2022 wechselte Julian Zenger (rechts) von Trentino Itas zu Pallavolo Padova. Mit den Norditalienern hielt der 25-jährige Libero aus Muthmannshofen die Klasse. Im Sommer geht es unter anderem mit dem Nationalteam um die Olympia-Qualifikation.
Bild: imago images
2022 wechselte Julian Zenger (rechts) von Trentino Itas zu Pallavolo Padova. Mit den Norditalienern hielt der 25-jährige Libero aus Muthmannshofen die Klasse. Im Sommer geht es unter anderem mit dem Nationalteam um die Olympia-Qualifikation.
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Seit Julian Zenger in Italien Volleyball spielt, hat er so ziemlich alle sportlichen Höhen und Tiefen kennengelernt. In der kürzlich beendeten Saison schaffte Zenger mit der Mannschaft von Pallavolo Padova als Tabellenzehnter knapp den Klassenerhalt in der ersten italienischen Liga. „In der Liga zu bleiben, war auch unser primäres Ziel. Alles Weitere war Bonus“, sagt der 25-Jährige aus Muthmannshofen (bei Altusried).
Der „Bonus“ waren die Play-off-Spiele gegen Monza. Dabei hätten Zenger und seine Teamkollegen noch den Sprung auf Platz fünf schaffen können, unterlagen aber in drei Partien. „Durch den Play-off-Modus wäre sogar noch das internationale Geschäft möglich gewesen. Aber damit hatten wir nicht gerechnet“, sagt Zenger, der seit Sommer 2022 für Padua spielt. Zu groß sei der Unterschied zu den Top-Teams der italienischen Liga, die zu den besten in Europa zählt, gewesen. „Die letzten eineinhalb Monate waren sehr intensiv. Bis kurz vor Ende der Hauptrunde war noch alles offen“, sagt Zenger.
Kurz nach dem Aus in den Play-offs – Zenger kam wegen einer Armverletzung im letzten Spiel nicht mehr zum Einsatz – machte sich der Allgäuer auf den Weg nach Berlin. „Mein rechter Arm ist angeschwollen und wurde dick“, sagt der 25-Jährige. „Ich habe die Mannschaftsärzte der Nationalmannschaft konsultiert, um das Ganze untersuchen zu lassen.“ Allerdings hätte Zenger wenig Zeit, um eine eventuelle Verletzung auszukurieren.
Mit der Volleyball-Nationalmannschaft steht diese Woche ein Lehrgang an, in welchem sich das Team auf die Spiele in der Volleyball Nations League vorbereitet. Ab 4. Juni treffen Zenger und seine Teamkollegen auf Brasilien, Niederlande, Italien und Kanada. Das Finale der Nations League, in der die 16 besten Nationalmannschaften der Welt mitspielen, findet von 19. bis 23. Juli in Polen statt. „In den nächsten Wochen stehen viele Reisen auf dem Programm. Da reicht es maximal für einen Kurzurlaub, um etwas Kraft zu tanken“, sagt Zenger.
In diesem Jahr steht noch die Europameisterschaft an, die vom 28. August bis 16. September in Italien, Bulgarien, Nordmazedonien und Israel ausgetragen wird. Die erste Möglichkeit, sich für die Olympischen Spiele 2024 in Paris zu qualifizieren, bietet sich den deutschen Männern beim Qualifikationsturnier vom 30. September bis 8. Oktober in Brasilien.
Ob die Reise des DVV-Teams nach Paris führt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Geklärt ist jedenfalls Zengers Zukunft auf Vereinsebene. „Mein Vertrag in Padua wurde bis 2024 verlängert. Ich hatte auch die Möglichkeit, nach Frankreich zu gehen. Da haben mein Berater und ich etwas gepokert“, sagt Zenger. Den Wechsel nach Italien der 25-Jährige jedenfalls nicht bereut. „Ich spreche inzwischen fast fließend Italienisch“, sagt Zenger. „Außerdem hat mich die Erfahrung bei Trentino enorm weitergebracht.“ Das Spitzenteam aus Trient war 2021 seine erste Station in Italien. „Wir waren in allen Wettbewerben vorne mit dabei, das Trainingsniveau war sehr hoch: Von der Struktur und der Qualität der Trainer ist das eine der besten europäischen Mannschaften“, sagt Zenger.
Nach einer Kaderumstrukturierung war jedoch im Frühjahr 2022 kein Platz mehr für den Libero. „Ich wäre gern geblieben, es war eine mega geile Erfahrung“, sagt Zenger. Der Verein habe sich aber dazu entschlossen, sich auf die Ausländerposition neu zu besetzen. „Ich wollte auf jeden Fall in Italien weiterspielen. Die Liga und das Niveau werden immer besser. Das habe ich auch in Padua gespürt, auch wenn wir dort meistens als Underdog aufgetreten sind“, sagt Zenger.