Meisteranwärter RB Leipzig hat beim Bundesliga-Start gleich eine Enttäuschung erlebt und bei der Corona-Notelf des FSV Mainz 05 verloren. Der neue Trainer Jesse Marsch und sein hochgehandeltes Team unterlagen am Sonntag überraschend mit 0:1 (0:1) und müssen neben einem möglichen Abgang von Kapitän Marcel Sabitzer auch einen Liga-Fehlstart fürchten. Das entscheidende Tor für die schwer von Quarantäne-Fällen gebeutelten 05er erzielte vor 10 500 Zuschauern Abwehrchef Moussa Niakhaté (13. Minute).
Mainz musste 14 Personen des Teams in Quarantäne schicken
Schon nach fünf Minuten setzte Jae Sung Lee einen Kopfball an den Pfosten, beim folgenden Nachschuss zielte Paul Nebel nur haarscharf daneben. Zunächst war überhaupt nicht zu merken, wer hier der ambitionierte Champions-League-Starter mit dem 28-Tore-Mann André Silva und wer der gerupfte Abstiegskandidat ist. "Der Nachteil ist riesig", befand Chefcoach Svensson, nachdem insgesamt 14 Personen des Teams in dieser Woche in Quarantäne geschickt worden. Das Chaos schweißte die Mainzer aber offenbar nur noch stärker zusammen.
Mainzer Fans feiern jede gelungene Aktion ihres Teams
So war das Führungstor durch Kapitän Niakhaté nur folgerichtig, nachdem Leipzig bei hohen Temperaturen uninspiriert und fehlerhaft kickte. Nach einer Ecke leistete sich Nordi Mukiele im Strafraum einen verhängnisvollen Querschläger, am zweiten Pfosten musste der bestens postierte Niakhaté nur noch vollenden. Das 05er-Publikum feierte fortan jede gelungene Aktion und vor allem eine wagemutige Grätsche von Niklas Tauer, der Tempodribbler Christopher Nkunku im letzten Moment und mit höchstem Risiko vom Abschluss in bester Position abhielt.
Nach dem Wechsel drückten die Gäste ihren Gegner mehr und mehr in die Defensive, doch dem Offensivtrio mit Silva, Nkunku und Schwedens EM-Star Emil Forsberg fehlte schlichtweg die Räume. Gelang der seltene Durchbruch doch mal, war immer wieder 05-Schlussmann Robin Zentner zur Stelle. Erst in der 64. Minute brachte Marsch bei einem Dreifachwechsel seinen Kapitän. Kurz danach kam Silva (72.) zu seiner ersten richtigen Chance, doch Zentner reagierte glänzend. In der Nachspielzeit köpfte der Portugiese nur knapp übers Tor - danach war Schluss.

Dank Modeste und Kainz: Baumgart bannt Kölner Debüt-Fluch
Dank Anthony Modeste und Florian Kainz hat Steffen Baumgart den Debüt-Fluch beim 1. FC Köln gebannt und als erster Trainer seit Volker Finke seine Premiere in der Fußball-Bundesliga mit dem FC gewonnen. Beim 3:1 (1:1) gegen Hertha BSC drehte der im Vorjahr torlose und in der Rückrunde gar verliehene Modeste das Spiel mit einem Tor und einer Vorlage. Kainz traf am Sonntag doppelt.
Nach dem 0:1 durch Herthas Neuzugang Stevan Jovetic (6.) gelang Modeste, der die Kölner 2017 mit 25 Toren in die Europa League geschossen hatte, sein erster Liga-Treffer seit 14 Monaten (41.). Das 2:1 von Kainz bereitete er vor (52.), dann traf der Österreicher erneut (55.). Der Sieg der beherzt aufspielenden Gastgeber, die sich im Vorjahr erst in der Relegation gerettet hatten, war verdient, die 16 500 Zuschauer begeistert.
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