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Verletzter Biathlet: Nawraths Schuss geht nach hinten los

Biathlon

Verletzter Biathlet: Nawraths Schuss geht nach hinten los

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    Nach zwei Leisten-Operationen startet Philipp Nawrath langsam zurück ins Training. Momentan liegt sein Fokus auf dem Schießtraining.
    Nach zwei Leisten-Operationen startet Philipp Nawrath langsam zurück ins Training. Momentan liegt sein Fokus auf dem Schießtraining. Foto: Mark Hoffmann

    Die Vorbereitungen für den Winter laufen bei den Biathleten auf Hochtouren. Für Philipp Nawrath vom Skiklub Nesselwang ist jedoch ein reduziertes Programm angesagt. Der 27-jährige Nesselwanger, der mittlerweile in Ruhpolding lebt und trainiert, wird vom Verletzungspech verfolgt. Er musste sich nach seiner Leistenbruch-Operation im Mai vor Kurzem erneut einem Eingriff an der Leiste unterziehen.

    Philipp Nawrath hatte sich die linke Leiste gebrochen

    „Als Anfang Mai das Training begann, habe ich beim Joggen gemerkt, dass etwas nicht passt und unglaublich wehtut.“ Eine Tomographie sorgte für Klarheit: Nawrath hatte sich seine linke Leiste gebrochen. Kurz darauf wurde der Biathlet zum ersten Mal operiert. Rund drei Wochen pausierte Nawrath mit dem Training, dann wurde die Belastung allmählich hochgefahren. „Ich habe mit leichten Stabilisations- und Koordinationsübungen angefangen.“ Mit Bundestrainer Isidor Scheurl erarbeitete er ein spezielles Trainingskonzept – mit viel Schießen auf dem Programm. „Hauptsächlich konnte ich im Stehen schießen, liegend ging aufgrund der Fäden im Bauch nicht.“

    Biathlet übertreibt es beim Trainieren

    Doch der Biathlet wollte mehr. Nicht einmal sechs Wochen nach der OP begann Nawrath mit dem Rollern, Krafttraining und Radfahren. Doch dieser Schuss ging nach hinten los. Seine Schmerzen im Bauchbereich wurden wieder schlimmer. „Im Nachhinein ist man immer schlauer. Wahrscheinlich habe ich zu sehr überzogen“, erzählt er selbstkritisch. Mitte August sollte Nawrath das erste Mal mit der Nationalmannschaft ins Trainingslager und sich auf die deutsche Meisterschaft vorbereiten. „Ich habe gehofft, dass ich bis dahin wieder das komplette Programm absolvieren kann. Ab diesem Zeitpunkt geht es in der Vorbereitung Schlag auf Schlag.“ Doch es folgte erneut ein Rückschlag. „Auf einmal hatte ich tierische Schmerzen. Dieses Mal auf der rechten Seite.“ Sofort ließ sich der Allgäuer erneut durchchecken. Die Diagnose fiel erneut aus: Seine Leiste war auf der rechten Seite angebrochen. „Ich war ziemlich fertig, als ich erneut unter das Messer musste.“

    Woher die Leistenbrüche kommen würden, sei unklar. „Die Ärzte meinten, dass die Brüche bei mir auch genetisch bedingt sein können.“ Schwere Kraftübungen seien nicht der Auslöser gewesen.

    Bei deutschen Meisterschaften in Altenberg muss er aussetzen

    An diesem Wochenende stehen für die Biathleten die deutschen Meisterschaften in Altenberg in Sachsen an. Dort wollte der 27-Jährige eigentlich an den Start gehen, denn auf den Wettkampf wird viel Wert gelegt. 2019 war die nationale Meisterschaft das Hauptkriterium für die IBU- und Weltcupnominierungen. „Zum Glück zählt die Deutsche dieses Jahr nur 30 Prozent für internationale Startplätze“, sagt Nawrath. So bleibt ihm mehr Zeit, um beim entscheidenden Lehrgang in Mounio (Finnland), der kurz vor dem Saisonauftakt stattfindet, in Bestform sein Glück zu versuchen. „Es heißt jetzt erst einmal Ruhe bewahren und vollständig gesund werden.“

    Regeneration am Gardasee

    Mit der Regeneration startete er schon vergangene Woche – am Gardasee. „Ich wollte einfach mal raus und den Kopf frei bekommen.“ In Riva del Garda machte er auch schon lockere Wanderungen. „Das ist besser als gar nichts.“ Trotzdem will Nawrath dieses Mal auf seinen Körper hören und nicht zu früh ins Training einsteigen.

    „Es sind nur noch ein paar Monate bis zum Winter. Da kann ich mir keinen dritten Ausfall mehr leisten.“ Denn der Sportler hat trotz Verletzungspech ein klares Saisonziel: Er will sich für die Weltmeisterschaft im slowenischen Pokljuka qualifizieren. „Ich werde alles geben, um bis Februar fit zu sein. Die WM-Quali wäre ein Traum.“

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