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Warum Korbball im Ostallgäu so viele Mädchen begeistert

Hier gibt's Frauenpower

Warum Korbball im Ostallgäu so viele Mädchen begeistert

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    Immer donnerstags trainieren die Mädels und Frauen des TSV Unterthingau für ihre Ligaspiele. Ihre Sportart ist im Ostallgäu ziemlich verbreitet.
    Immer donnerstags trainieren die Mädels und Frauen des TSV Unterthingau für ihre Ligaspiele. Ihre Sportart ist im Ostallgäu ziemlich verbreitet. Foto: Nina Martin

    Kurz könnte Korbball als eine Mischung aus Basketball und Handball beschrieben werden. Vom Basketball wurde - wie der Name schon sagt - der Korb in 2,50 Meter Höhe übernommen. Den eigenen Korb gilt es zu verteidigen, in den der Gegner sollte man so oft wie möglich treffen. Das ist aber leichter gesagt als getan. Denn wie beim Handball gibt es einen Kreis, der nicht übertreten werden darf und die Spielerinnen drei Meter vom Korb entfernt hält.

    Gespielt wird in zwei Teams zu je fünf Personen. Dabei handelt es sich um vier Feldspielerinnen und eine Korbhüterin, die auch Korbfrau genannt wird. Sie ist als einzige berechtigt, den eigenen Kreis zu betreten und kann versuchen, Bälle abzufangen, um einen gegnerischen Korberfolg zu verhindern.

    Gespielt wird in zwei Halbzeiten von jeweils 15 Minuten. Da es sich beim Korbball um einen kontaktlosen Sport handelt, bei dem heftiger Körperkontakt untersagt ist, wird er von manchen als unanstrengend und langweilig belächelt. Da würde aber jede Spielerin widersprechen! An den Spieltagen wird ausnahmslos Alles gegeben.

    Aber was ist nun das Besondere daran, das sämtliche Altersgruppen begeistert?

    Sophia Hartmann ist leidenschaftliche Korbballerin. Im Moment führt sie mit 28 Treffern sogar die Korbschützenliste ihrer Liga an.
    Sophia Hartmann ist leidenschaftliche Korbballerin. Im Moment führt sie mit 28 Treffern sogar die Korbschützenliste ihrer Liga an. Foto: Nina Martin
    Anni Puschmann trainiert den Korbballnachwuchs. Dabei ist ihr besonders wichtig, den Kleinen Teamgeist und Spaß am Sport zu vermitteln.
    Anni Puschmann trainiert den Korbballnachwuchs. Dabei ist ihr besonders wichtig, den Kleinen Teamgeist und Spaß am Sport zu vermitteln. Foto: privat

    Sophia Hartmann (17) spielt schon seit der 2. Klasse bei ihrem Heimatverein Unterthingau. Sie begann den Sport zusammen mit ihren besten Freundinnen. Die enge Verbindung zwischen den Spielerinnen steigert den Teamgeist umso mehr. "Wir sind einfach ein gutes Team! Jeder hilft jedem. Da ist es völlig egal, wer den Korb wirft, weil sich jeder für jeden freut", schwärmt sie. Man gewinnt und verliert als Mannschaft, hier kämpft niemand für sich allein.

    Es ist halt kein Standardsport.Sophia Hartmann

    Besonders gerne erinnert sich Sophia an die Qualifikationen ihrer Truppe für die Bayerischen Meisterschaften. Insgesamt dreimal waren sie unter den vier besten Mannschaften ihrer Altersklasse, durften zweimal in Franken, einmal in Marktoberdorf teilnehemen.

    Durch die Elemente verschiedener Sportarten wird Korbball ihrer Meinung nach so richtig interessant. "Es ist halt kein Standardsport wie Fußball oder Basketball, das von vielen gespielt wird."

    Die Abwechslung macht's

    Auch Anni Puschmann (17) hat schon eine Korbballkarriere von über zehn Jahren hinter sich. Der Sport ist ihr sehr wichtig, denn er hat ihre "Mädels-Crew" auch nach der Grundschule fest zusammengehalten. Besonders die Abwechslung zwischen Hallenkorbball im Winter und Spielen auf dem Feld im Sommer findet sie super. "Ich mag's auch wirklich gern, wenn es draußen regnet und es so 'ne richtige Schlammschlacht ist", sagt die 17-Jährige und lacht.

    Seit Oktober trainiert Anni die neu entstandene Mannschaft der unter 8-Jährigen. Sie will dem Nachwuchs von Anfang an den Spaß an der Bewegung und am Teamsport nahebringen.

    Ich mag's auch wirklich gern, wenn es draußen regnet und es so 'ne richtige Schlammschlacht ist.Anni Puschmann

    "Es ist einfach cool zu sehen, wie sich die Mädels entwickeln und Revue passieren zu lassen, wie es bei einem selber war. Auch wenn man Nerven braucht, um die Kiddies überhaupt dazu zu bringen, auf den Korb zu werfen oder den Ball zu fangen. Es geht immer um das Miteinander."

    Vor einem Jahr holte Lara Nuschele mit ihrer Mannschaft die Meisterschaft in der Landesliga Süd.
    Vor einem Jahr holte Lara Nuschele mit ihrer Mannschaft die Meisterschaft in der Landesliga Süd. Foto: privat

    Freundschaften fürs Leben

    Lara Nuschele (16) vom TSV Lengenwang erzählt: "Ich spiele seit ich fünf oder sechs Jahre alt war." Sie findet es cool, dass man Korbball nicht überall findet - nicht jeder hat es als Hobby. Im Training kann sie Zeit mit ihren Freundinnen verbringen. Bei Spielen kommt man auch mit Leuten aus der Schule und von außerhalb zusammen, zu denen man sonst eher selten Kontakt hat. "Zum Korbball hab ich eigentlich immer Lust", sagt sie - und verdreht die Augen: "Wenn ich aber weiß, dass wir beim Training nur ewig Joggen gehen, hab' ich nicht so Bock!" Aber was will man machen, eine gewisse Kondition muss eben her.

    Korbball legt also neben Ehrgeiz und Leistung mindestens genauso viel Wert auf Spaß, Freundschaft und ein harmonisches Miteinander.

    Außer im Ostallgäu ist es noch in Franken, aber auch in Bundesländern wie Niedersachsen und Bremen sehr beliebt. Dort wird auf noch höherem professionellen Niveau gespielt. Aber wer weiß: Vielleicht kann ja bald wieder mal eine Mannschaft aus dem Allgäu ganz oben mitmischen!

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