Lange ist es her als sich der ESV Kaufbeuren zum letzten Mal Tabellenführer in der DEL2 nennen durfte. Genau genommen war dies nach dem ersten Spieltag in der Saison 2020/21 unter dem damaligen Trainer Rob Pallin, als man zum Auftakt die Eislöwen Dresden mit 8:1 aus der Halle geschossen hatte.
Dank dem besseren Torverhältnis durfte man seinerzeit für einen Spieltag von der Tabellenspitze winken. In dieser Saison sind bereits drei Runden absolviert und die Joker sind das einzige Team, das mit drei Siegen das Maximum von neun Punkten erzielt hat.
Für den ESVK ist dies natürlich eine tolle Momentaufnahme, aber vielleicht auch schon ein erstes zartes Schulterklopfen für den eingeschlagenen Weg mit Trainer Marko Raita. „Für eine Prognose ist es nach dem dritten Spieltag noch zu früh, aber der Trend ist gut und wir nehmen natürlich mit was wir kriegen können“, sagt ein gut gelaunter Geschäftsführer Michael Kreitl.
ESVK gewinnt gegen Crimmitschau: "super Gefühl"
In bester Stimmung war auch Joker Verteidiger Tobias Echtler, der nicht nur den Treffer zum 2:0 überragend vorbereitet hatte, sondern auch im Anschluss an die Partie zum Spieler des Abends gewählt wurde. „Das war natürlich ein super Gefühl sich vor solchen Fans feiern zu lassen“, erzählt der 22-jährige mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Zuvor gab es von Echtler als Zugabe vor der ESVK-Kurve noch eine Tanzeinlage mit einem abschließenden Purzelbaum bevor es zum Feiern in die Kabine ging. Lesen Sie auch: Empty Net in der Overtime: Das sagt ESVK-Trainer Marko Raita zum Taktik-Trend
Sportlich hatten die Joker mit einem sehr starken Startdrittel und einer 2:0 Führung bereits den Grundstein für einen weiteren Erfolg gelegt. „Wir wussten das Kaufbeuren hart aus der Kabine kommt, doch wir waren einfach nicht bereit, das müssen wir abstellen“, haderte Gäste-Trainer Marian Bazany mit dem Startdrittel seiner Mannschaft. Das erklärt auch, dass der Eispiraten Coach bereits nach wenigen Spielminuten eine Auszeit genommen hatte um sein Team nochmals wachzurütteln.
ESVK-Sieg: "Starkes erstes Drittel" - kleiner Wermutstropfen
„Wir haben ein starkes erstes Drittel gespielt und hatten auch das Momentum auf unsere Seite. Jedoch haben wir die Führung nicht weiter ausgebaut“, trauert ESVK-Trainer Marko Raita den vergebenen Chancen nach, denn sein Team traf auch noch zusätzlich einige Male nur das Torgestänge. „Wir haben uns dann wohl etwas zu früh zurückgelehnt und somit den Gegner wieder stark gemacht“, so die Einschätzung von Tobias Echtler, dessen Tätigkeitsbereich dann zunehmend vor dem eigenen Tor zu finden war.
Spätestens nach dem 1:2 Anschlusstreffer der Gäste wurde die Partie noch einmal richtig spannend. „Die Fans geben uns in solchen Situationen einen extra Kick und so waren wir froh, dass wir die drei Punkte über die Zeit gebracht haben“, sagt Tobias Echtler, der sich wünscht, dass sein Team künftig über 60 Minuten konzentriert zu Werke geht.