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ECDC Memmingen: Tilburg Trappers verlieren auch zweites Playoff-Spiel gegen die Indians

Der ECDC hat den ersten Matchball

ECDC Memmingen siegt auch in den Niederlanden

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    Die Memminger Indians haben am Freitagabend am Memminger Hühnerberg das erste Spiel im Viertelfinale der Eishockey-Oberliga gegen die Tilburg „Trappers“ mit 4:3 nach Verlängerung gewonnen. Das Bild zeigt von links die Memminger Marco Eisenhut, Christopher Kasten, Linus Svedlund und Sergei Topol sowie den Tilburger Max Hermens.
    Die Memminger Indians haben am Freitagabend am Memminger Hühnerberg das erste Spiel im Viertelfinale der Eishockey-Oberliga gegen die Tilburg „Trappers“ mit 4:3 nach Verlängerung gewonnen. Das Bild zeigt von links die Memminger Marco Eisenhut, Christopher Kasten, Linus Svedlund und Sergei Topol sowie den Tilburger Max Hermens. Foto: Siegfried Rebhan

    „Unbelievable“: Kein Wort benutzten die Kommentatoren bei SpradeTV öfter. Aber es war auch wirklich unglaublich, was die Memminger Indians am Sonntagnachmittag in Tilburg ablieferten. Sie gewannen vor 2675 Zuschauern auch das zweite Spiel im Viertelfinale der Eishockey-Oberliga.

    Einem 4:3-Sieg nach Verlängerung am Memminger Hühnerberg ließen sie im „Ijssportcentrum Stappegoor“ in Tilburg einen 5:4 (1:0; 1:3; 2:1; 1:0)-Erfolg in Overtime folgen. Den entscheidenden Treffer erzielte der dreifache Torschütze Sergei Topol in der vierten Minute der Verlängerung. Die weiteren ECDC-Treffer steuerten Max Lukes und Jaro Hafenrichter bei.

    Eishockey-Oberliga-Playoffs: ECDC Memmingen hat drei Matchbälle

    Der ECDC hat nun unglaublicherweise bereits im dritten Spiel, das am Dienstag ab 19.30 Uhr am Hühnerberg stattfindet, den ersten Matchball zum Einzug ins Halbfinale.

    Rückblick auf Spiel eins: Die Memminger Indians haben vor der Saison-Rekordkulisse von 2435 Zuschauern die Tilburg "Trappers" im ersten Spiel des Viertelfinales der Eishockey-Oberliga mit 4:3 nach Verlängerung (1:1; 1:0; 1:2; 1:0) geschlagen. Den Hühnerberg zum Beben brachte ECDC-Stürmer Alec Ahlroth. Der "Rookie des Jahres" in der Eishockey-Oberliga Süd erzielte in der 51. Sekunde der Verlängerung den stürmisch gefeierten Siegtreffer für den ECDC. Damit gingen die Indians in der Best-of-five-Serie mit 1:0 in Führung. Spiel zwei steigt am Sonntag ab 15 Uhr in Tilburg. Wer zuerst drei Siege einfährt, zieht ins Halbfinale ein.

    „Niemand siegt am Hühnerberg“: Mit dieser gastfreundlichen Erklärung, die auf einem riesigen Transparent stand, hatten die ECDC-Anhänger die Trappers am Memminger Hühnerberg empfangen. Da es das allererste Gastspiel der Niederländer in der Maustadt war, war es eine nette touristische Geste, den sympathischen Fans der Niederländer zu erklären, was in dieser Saison der Normalfall am Hühnerberg ist: nämlich ein Erfolg der Gastgeber. Diese haben in dieser Spielzeit erst ein einziges Heimspiel verloren, und zwar in der Hauptrunde mit 2:7 gegen die "Starbulls" aus Rosenheim.

    Auch die Trappers hatten etwas vorzuweisen: Sie hatten in den Play-offs in Unterzahl bislang noch kein einziges Tor kassiert. Das änderte sich in der neunten Spielminute am Hühnerberg: „Jaro“ Hafenrichter hämmerte im Powerplay die Scheibe von der blauen Linie aus zum umjubelten 1:0 für den ECDC in die Tilburger Maschen. Ruud Leeuwesteijn im Tor der Trappers sah den Puck erst, als er bereits hinter ihm im Netz lag.

    ECD Memmingen: Marco Eisenhut zeigt großartige Paraden

    Auf der anderen Seite hielt der überragende ECDC-Goalie Marco Eisenhut sein Team durch einige großartige Saves im Spiel. Die Niederländer waren mehrfach brandgefährlich vor dem Memminger Tor aufgetaucht. Doch 14 Sekunden vor dem Drittelende musste sich auch Eisenhut zum ersten Mal geschlagen geben: Der Kanadier Brett Bulmer, der bereits in der Hauptrunde 36-mal erfolgreich war, erzielte 13 Sekunden vor Ende des ersten Drittels das 1:1. Nun jubelten die rund 50 Fans aus den Niederlanden, von denen viele eidottergelbe Mützen trugen.

    Der Memminger Petr Pohl scheitert in der 28. Minute mit einem Penalty

    In der 28. Spielminute entschieden die Referees auf Penalty für Memmingen, doch Petr Pohl scheiterte an Tilburgs Goalie. Matej Pekr nahm eine Spielminute später genauer Maß: Er zog allein aufs Tilburger Tor und netzte zur 2:1-Führung für Memmingen ein. Dabei blieb es bis zum Drittelende. Denn die Trappers gingen den gut stehenden Indians meistens schon in der neutralen Zone in die Falle. Überhaupt machten die Memminger auch in den zweiten zwanzig Minuten den spritzigeren, agileren Eindruck. Die Niederländer, die bereits am Vortag angereist waren, wirkten träger, ideen- und harmloser. Sie kamen mit dem schnellen Spiel, dem hohen Tempo der Memminger über weite Strecken nicht zurecht.

    Der heftig umstrittene Ausgleich fällt mit der Schlusssirene

    Im Schlussabschnitt bedurfte es einer diskutablen Strafzeit für Memmingen, damit die Tilburger zurück in die Spur fanden. Der Kanadier Bulmer bedankte sich für das vorzeitige Ostergeschenk und glich in der 49. Minute aus. Doch der ECDC musste sich nicht lange grämen: Ebenfalls in Überzahl brachte Donát Péter seine Farben mit 3:2 in Führung. Die Tilburger versuchten es nun mit übertriebener Härte. Doch auch damit kamen sie nicht weiter. Und als alle schon dachten, dass das Spiel mit 3:2 ausgehen würde, erzielten die Gäste mit der Schlusssirene noch den - eigentlich nicht mehr verdienten - Ausgleich. Ob der Treffer von Ties van Soest tatsächlich noch vor der Schlusssirene gefallen war, war in der Halle minutenlang heftig umstritten.

    Doch die Schiedsrichter gaben das Tor. Das hieß: Verlängerung. Und da legte Alec Ahlroth seine ganze Wut in einen Handgelenkschuss und wuchtete die Scheibe nach 51 Sekunden zum 4:3-Siegtreffer ins Tilburger Tor.

    Wechselgerüchte um Memmingens Trainer Sergej Waßmiller

    In beiden bisherigen Partien gegen den dreimaligen Deutschen Oberliga-Meister aus Tilburg präsentierten sich die Indians spritziger und besser eingestellt. Das ist nicht zuletzt auch das Verdienst von Trainer Sergej Waßmiller. Kein Wunder, dass andere Vereine Interesse an dem 51-Jährigen haben, der die Indians seit der Saison 2018/19 erfolgreich coacht.

    Für unnötige und unerwünschte Unruhe hinter den Kulissen sorgten nun aber Berichte der Eishockey News und der Frankenpost aus Hof. Darin wurde spekuliert, dass Waßmiller zur neuen Saison nach Selb wechsle, wo er vor mehr als zehn Jahren auch schon als Spieler aktiv war. Die Selber haben gerade mit Ach und Krach den Klassenerhalt in der DEL2 geschafft und sich danach von Coach Herbert Hohenberger getrennt. Waßmiller wurde nun von beiden Blättern als Hohenbergers Nachfolger ins Spiel gebracht.

    Sven Müller, der Sportliche Leiter der Indians, betonte: Er werde während einer laufenden Play-off-Serie derartige Gerüchte nicht kommentieren. Er machte aber auch deutlich, dass es nichts mit sportlichem Verhalten zu tun habe, zu diesem Zeitpunkt für derartigen Wirbel zu sorgen. ECDC-Sprecher Michael Franz erklärte, die Indians würden sich zu diesem Thema erst öffentlich äußern, nachdem das Team ausgeschieden sei.

    Das kann aber noch eine ganze Weile dauern. Da sind sich zumindest diejenigen einig, die den von Waßmiller trainierten ECDC zweimal gegen die vermeintlich überlegenen Trappers gesehen haben.

    Das erste Viertelfinalspiel in der Zusammenfassung

    • Ergebnis: ECDC Memmingen – Tilburg „Trappers“ 4:3 (1:1; 1:0; 1:2; 1:0) nach Verlängerung
    • Tore: 1:0 (08:55) Hafenrichter (Pohl, Péter – PP1), 1:1 (19:47) Bulmer (de Bonth, Loginov), 2:1 (28:51) Pekr (Svedlund), 2:2 (48:48) Bulmer (van Soest, van Oorschot – PP1), 3:2 (50:33) Péter (Pohl, Hafenrichter – PP1), 3:3 (59:59) van Soest (Hermens, van der Schuit), 4:3 (60:51) Ahlroth (Pekr, Kasten).
    • Strafminuten: Memmingen sechs – Tilburg zehn.
    • Zuschauer: 2435.
    • Referees: Schiedsrichter: Vladislav Gossmann und Robert Ruhnau; Linienrichter: Elia Schwebius und David Walther.
    • Kader: Für den ECDC Memmingen spielten im ersten Spiel gegen Tilburg: Torhüter: Eisenhut (60:00), Deske – Verteidigung: Kittel, Svedlund; Raab, Kasten; Jiranek, Schirrmacher; Bergen – Angriff: Hafenrichter, Péter, Pohl; Topol, Ahlroth, Pekr; Nirschl, Huhn, Pfalzer; Abstreiter, Lukes, Stange.
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    Der ECDC Memmingen hat Spiel 1 des Oberliga-Playoff-Viertelfinals gegen die Tilburg Trappers mit 4:3 nach Verlängerung gewonnen. Nun geht es in die Niederlande.

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