Pressestimmen zu Kamila Walijewa: Im Eiskunstlauf-Finale stürzte die
stehende 15-Jährige, flog aus den Medaillenrängen - und wurde dann auch noch von ihrer umstrittenen Trainerin scharf kritisiert. Ein Drama auf dem Eis, das in den internationalen Medien vielfach kommentiert wurde. Ein Überblick.Das olympische Eiskunstlaufen erreichte am Donnerstagabend einen neuen Tiefpunkt, eine kalte Trägodie von Missbrauch und Schmerz spielte sich über dreieinhalb Stunden ab. Als es vorbei war, dominierten die Russinnen das Podium, die Eiskunstläuferinnen erreichten neue Höhepunkte in Anmut und Athletik, in einer Zeremonie wurden Medaillen an die verdienten Siegerinnen verteilt...und beinahe jede sah so elend aus, als ob sie bei einer Beerdigung eines Lieben seien." Yahoo Sports (USA)
"Kamila Walijewas Qual wird das traurige Vermächtnis der Peking-Spiele sein. Diese werden für immer das Olympia sein, die eine 15-Jährige gequält haben. Nachdem die Ergebnisse da waren, wurde der wahre Preis des Dopingskandals - genau wie die fragwürdige Härte, die die große russische Rotationsrevolution uns gebracht hat - offenkundig. Ein Wettbewerb ist gestört, Eiskunstläuferinnen sind gezeichnet und niemand ist sicher, was als nächstes kommt." Washington Post
"Eine Frage hing im Capital Indoor Stadium, als Kamila Walijewas Kopf auf ihre Knöchel sank, der Tränenkanal weigerte, sich zu schließen und der olympische Traum der größten Eiskunstläuferin der Geschichte schrecklich zu Boden stürzte. War es das alles wirklich wert? Die Verhandlungen und der weltweite Aufruhr der vergangenen Woche gingen weit über das hinaus, was eine 15-Jährige ertragen sollte." Guardian (Großbritannien)

"Fast fünf Minuten lang wurde die Welt live Zeuge des Zusammenbruchs einer 15 Jahre alten Eiskunstläuferin. Erdrückt vom Druck und den Folgen einer positiven Dopingkontrolle. Diese Spiele in Peking hätten die Thronbesteigung von Kamila Walijewa sein sollen. Die Krönung eines kometenhaften Aufstiegs (...). Alles deutete auf einen königlichen Weg nach Peking und einen ersten Olympia-Titel hin. Ehe ihr die Situation komplett entgleitet und ein riesiges Durcheinander ausbricht." Le Figaro
Pressestimmen zu Walijewa: "Das einsamste Mädchen der Welt"
"Das ist es also. Ein Zusammenbruch vor der ganzen Welt. (...) Ein Sturz, dann zwei. Das Gefühl, dass vier Minuten zu lang sind." L'Équipe
"Die Tränen von Walijewa. Jetzt ist ihre Karriere ein Sprung ins Ungewisse. Sie patzt und stürzt, das russische Team feiert schon andere Stars. Es endet eines der traurigsten Kapitel der Olympischen Spiele so, wie es seit Tagen vorgeschrieben war." La Republicca
"Der Druck versenkt Kamila, die es nicht aufs Podium schafft. (...) In der vergifteten Luft von Peking begleitete der "Bolero" nicht wie sonst üblich einen Triumphzug, sondern eher eine Art Requiem für Kamila Walijewa, deren Punktzahl nur für Platz vier reicht." El País
"Vielleicht werden wir ein paar Antworten in der Zukunft finden. Wahrscheinlich nicht. Aber was wir wissen, ist, dass eine 15-Jährige am Donnerstagabend unter dem Gewicht eines weltweiten Skandals auf ihren Schultern begraben wurde." Daily Mail
"Russland hat ein Kind verheizt" Bild
"Ihre Entourage hätte dafür sorgen müssen, dass sie zum Zeitpunkt der Kür zu Hause ist und sich von dem Trubel um ihre Person erholen kann. Doch die 15-Jährige stand auf dem Eis und sollte eine Medaille gewinnen. Das ist das Einzige, was am Ende zählt. Der Mensch dahinter steht nur an zweiter Stelle. Das Gefühl, was bleibt, ist: Die Nächste, bitte! " t-online
"Mitleid ist an diesem Donnerstag das einzig zulässige Gefühl für diese Jugendliche, die wohl eher noch ein Mädchen ist. Die nur verlieren konnte, selbst wenn sie auf dem Eis triumphiert hätte." n-tv
"Das einsamste Mädchen der Welt" Spiegel