Jeder, der sich auf dem August-Fischer-Platz vor dem Forum um den Sandplatz drängte, hatte nach kurzer Zeit unweigerlich ein Lächeln auf dem Gesicht. Kommentator Manuel Keilich glänzte mit witzigen und schlagfertigen Sprüchen, der Bass eingängiger Lieder wummerte über den Platz und die Ballwechsel waren teils atemberaubend. Die Atmosphäre passte zur Gute-Laune-Sportart.
Sportlicher Höhepunkt war das Finale zwischen dem Günzacher Florian Schweikart (29) mit seinem baden-württembergischen Partner Niklas Stooß (18) und den österreichischen U 22-Vize-Europameistern Maximilian Trummer und Philipp Waller.

Der erste Satz ging noch deutlich an die Favoriten aus Kärnten (21:15). Im zweiten Satz kämpfte sich das deutsche Duo nach einem Vier-Punkte-Rückstand mit spektakulären Punktgewinnen bis 19:19 heran. „So was hat er noch nie erlebt – und der ist sau-alt“, fasste Kreilich die Gefühle von Schweikart, dem freilich nicht ganz so alten Routinier, zusammen. Nach einigen Netzrollern und erfolgreichen Rettungsschlägen von beiden Seiten hatten der Allgäuer und sein Partner auch im zweiten Satz das Nachsehen (20:22). „Ich freue mich sehr. Der zweite Platz in Kempten war nicht zu erwarten. Es macht total Spaß, mit einem so jungen Partner auf dem Platz zu stehen“, sagte Schweikart, der als Sport-Dozent an der Uni Augsburg lehrt.
Feierlaune bei Sportlern, Fans und Organisatoren
Erst das zweite Turnier absolvierte das Duo zusammen. Stooß, Neffe des Ausnahme-Torhüters Oliver Kahn, wird vielleicht bald in Augsburg studieren, um häufiger gemeinsam mit Schweikart zu trainieren.
Bereits vor dem Männer-Finale gab es aus Allgäuer Sicht Grund, zu feiern. Veronika Kettenbach (25) und ihre gleichaltrige Partnerin Marion Mirtl (beide Allgäu Strom Volleys Sonthofen) fielen sich nach dem souveränen Sieg (21:14; 21:13) über Alexandra Meuter (Rottenburg am Neckar) und der Wangenerin Linda Weber in die Arme.
Das war schon ein geiles Gefühl, hier zu gewinnen.Volleyballerin Veronika Kettenbach
Kettenbach zeigte sich von der Stimmung begeistert: „Das war schon ein geiles Gefühl, hier zu gewinnen. Jetzt gehen wir kommendes Wochenende in Ebersberg bei der bayerischen Meisterschaft als Gejagte an den Start.“ Zu Beginn des Turniers lief es erst nicht gut für das Sonthofer Paar: Nach einer Niederlage führte allerdings der Weg über den Verliererlauf ins Finale.
Gaston Höpfel (46) von der organisierenden Agentur Feedback aus Oberstaufen war sichtlich zufrieden: „Das war das beste der bislang zwölf Turniere in Kempten.“