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Schnell in der Ostsee

Henrichs schwimmt flott

Schnell in der Ostsee

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    Marco Henrichs trotzt den Strapazen im kalten russischen Gewässer
    Marco Henrichs trotzt den Strapazen im kalten russischen Gewässer Foto: Kotlin Race

    „Ich fühle mich jetzt absolut leer und freue mich auf ein heißes Bad und viel Essen“, meinte der Extremsportler Marco Henrichs kurz nach seinem gelungenen Schwimm-Marathon. 26,6 Kilometer im 14 Grad kalten Wasser legte der 41-Jährige aus Ermengerst (Oberallgäu) quer durch die Baltische See zurück - von Sankt Petersburg nach Kronstadt. Sein einziger Gegner: die Uhr. Und sie zeigte am Ende eine Gesamtzeit von 7:43 Stunden. Jahresbestzeit auf dieser Strecke!

    Durchschnittlich war er auf der Strecke mit 3,5 Stundenkilometer unterwegs, begleitet von einem russischen Team im Boot. Sogar ein Fernsehteam eines russischen TV-Senders war mit an Bord und übertrug Henrichs Versuch. Im Mittelpunkt stand freilich, möglichst schnell zu schwimmen, dem Wahl-Allgäuer ging es aber auch um die deutsch-russische Völkerverständigung. Kurz vor seiner Abreise wurde der Feuerwehrbeamte, der als Brandinspektor bei der Integrierten Leitstelle Allgäu arbeitet, deshalb sogar von seinem obersten Dienstherrn, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, in München empfangen. „Sehr toll fand ich, dass er mich in meinem Engagement, sich über den Sport für die Völkerverständigung einzusetzen, bestärkt hat“, erzählt Henrichs.

    Geschafft! Entsprechend groß war die Freude nach überstandener Tortur.
    Geschafft! Entsprechend groß war die Freude nach überstandener Tortur. Foto: Kotlin Race (2)

    Begleitboot darf nicht berührt werden

    Die besten Glückwünsche nahm er gerne entgegen, denn die 26,6 Kilometer im Wasser waren aufgrund der kalten Temperaturen kein Spaziergang - trotz Neoprenanzugs. Von Beginn an stärkte sich der 41-Jährige mit Sportlernahrung. Mit Gels, zerkleinerten Riegeln und Elektrolytgetränken, die ihm vom Begleitboot gereicht wurden. Allerdings gab es dabei eine weitere Schwierigkeit: Henrichs durfte das Boot nicht berühren und wurde von den Helfern lediglich über einen Verlängerungsarm versorgt. „Hätte ich das Boot nur einmal berührt, wäre ich disqualifiziert worden“, erzählt er.

    16 Kilometer lang schwamm er ein durchgängig schnelles Tempo. Dann begann der Kampf mit der Natur. Der Körper kühlte immer mehr aus, jeder weitere Meter bereitete Henrichs Schmerzen. „Auch mental wurde es härter und härter“, meint er. Aber er hielt durch und erreichte in Rekordzeit das Ufer und kam damit seinem persönlichen Ziel wieder ein Stück näher: Henrichs will der siebte Mensch der Welt werden, der es geschafft hat, die „Oceans Seven“, sieben Meerengen auf fünf Kontinenten, zu durchqueren. Die nächsten Herausforderungen hat er bereits im Visier: die Cookstrait in Neuseeland (25 Kilometer) und die Straße von Gibraltar (16 Kilometer).

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