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Pinturault und Vlhova ganz oben - Deutscher Alpin-Winter durchwachsen

Ski alpin

Pinturault und Vlhova ganz oben - Deutscher Alpin-Winter durchwachsen

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    Alexis Pinturault verteidigte mit seinem 34. Weltcup-Sieg die Spitze der Gesamtwertung.
    Alexis Pinturault verteidigte mit seinem 34. Weltcup-Sieg die Spitze der Gesamtwertung. Foto: Jean-Christophe Bott, dpa

    Der Österreicher Manuel Feller im Slalom und die Neuseeländerin Alice Robinson im Riesentorlauf gewinnen am Sonntag in Lenzerheide die letzten Rennen der alpinen Ski-Saison. Die ganz großen Sieger des coronageprägten WM-Winters waren aber andere.

    Die neuen Gesamtsieger

    Erstmals erfüllten sich Alexis Pinturault und Petra Vlhova ihren Traum von der großen Kristallkugel. Jahrelang war der Franzose im Schatten von Ex-Skistar Marcel Hirscher unterwegs, vergangenen Winter stoppte ihn im Kampf um den Gesamtsieg der coronabedingte Saisonabbruch. Auch diesmal drohte er ihn im Endspurt noch zu verlieren. In Lenzerheide profitierte er dann aber von der Absage der Speedrennen - und fuhr im Riesenslalom am Samstag furios. (Lesen Sie auch: Keine Abfahrten bei Weltcup-Finale: Schweiz-Ärger über Kugel-Nachteil)

    Mit seinem 34. Weltcup-Sieg verteidigte Pinturault die Spitze der Gesamtwertung und verdrängte den Schweizer Marco Odermatt auch noch von der des Disziplin-Klassements. Es war ein perfekter 30. Geburtstag für den Allrounder, dessen Ehefrau und Pressebetreuerin Romane im Zielraum Tränen in den Augen hatte. "Es war ein hartes Jahr mit Aufs und Abs", sagte Pinturault. Und einem Happy End.

    Vlhova verlor beim Saisonfinale zwar noch die kleine Kugel in der Slalom-Wertung. Ihr großes Ziel, dem sie diesen Winter alles - auch die WM in Cortina d'Ampezzo - untergeordnet hatte, erreichte sie aber. Als erste Slowakin gewann sie den Gesamtweltcup. Kein einziges Einzelrennen ließ sie aus. Sechs Siege feierte sie - den schönsten zuhause in Jasna. Angetrieben von Coach Livio Magoni hat sie sich zu einer Alleskönnerin entwickelt, gegen die diese Saison keine ankam.

    Die neue Slalom-Königin

    Sechsmal gewann Mikaela Shiffrin in den vergangenen Jahren den Slalom-Weltcup, viermal WM-Gold im Torlauf. Doch neben Vlhova hat die Amerikanerin seit dieser Saison noch eine weitere Rivalin in ihrer Paradedisziplin. Katharina Liensberger raste in Cortina zum WM-Titel und mit ihrem erst zweiten Weltcup-Sieg in Lenzerheide auch noch an die Spitze der Slalom-Wertung. Mit der Österreicherin dürfte auch im Olympia-Winter zu rechnen sein.

    Die Deutschen

    Die WM in Italien mit insgesamt vier Medaillen war ein rauschendes Fest aus Sicht des Deutschen Skiverbands (DSV). Silber für Kira Weidle, Romed Baumann und Andreas Sander, Bronze für die Mannschaft - hier und da ist es zur absoluten Weltspitze nicht weit. Was den Deutschen aber auch diesen Winter fehlte, war die Konstanz. So reichte es im Weltcup nur zu vier Einzelpodest- und weiteren 28 Top-Ten-Plätzen - die schlechteste Bilanz seit der Saison 2006/2007.

    Bei den Damen sei man "aktuell nur punktuell konkurrenzfähig", sagte DSV-Alpinchef Wolfgang Maier der ARD. Die Herren hätten aber "viele gute Rennen gezeigt". Linus Straßer begeisterte als Sieger in Zagreb und Zweiter in Adelboden, verpatzte aber die WM. Im Slalom am Sonntag fiel er noch vom fünften auf den neunten Rang zurück. Weidle schaffte es bei vier Weltcup-Abfahrten in die Top 5 und schloss die Disziplin als Gesamt-Fünfte ab, fuhr im Super-G allerdings hinterher.

    Baumann und Sander jeweils Gesamtsechste

    Baumann in der Abfahrt und Sander im Super-G beendeten den Winter als Gesamtsechste, blieben aber ohne Weltcup-Podium. Alexander Schmid und Stefan Luitz, der zwischendurch mehrere Wochen verletzt gefehlt hatte, belegten im Riesenslalom-Weltcup die Plätze 16 und 19. Im Sommer wolle er daran arbeiten, "wieder dahin zu kommen, wo ich vor vielen Jahren schon war, und um das Podest mitzufahren", sagte Luitz.

    Bei den deutschen Damen ist der Riesentorlauf eine große Baustelle. Beim Finale war keine dabei. Im Slalom ruhen die größten Hoffnungen weiter auf Lena Dürr. In Are wurde sie Vierte und Fünfte, in der Gesamtwertung immerhin Sechste. "Auf dem Papier war es sicher meine beste Saison mit einigen Highlights und der Tendenz in die richtige Richtung", sagte die 29-Jährige. Die Hoffnung für den nächsten Winter ist da.

    (Von Christoph Lother und Manuel Schwarz, dpa)

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