Zu den ersten Gratulanten von "Silber-Katha" zählte Teamkollegin Gianina Ernst. Die 19-Jährige, vor vier Jahren noch selbst dabei und in Sotchi jüngste Sportlerin der deutschen Olympia-Mannschaft, musste die Wettkämpfe der Skispringerinnen heuer zuhause vor dem Fernseher verfolgen. "Ich war total aufgeregt, aber es hat Spaß gemacht. Der Wettkampf war bis zum Schluss spannend. Ich hätte Katharina so sehr die Goldmedaille gegönnt. Aber Silber ist natürlich auch super", erzählt sie.
Als das Springen Ende des ersten und auch im zweiten Durchgang wegen des starken Windes immer wieder unterbrochen wurde und die Springerinnen in der eisigen Kälte zittern mussten, fühlte sie mit den Mannschaftskameradinnen mit. "Das sind schwierige Situationen. Da muss man kühlen Kopf bewahren und darf sich nicht zu viele Gedanken machen", sagt Ernst. Katharina Althaus sei solchen Situationen durch ihre jüngsten Erfolge im Weltcup gewachsen. "Sie war früher schon ein Nervenbündel, aber mittlerweile hat sie das gut im Griff", verrät die 19-Jährige. Ebenso gut seien die deutschen Skispringerinnen im Feiern. Ernst meint lachend: "Auf diese zwei Sprünge bei den Olympischen Spielen haben alle vier Jahre hingearbeitet. Dass sie deshalb jetzt auch richtig feiern, daran habe ich keine Zweifel."

Kräftig gefeiert wurde schon gestern Nachmittag in Schöllang, wo Familie Althaus daheim ist. Katharinas Eltern Martina (48) und Hans-Joachim (51) sowie ihre Brüder Daniel (24) und Felix (18) hatten das Wohnzimmer voll und die ersten Sektgläser bald leer, als die Silbermedaille sicher war. "Wir haben zugeschaut und Daumen gedrückt", sagt Felix Althaus. Nur die Mama habe es nicht auf ihrem Platz gehalten. Ihr Sohn Felix: "Sie war so nervös, sie musste immer wieder rumlaufen. Erste Gratulation: Eine Glückwunsch-WhatsApp an die Familiengruppe.
"Die Glückwünsche kommen später, jetzt hat sie eh so viel um die Ohren", sagt dagegen Peter Kruijer, Vorsitzender des SC Oberstdorf. Obwohl er arbeiten musste, bekam er das Ergebnis mit und freute sich über die Medaille: "Das ist toll für sie und auch für unseren Klub, aus dem ja viele Olympiastarter stammen." Aus dem Daumendrücken, glaubt Kruijer, kommt er so schnell jedenfalls nicht raus. "Sport