Eisschnellläuferin Claudia Pechstein hat das Internationale Olympische Komitee kritisiert und Mitspracherecht von Athleten bei der Vergabe Olympischer Spiele gefordert.
"Bei Olympia geht es seit vielen Jahren nicht mehr um den Sport, sondern um Politik", sagte die 49-Jährige vor Beginn der Winterspiele von Peking der Wochenzeitung "Die Zeit" und sprach dabei auch den IOC-Präsidenten an.
Olympia in Peking falsche Entscheidung? Pechstein kann Aussage von Bach nicht ernst nehmen
"Als Thomas Bach jetzt sagte, dass das IOC nichts mit Politik zu tun hat, da musste ich mal kurz ein kleines Lächeln loswerden. Man sollte die Sportler mitreden oder mitwählen lassen, an welchem Ort die Olympischen Spiele stattfinden. Dann wird Wintersport auch dort stattfinden, wo ein Wintersportort ist, und nicht da, wo Sommerspiele stattfanden. Das ist doch absurd."

Peking war 2008 bereits Gastgeber von Sommerspielen. China steht wegen Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit Uiguren und Tibetern, wegen der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong oder den Drohungen gegen Taiwan in der Kritik.
Zuletzt äußerte sich auch Alt-Skispringer Sven Hannawald öffentlich kritisch über die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2022 nach Peking.
Viele Sportler anderer Meinung - "Funktionäre machen was sie wollen"
Mit dem, was das IOC mache, seien "ganz viele Athleten nicht einverstanden. Aber am Ende machen die Funktionäre trotzdem, was sie wollen", sagte Pechstein. Die fünfmalige Olympiasiegerin steht vor ihrer achten Teilnahme an Olympischen Winterspielen.
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