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Skatepark in Füssen wird erst nächstes Jahr erweitert

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Skatepark in Füssen wird erst nächstes Jahr erweitert

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    Viel Andrang herrscht regelmäßig im Skate- und Bikepark in Füssen. Im Frühjahr soll die Anlage behindertengerecht werden.
    Viel Andrang herrscht regelmäßig im Skate- und Bikepark in Füssen. Im Frühjahr soll die Anlage behindertengerecht werden. Foto: Benedikt Siegert

    Einen Spatenstich für die Erweiterung des Skate- und Funparks in Füssen wird es in diesem Jahr nicht mehr geben. Das teilte die Stadt auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Grund dafür ist, dass erst Ausgleichsflächen für das geplante Projekt ausgewiesen werden müssen. Danach werde der Bauantrag beim Landratsamt gestellt und nächstes Frühjahr sollen die Baufahrzeuge anrücken.

    Thomas Scheibel, auf dessen langjährige Initiative der Skatplatz überhaupt erst gebaut wurde, bedauert das vor allem aus Sicht der jungen Nutzer: „Man sieht ja, wie voll die Anlage ist und die Jugendlichen hätten es sich sicher gewünscht, dass bald die Flutlichtanlage kommt. Im Moment bringen sie schon selber ihre Beleuchtung mit und bei einem Skatecontest vergangenen Mittwoch, der wetterbedingt ausfallen musste, hätte das THW für das nötige Licht gesorgt.“

    Neuer Skate- und Funpark in Füssen eröffnet
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    An die 250 Besucher gleichzeitig zählt die Anlage laut dem Füssener an normalen Tagen. „Wir sind regelrecht überrannt worden“, sagt der Bauunternehmer. Deshalb wurde bereits recht kurz nach dem Bau der Parks eine Erweiterung ins Auge gefasst, der der Stadtrat im Frühjahr zustimmte.

    Neben einer Flutlichtanlage soll Menschen mit Handicap auf der Füssener Anlage künftig Rolli-Skaten möglich sein. Außerdem soll der Park für Personen mit Behinderung barrierefrei werden. Scheibel denkt dabei unter anderem an einen Vater im Rollstuhl, der oft seine zwei Kinder in den Skatepark begleitet.

    Eine zusätzliche 40 Meter lange Jumpline, eine Holzterrasse, ein Trinkbrunnen und eine Hecke zur Straße hin runden die Erweiterung ab. Mit der Terrasse hatte Scheibel gehofft, gehe es zeitnah nach der Stadtratsentscheidung los. Die gesamte Erweiterung hatte er sich von August bis Oktober dieses Jahres vorgestellt. Jetzt aber wird er sich insgesamt noch bis kommendes Jahr gedulden müssen. Finanziell ist die ganze Sache für die Stadt machbar, weil sie dafür eine EU-Förderung erhält.

    Wir sind regelrecht überrannt worden.Thomas Scheibel über den Andrang im Funpark

    Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten hat als verantwortliche Stelle im Allgäu die Zustimmung für eine Leader-Förderung in Höhe von 106.300 Euro erteilt. Dr. Alois Kling, der Leiter des AELF Kempten, sieht insbesondere den Inklusionsgedanken als beispielgebend: „Menschen mit und ohne Handicap sowie Alt und Jung nehmen zukünftig beim Skateplatz Rücksicht aufeinander. Das ist gelebte Inklusion und – wie es das Leader-Programm verlangt – beispielhaft für andere Regionen.“

    „Mit diesem Projekt bekommt das Ostallgäu ein außergewöhnliches barrierefreies Angebot, das ein weiteres Alleinstellungsmerkmal für unsere Region darstellt“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker. „Das Projekt trägt hervorragend zu unserem Handlungsziel Familie/Jugend und zur Querschnittsaufgabe Inklusion unserer Lokalen Entwicklungsstrategie bei.“ Deshalb habe das Entscheidungsgremium der Lokalen Aktionsgruppe die Fördermittel für das Vorhaben befürwortet.

    Leader-Koordinator Ethelbert Babl vom AELF Kempten stellt heraus, dass sich mit dem barrierefreien Umbau die Leader-Förderung für den Skateplatz auf insgesamt über 300.000 Euro summiert und es sich damit um eines der am meisten geförderten Projekte in der laufenden Förderperiode handelt.

    Jufo Thema im Stadtrat

    Noch Geduld ist auch beim Füssener Jugendhaus nötig. Die langfristigen Pläne sehen vor, dass dieses von der Luitpoldstraße in der Innenstadt zum Skate- und Funpark umsiedelt. Wann das passiert, ist aber noch offen. Der Stadtrat berät in seiner nächsten Sitzung am 8. Oktober darüber. Jufo-Leiter Stefan Splitgerber wird dort sein neues Konzept vorstellen. Doch, obwohl das Gebäude, in dem sich das Jugendhaus derzeit befindet, verkauft wird, drängt die Zeit für die Stadt nicht. Der Vertrag mit dem bisherigen Vermieter läuft noch bis Ende 2021 mit einem Optionsrecht auf weitere zehn Jahre, heißt es von Seiten der Verwaltung.

    Laut Scheibel wird das neue Jugendhaus – idealerweise neben dem Skate- und Bikepark – dringend benötigt. „Gerade da sich die Jugendlichen scharenweise im Skatepark aufhalten, macht es keinen Sinn mehr, ein eingeschränkt nutzbares Jugendhaus, entfernt vom Skatepark aufrecht zu halten“, sagt er.

    Bei den verfügbaren Fördermitteln käme ein Neubau langfristig deutlich günstiger, als weiterhin eine ausgediente Industriehalle zu mieten. Mit dem Vorteil, dass die Stadt dann ein modernes multifunktionales Gebäude am richtigen Ort hätte, das auch von anderen Verbänden, Vereinen – insbesondere Sportvereine – sowie für Raumvermietungen für Feierlichkeiten genutzt werden könne.

    „Wäre das Jugendzentrum am Skate- und Bikepark, hätten hunderte Kinder und Jugendliche qualifizierte Ansprechpartner, die pädagogischen Einfluss auf sie nehmen können“, sagt Scheibel. Außerdem könne durch die Aufsichtspersonen aus dem Jufo besser gegen Vandalismus im Park vorbeugt werden, bei Verletzungen wäre eine Erstversorgung vor Ort, und die Besucher, Kinder und Eltern haben die Möglichkeit, etwas zu essen oder einen Kaffee zu trinken, was derzeit häufig gewünscht werde.

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