
Alles begann ganz klein. Vor neun Jahren fiel Langlauf-Lehrer Georg Vor aus Moosbach (Oberallgäu) auf, dass es zwar einige Portale mit viel Service rund um seinen Lieblingssport gibt. Doch wenn es ums Detail, sprich die kleine Dorfloipe von nebenan, ging, mangelte es an aktuellen Daten.
Deshalb reifte die Idee, sich selbst darum zu kümmern: "Im Laufe der Jahre hat sich dann einiges entwickelt", sagt Georg Vor. In seiner "Schaltzentrale" im heimischen Arbeitszimmer zeigt der Web-Designer stolz auf seine Seite mit interaktiver Karte.
70 Langlaufgebiete gibt es im Allgäu - mit zusammen genommen 370 Loipen! Georg Vor hat sie stets im Blick. Täglich beliefern ihn Gemeinden und Skivereine mit aktuellen Daten, die auf loipen-allgaeu gebündelt dargestellt werden. Anfangs musste er bei seinen Zulieferern um die Daten bitten. Mittlerweile erhält er Anfragen aus entfernter gelegenen Orten, wie Ettringen im Unterallgäu.

Sein eigens programmiertes System läuft inzwischen dermaßen gut, dass Georg Vor nicht länger als 15 Minuten bis 1 Stunde am Tag am PC beschäftigt ist. Entschädigung ist ein "kleines Taschengeld" aus den Werbeeinnahmen.
Allein schon seines gesammelten Grunddaten sind beeindruckend: Im Allgäu gibt es 3.510 Loipen-Kilometer! Davon sind 2.124 Kilometer für klassische Technik ausgelegt und 1.386 Kilometer für freie Technik (Skating). Das System von Georg Vor berechnet für den jeweiligen Tag, wie viele Loipen auch tatsächlich gespurt sind. Bei unserem Besuch am 8. Februar 2017 sind beispielsweise 370 klassisch und 340 km fürs Skating gespurt. Den meisten Schnee (80 Zentimeter) hat - wie fast immer - Deutschlands höchstgelegene Gemeinde Balderschwang.
Probleme wegen der Daten gebe es nicht: "Gemeinde und Vereine liefern zuverlässig und wahrheitsgemäß. Was hätten sie auch davon, mit Schneemengen zu prahlen, die es gar nicht gibt? Das würde ja nur dazu führen, dass einmal angereiste Gäste nie wieder kommen", sagt der "Servicemann" im Allgäuer Ski-Langlauf, der zu seinen persönlichen Lieblingsloipen jene in Moosbach, Oberstdorf und Diepolz zählt. Doch auch Tannheimer Tal und Balderschwang locken ihn - wie so viele andere Langläufer. "Das schöne an unserem Sport ist, dass man ihn von kleinauf bis ins hohe Alter betreiben kann", sagt Georg Vor.