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Teenager-Toptalent mit Nerven aus Stahl

16-jährige Jana

Teenager-Toptalent mit Nerven aus Stahl

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    Volle Konzentration beim Siebenmeter: Jana Epple trifft für die Handball-Frauen des TSV Ottobeuren.
    Volle Konzentration beim Siebenmeter: Jana Epple trifft für die Handball-Frauen des TSV Ottobeuren. Foto: Siegfried Rebhan

    Ihr Trainer redet erst gar nicht lange um den heißen Brei herum. „Na klar ist sie ein großes Handball-Talent“, sagt Tibor Somogyi (33) mit überzeugter Stimme über Jana Epple. Mit erst 16 Jahren hat sich Jana im Erwachsenen-Team des Bayernligisten TSV Ottobeuren schon eine Art Stammplatz erobert. Wenn man so will, ist Jana ein positiver Ausnahmefall. Alle ihre Mitspielerinnen in Ottobeuren sind älter und erfahrener, gehören einer anderen Generation an. Doch Janas Dienste sind so begehrt, dass sie – ausgestattet mit einem Doppelspielrecht – parallel auch für die A-Jugend-Mannschaft des HCD Gröbenzell am Ball ist. Und so ganz „nebenbei“ ist die ruhige und zurückhaltende Rechtshänderin auch noch U 16-Beachhandball-Nationalspielerin.

    Kanns in der Halle und draußen: Jana ist auch Beachhandball-Nationalspielerin.
    Kanns in der Halle und draußen: Jana ist auch Beachhandball-Nationalspielerin. Foto: Siegfried Rebhan

    Seit ihrem im Sommer vollzogenen Wechsel ins Unterallgäu hat sich die ruhige Teenagerin gut ins Team integriert und tritt bei den Ottobeurer Frauen als beständige Torschützin in Erscheinung. Bei der 25:27-Niederlage in Herzogenaurach Ende Oktober beispielsweise warf sie stolze acht Tore, zwei davon erzielte sie per Siebenmeter. Das prickelnde Nervenspiel, das Direktduell „Frau gegen Frau“ von der Strafwurflinie, beherrscht sie ebenfalls, Somogyi vertraut auch in dieser Spezialdisziplin regelmäßig seinem hoffnungsvollen Nachwuchstalent. Mit ihrer Körpergröße von 1,77 Meter ist die Modellathletin wie geschaffen für den Rückraum. „Jana kann dort auf sämtlichen Positionen spielen“, sagt Trainer Somogyi. Ihre offensive Vielseitigkeit ist ihr Trumpf. Und defensiv? „Sie muss mehr und mehr in unser Abwehrsystem reinfinden“, fordert der Ungar. „Aber sie ist ja noch jung.“ Außerdem dürfe Jana künftig „ruhig noch ein bisschen mutiger werden, häufiger aufs Tor werfen.“

    Der Spagat zwischen Handball, Schule und Familie

    Die bei ihren Eltern in Krugzell (Oberallgäu) lebende Sportlerin weiß mit dieser konstruktiven Kritik gut umzugehen. „Es gefällt mir wirklich sehr gut in Ottobeuren.“ Training und Spiel seien im bayerischen Oberhaus „schneller und dynamischer“, als sie es aus ihrer Jugendzeit kennt. Beim HCD Gröbenzell darf Jana Epple zurzeit sogar bei den Frauen des Drittbundesligisten mittrainieren. „In der Dritten Liga zu spielen, das ist mein erklärtes Ziel für später“, verrät Jana. Dazu bedarf es aber noch einer signifikanten Weiterentwicklung.

    Ihr Papa Detlef Epple findet die Doppellösung Gröbenzell/Ottobeuren gut: „Wir haben uns entschlossen, diesen Weg zu gehen, damit sich Jana frühzeitig auf eine härtere und körperbetontere Spielweise einstellen kann. Die Ottobeurer geben ihr viel Spielzeit.“ Die Epples als Familie zeigen großen Einsatz, chauffieren ihre Tochter zu den Trainings und zu den Spielen. „Familie, Schule und Handball, das ist leider viel zu oft ein Spagat“, merkt Vater Epple an. „Aber es stehen alle Familienmitglieder hinter Jana. Für Freunde außerhalb des Handballs bleibt Jana sehr wenig Zeit. Und für die Schule gelernt wird vielfach während der Fahrten.“ Das Positive an diesem großen Pensum auf mehreren Ebenen sei aber sicher, so Detlef Epple weiter, „dass sie lernt, sich zu organisieren und zu planen.“

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