Richard Freitag wirkte erleichtert. Platz zwei nach dem ersten Tag des Skiflug-WM in Oberstdorf lässt dem Sachsen alle Chancen auf den Titel. „Ich freue mich, dass ich mich so wohl fühle. Es war immerhin erst der vierte Flug“, meinte der 26-Jährige nach seinen Sätzen von 228 und 225 Metern.
Besser sprang am Freitag bei leichtem Schneefall von der Heini-Klopfer-Schanze nur Daniel Andre Tande (212 und 227 Meter). Der Norweger liegt in der Zwischenwertung auf Platz eins. Vierschanzen-Tourneesieger Kamil Stoch aus Polen als Dritter demonstrierte seine gute Form.
Das gute deutsche Gesamtbild rundeten Andreas Wellinger als Achter, Markus Eisenbichler (12. Platz) und Stephan Leyhe (19.) ab. Lokalmatdor Karl Geiger hatte es nicht in die deutsche Mannschaft geschafft und startete gestern als Vorspringer.

Bereits in der Qualifikation vor den den beiden Wertungsflügen fiel der Schanzenrekord. Daniel Andre Tande verbesserte die Bestmarke von Andreas Wellinger (238 Meter) aus dem Jahr 2017 um einen halben Meter. „Schon beim Absprung habe ich gefühlt, dass es weit geht“, sagte der Norweger nach seinem Riesensatz.
Ein anspruchsvolles Programm erwartete alle Starter. Nach der von Sturmtief „Friederike“ verblasenen Qualifikation am Donnerstag standen am gestrigen Freitag neben dem zweiten Qualifikationssprung die beiden ersten Wertungs-Durchgänge an. Nach seinem Sturz von Innsbruck legte Freitag gestern sichere Landungen hin.
Glück im Unglück hatte der Österreicher Michael Hayböck, der nach einem spektakulären Sturz eigenständig aufstehen konnte. Allerdings wurde er mit einer Ellebogenverletzung ins Krankenhaus gebracht und sagte die weiteren Wettkämpfe ab.
Der neue Skiflug-Weltmeister wird am Samstag in Oberstdorf nach dem dritten und vierten Sprung gekürt. Am Sonntag ermitteln die Mannschaften den weltmeister auf der Heini-Klopfer-Schanze.