Christina Geiger strahlte nach dem besten Ergebnis ihrer Weltcup-Karriere und Rang zwei beim City Event in Stockholm noch mehr als die Weltmeisterin. Selbst der Regen bei der Siegerehrung in der schwedischen Nacht änderte daran kein bisschen etwas. „Zweiter Platz ist Wahnsinn für mich“, sagte die Skirennfahrerin der dpa.
Nur drei Tage nach dem bitteren Aus im WM-Slalom hatte sich die 29-jährige Oberstdorferin am Dienstagabend selbst am meisten überrascht und musste sich erst im Finale Mikaela Shiffrin aus den USA geschlagen geben. „Momentan kann ich es noch gar nicht glauben, dass das jetzt wirklich der Fall ist. Das bedeutet mir viel“, sagte sie.
Momentan kann ich es noch gar nicht glauben, dass das jetzt wirklich der Fall ist. Das bedeutet mir viel.Tina Geiger
Die Glückwünsche ihres Freundes im Ziel genoss Geiger mit einem Lächeln und der Vorfreude auf „ein bisschen Feiern“ vor der Heimreise nach Deutschland am Mittwoch. Die Gebete von Ex-Skirennfahrer Marvin Ackermann halfen zwar nicht zum ganz großen Coup, aber auch mit Platz zwei hinter der Weltmeisterin war Geiger überglücklich. „Die Saison hat zäh begonnen. Seit 2019 ging es immer besser. Vielleicht ist das einfach mein Jahr.“
Seit Januar holte sie vier Top-Ten-Resultate. Nur Shiffrin war in dem als Parallel-Slalom ausgetragenen Wettkampf zu stark für Geiger, die zum bislang einzigen Mal vor mehr als acht Jahren auf einem Weltcup-Podest gestanden hatte. Seit jenem dritten Platz in Semmering war ihr das nicht mehr gelungen.

Nach dem souveränen Einzug ins Viertelfinale war Geiger dort im ersten Durchgang langsamer als Riesenslalom-Weltmeisterin Petra Vlhova, hielt im Rücklauf aber so sehr dagegen, dass sie die Slowakin zu einem Ausfall trieb. Im Halbfinale setzte sie sich mit 0,04 Sekunden Vorsprung dann gegen die Olympiasiegerin Frida Hansdotter aus Schweden durch. Damit war das unerwartete Finale gegen Shiffrin perfekt. Und die sicherte sich mit dem Sieg vorzeitig zum sechsten Mal in ihrer Karriere die Disziplin-Wertung im Slalom.
Auch Marcel Hirscher aus Österreich hat die kleine Kristallkugel für den besten Slalom-Fahrer der Saison sicher. Den Sieg bei den Männern holte sich Ramon Zenhäusern aus der Schweiz gegen Andre Myhrer aus Schweden. Deutsche Fahrer waren nicht am Start.