Transferhammer

FC Memmingen verpflichtet Ex-Bundesligaprofi Dominik Stroh-Engel

In der Saison 2015/16 spielte Dominik Stroh-Engel (rechts) mit Damrstadt 98 in der Bundesliga, hier gegen den FC Bayern um Weltmeister Jerome Boateng. Ab 1. Januar läuft er für den FC Memmingen auf.

In der Saison 2015/16 spielte Dominik Stroh-Engel (rechts) mit Damrstadt 98 in der Bundesliga, hier gegen den FC Bayern um Weltmeister Jerome Boateng. Ab 1. Januar läuft er für den FC Memmingen auf.

Bild: Fredrik von Erichsen, dpa (Archivbild)

In der Saison 2015/16 spielte Dominik Stroh-Engel (rechts) mit Damrstadt 98 in der Bundesliga, hier gegen den FC Bayern um Weltmeister Jerome Boateng. Ab 1. Januar läuft er für den FC Memmingen auf.

Bild: Fredrik von Erichsen, dpa (Archivbild)

Der FC Memmingen verpflichtet mit Dominik Stroh-Engel einen routinierten Stürmer, der Bundesliga-Erfahrung mitbringt und Rekordhalter in der 3. Liga ist.
15.12.2021 | Stand: 17:43 Uhr

Mit einem echten Transfer-Coup überrascht Fußball-Regionalligist FC Memmingen kurz vor Weihnachten seine Fans: Nach der Winterpause geht mit Dominik Stroh-Engel ein routinierter Stürmer und Torjäger für die Maustädter auf Torejagd und soll möglichst viele Treffer zum Klassenerhalt beisteuern.

Der Neuzugang blickt auf eine 15-jährige Profi-Laufbahn zurück mit der Erfahrung aus 22 Bundesligaspielen (für Darmstadt 98 und Eintracht Frankfurt), 49 Zweitliga- und über 240 Drittliga-Einsätzen. Stationen waren unter anderem der SVW Wiesbaden, der SV Babelsberg, Karlsruher SC und die SpVgg Unterhaching. In Darmstadt feierte der 36-Jährige seine erfolgreichste Zeit. Mit den „Lilien“ stieg er 2013 in die zweite und 2014 in die erste Liga auf. Den Drittliga-Torschützenrekord mit 27 Treffern aus der Saison 2013/14 hält er bis heute.

Stroh-Engel zuletzt in Österreich aktiv

Zuletzt spielte Stroh-Engel für den FC Kufstein in der österreichischen Regionalliga. Die Ausbeute: 14 Tore in 18 Spielen. Nachdem dort ein Sponsor ausstieg, nahm der FCM Kontakt zu Stroh-Engel auf. „Die Chemie hat schnell gestimmt“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Kai-Uwe Marten. Er freue sich, dass die Verpflichtung geklappt hat, zumal in der Winterpause nicht allzu viele Spieler dieser Qualität auf dem Markt seien.

Nach Martens Aussage war das Geld nicht der ausschlaggebende Grund, warum sich Stroh-Engel für Memmingen entschieden hat: „Es war das Gesamtpaket.“ Die Philosophie des FCM als Ausbildungsverein habe eine Rolle gespielt und auch die Perspektive, mit den Ex-Profis Timo Gebhart und Martin Dausch ein junges Regionalliga-Team führen zu können. Der neue Mann soll laut Marten auch beim Aufbau eines Junioren-Campus im Zusammenhang mit dem neuen Multifunktionsgebäude mitwirken – genau wie Neu-Trainer Fabian Adelmann, der seinen Job ebenfalls am 1. Januar antritt.

Spitzname "Strohnaldo"

Dominik Stroh-Engel hatte in Unterhaching den Spitznamen „Strohnaldo“ verpasst bekommen – wohl in Anlehnung an den gleichaltrigen Cristiano Ronaldo, der mit 36 Jahren immer noch auf Topniveau unterwegs ist, wenn auch einige Etagen höher. Stroh-Engel: „Es gibt viele ältere Kollegen, die noch höherklassig spielen. Ich kenne meinen Körper und ich weiß, was ich zu leisten imstande bin. Ich hatte das große Glück, dass ich nie verletzt war und immer auf mich geachtet habe.“ Der 1,95 Meter große Angriffshühne zählt sich längst noch nicht zum alten Eisen und sagt lachend: „Solange ich weiß, ich bin besser als die Konkurrenz, egal in welcher Liga, spiele ich Fußball.“

Im Mai 2015 feiert Stroh-Engel (links) mit seinen Teamkollegen von Darmstadt 98 den Bundesliga-Klassenerhalt.
Im Mai 2015 feiert Stroh-Engel (links) mit seinen Teamkollegen von Darmstadt 98 den Bundesliga-Klassenerhalt.
Bild: Arne Dedert, dpa (Archivbild)

Dausch und Gebhart kennt er bereits

Berührungspunkte mit Memmingen, außer dass er die oberen Ligen schon immer verfolgt hat, gibt es noch nicht. Auf seinen künftigen Teamkollegen Dausch ist er in dessen Profizeiten einige Male getroffen, auch auf Gebhart als der noch bei 1860 München gespielt hat. Und den gerade eben neu verpflichteten FCM-Torhüter Lino Volkmer kennt er aus der noch nicht so lange zurückliegenden gemeinsamen Zeit in Unterhaching. (Lesen Sie auch: Adelmann übernimmt von Reinhardt - Kommandowechsel beim FC Memmingen)

Ex-Profi wohnt in Unterhaching

Dort wohnt Stroh-Engel mit seiner Lebensgefährtin Evè. Von ihr wird er allerdings nicht „Strohnaldo“ gerufen, sondern „Dodo“. Diesen Spitznamen hat der viel herumgekommene Profi von einer seiner jüngeren Schwestern, die als kleines Kind den ganzen Vornamen nicht über die Lippen brachte.

Was er sich für seinen neuen Klub vorgenommen hat, will Stroh-Engel nicht an seiner Torquote festmachen: „Ich freue mich auf die Aufgabe, will den jungen Spieler mit meiner Erfahrung weiterhelfen. Und ich glaube, wenn ich auf dem Platz stehe, ist der Gegner ein bisschen eingeschüchterter, man hat – mit Verlaub gesagt – vielleicht künftig noch ein bisschen mehr Respekt vor dem FC Memmingen.“

Die Karriere von Dominik Stroh-Engel:

  • Geboren am 27. November 1985 in Ehringhausen (Hessen)
  • Wichtige Stationen: 2005 bis 2006 Eintracht Frankfurt (Oberliga, Bundesliga); 2006 bis 2010 und 2012 bis 2013 SV Wehen-Wiesbaden (Oberliga, Regionalliga, 3. Liga, 2. Bundesliga); 2010 bis 2012 SV Babelsberg (3. Liga); 2013 bis 2017 SV Darmstadt 98 (3. Liga, 2. Bundesliga, Bundesliga); 2017 bis 2019 Karlsruher SC (3. Liga); 2019 bis 2021 SpVgg Unterhaching (3. Liga).
  • Größte Erfolge: Aufstiegsrelegation zur zweiten Liga mit Karlsruhe (2018); Vizemeister der zweiten Liga und Aufstieg in die Bundesliga mit Darmstadt (2015); Aufstieg in die 2. Bundesliga mit Darmstadt (2014); Torschützenkönig 3. Liga 2013/14 mit 27 Toren (Saisonrekord bis heute).

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