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Wieso die Bundesliga-Pause Kevin Volland in die Karten spielt

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Wieso die Bundesliga-Pause Kevin Volland in die Karten spielt

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    Es passierte Ende Februar im Europa-League-Spiel des Fußball-Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen gegen den FC Porto. Stürmer Kevin Volland bekam am linken Sprunggelenk einen Tritt seines Gegenspielers ab, musste ausgewechselt und von den Betreuern gestützt in die Kabine begleitet werden. Die Diagnose: Riss des Syndesmosebands, das Schien- und Wadenbein zusammenhält. Der 27-Jährige aus Thalhofen bei Marktoberdorf wurde schon wenige Tage später in München-Harlaching operiert. Damit begann für ihn der mühsame Weg zurück aufs Spielfeld, denn die Ärzte gehen bei einer Verletzung dieser Art von drei Monaten Pause aus. Seit über fünf Wochen absolviert er inzwischen in Leverkusen ein umfassendes Reha-Programm. „Es läuft sehr gut. Ich mache jeden Tag Fortschritte. Die Krücken sind schon mal weg“, sagt Volland im Gespräch mit unserer Zeitung freudig.

    Zwei Wochen lang durfte der 27-Jährige nach der Operation das verletzte Bein gar nicht belasten. Schritt für Schritt arbeitet er seitdem am Comeback. „Es ist eine Zeit, die sehr viel Geduld erfordert“, sagt Volland. Momentan geht es vor allem darum, wieder ein flüssiges Gangbild hinzubekommen und die Muskulatur aufzubauen. Vollands Arbeitgeber ist im medizinischen Bereich bestens aufgestellt. Das imposante Trainings- und Rehazentrum von Bayer 04 Leverkusen zählt zu den modernsten seiner Art in Europa. Neben physiotherapeutischen Behandlungen geht’s für den Allgäuer zum Beispiel auf ein Vakuum-Laufband, auf dem durch verringerten Druck mit deutlich reduziertem Körpergewicht trainiert werden kann. „Das schont die Gelenke“, sagt der Fußballer. Für weitere Einheiten geht es entweder ins Schwimmbad oder in die sogenannte Hypoxiekammer, in der Höhentraining simuliert werden kann. Volland erzählt: „Ich bin gerade jeden Tag auf 3000 Metern. Es wird jeden Tag besser. Ich denke, dass ich Anfang Mai schon wieder mit der Mannschaft trainieren kann.“

    Bayer-Profis verzichten auf Teile ihres Gehalts

    Dass die Saison seit Wochen wegen der Corona-Krise auf Eis liegt, spielt dem 27-Jährigen derzeit sogar in die Karten. So komisch das klingen mag. Denn während die Mitspieler zum Heimtraining verdammt waren, durfte Volland täglich aufs Vereinsgelände, um dort sein Reha-Programm fortzusetzen. „Ich habe dadurch wieder ein Stückchen aufgeholt“, sagt er. Gestern stand für die Mannschaft nach zwei Wochen das erste gemeinsame Treffen an. Die Bayer-Profis haben dabei beschlossen, auf Teile ihres Gehalts zu verzichten, um den Verein in der wirtschaftlichen Bewältigung der Corona-Krise zu unterstützen. Der Ostallgäuer sagt: „Fußball steht momentan einfach hinten an. Die Gesundheit aller zählt. Aber natürlich wünschen wir uns auch alle, dass die Saison zu Ende gespielt wird.“

    Für Volland und Leverkusen könnte die Spielzeit trotz aller negativer Begleiterscheinungen positiv enden. „Es geht für uns um sehr viel. Wir haben noch die Chance, einen Champions-League-Platz zu erreichen und wollen natürlich ins DFB-Pokalfinale“, sagt Volland. Nach derzeitigem Stand soll die Saison Anfang Mai fortgesetzt werden, allerdings ohne Zuschauer in den Stadien. Am Dienstag hatten die 36 Profi-Klubs der 1. und 2. Liga entschieden, die Aussetzung des Spielbetriebes bis zum 30. April zu verlängern.

    Auch von der Verschiebung der Olympischen Sommerspiele in Tokio ins Jahr 2021 könnte Volland profitieren. Der Stürmer stand lange auf der Wunschliste von DFB-Coach Stefan Kunz, dann brachte seine Verletzung eine mögliche Nominierung ernsthaft in Gefahr. Nun bleibt Volland ein weiteres Jahr, um den Trainer von seinen spielerischen Qualitäten zu überzeugen. Der Allgäuer meint: „Olympia ist der Traum eines jeden Sportlers. Ich werde dafür weiter Vollgas geben, mir aber auch nicht unnötig Druck machen.“

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