.“ Er macht das zum Beispiel an der frühzeitigen Herausnahme des Torhüters fest – im Eishockey ein gern genutztes taktisches Mittel. „Das hat sich gegen Rosenheim bezahlt gemacht, als man ab der 59. Minute noch einen 1:3-Rückstand aufgeholt hat“, meint Baader und erwartet ein ähnlich spannendes Duell auch am morgigen Sonntag.

    Ein Füssener für Memmingen

    Denn zusätzliche Würze bekommt das Derby noch dadurch, dass sich die Indians in dieser Woche die Dienste eines Füssener Eigengewächses gesichert haben: Julian Straub. Der 17-Jährige hatte im Sommer den Sprung nach Nordamerika gewagt, war dort aber bereits im Auswahl-Camp der Owen Sound Attack (Canadian Hockey League) gescheitert. Nun versucht der Nachwuchs-Stürmer sein Glück im Memmingen. Ein Schritt, den viele in der Lechstadt nicht so ganz nachvollziehen können.

    Die Fans beider Lager lechzen jedenfalls nach dem ersten Derby seit 2003. Bis Redaktionsschluss waren nur noch wenige Restkarten für die Halle 1 verfügbar (Kapazität: 1400 Zuschauer). Anders also als im Januar 2003, als viel Platz im Stadion am Memminger Hühnerberg war. Baader hat seinen Stehplatz jedenfalls sicher. Dauerkartenbesitzer zu sein, habe eben auch seine Vorteile, schmunzelt er.

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