Die Behörde will herausfinden, ob jemand Schuld an der Verletzung Jakobsens und eines Mitarbeiters trägt, oder ob sie Folge eines Unglücks waren.
"Wir haben bislang drei Zeugen gehört, darunter auch einen Vertreter der Organisatoren des Rennens", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Kattowitz am Donnerstagabend laut Nachrichtenagentur PAP. Weitere Zeugen sollten gehört werden, auch wolle die Staatsanwaltschaft das Beweismaterial analysieren. Zuvor hatte die Polizei Material sichergestellt, darunter auch die Fahrräder der Radprofis und Videoaufnahmen vom Unfallhergang.
Jakobsen war am Mittwoch im Zielsprint der ersten Etappe bei hoher Geschwindigkeit direkt in die Absperrgitter gekracht und regungslos liegengeblieben. Der 23-Jährige war von seinem Landsmann Dylan Groenewegen abgedrängt worden. Jakobsen überstand eine fünfstündige Operation und wurde in ein künstliches Koma versetzt.
Ärzte holten Jakobsen aus dem künstlichen Koma
Sein Zustand war am Donnerstag stabil, die Ärzte holten ihn am Freitag aus dem künstlichen Koma. "Wir haben gute Nachrichten aus dem Krankenhaus in Sosnowiec. Fabio Jakobsen ist nach dem Koma jetzt wach. Sein Zustand ist gut", teilten die Tour-Organisatoren am Freitag per Twitter mit. Vertreter des Krankenhauses wollen sich laut Nachrichtenagentur PAP am Nachmittag bei einer Pressekonferenz zu dem Zustand des Rennradfahrers äußern.
Patrick Lefevere, Teamchef von Jakobsens belgischem Rennstalls Deceuninck-Quick Step hatte am Abend zuvor gesagt, dass Groenewegen eine Gefängnisstrafe verdiene. Diese Worte bedauere er nicht.
Der Radsportweltverb and UCI teilte bereits am Mittwochabend mit, dass er den Fall an die Disziplinarkommission weitergeleitet habe, um Sanktionen gegen Groenewegen zu beantragen.