Das war ein hartes Stück Arbeit. Mit der siebten Etappe von Prad am Stilfserjoch nach Sulden am Ortler über 31 Kilometer und 2600 Höhenmeter endete der 13. Transalpine-Run. 584 Athleten waren am Sonntag vor einer Woche in Fischen im Allgäu gestartet. 454 finishten die letzte Etappe in dem 1847 Meter hoch gelegenen Wintersportort Sulden in Südtirol. Dazwischen lagen knapp 270 Kilometer, 15 500 Höhenmeter, Dauerregen, Nebel und Schneefall. Aber auch Sonne und Temperaturen in einer Bandbreite von 0 bis 25 Grad.
Am Ende dieses wohl härtesten und emotionalsten Etappenlaufs für Zweierteams über die Alpen siegten in der Top-Kategorie "Männer" die Vorjahres-Vierten Benjamin Bublak/Christoph Lauterbach (Berlin/Turnach) in 29:44.03,2 Stunden.
Zahlreiche Allgäuer waren beim 13. Transalpine-Run unterwegs. Ohne Gewähr ein Überblick über die Platzierungen der Finisher:
Frauen
7. Stephanie Gil (Kempten)/Susanne Maier (München).
Männer
2. Matthias Dippacher (Rettenberg)/Stephan Hugenschmidt (Radolfzell), 4. Daniel Jochum (Riezlern)/Philipp Quack (Sulzberg), 13. Andre Purschke (Wald)/Ralf Zimmer (Biessenhofen), 27. Peter Schlögel/Johannes Lang (beide Ottobeuren).
Master Männer
2. Anton Philipp (Weitnau)/Seppi Neuhauser (Riezlern), 7. Wolfgang Sieder (Germaringen)/Uli Morgen (Kempten), 3. Sejad Buhl (Mittelberg, Einzelwertung).
Senior Master
1. Jörg Schreiber/ Thomas Miksch (beide Kempten), 7. Gerald Blumrich (Kempten)/Denis Wischniewski (München), 8. Uwe Pfanzelt (Pforzen)/Andreas Brittain (Freiberg), 16. Gerald Krehl (Rettenberg)/Michael Hiemayer (Haldenwang).
Master Mixed
3. Wolfgang Steinhauser (Wiggensbach)/Simone Philipp (Weitnau), 12. Jürgen Tuch/Kathrin Rokitta (beide Altusried), 14. Roland Schindele (Ebersbach)/Petra Schepers (Hergensweiler).
Mit einem Rückstand von 1:14.52 Stunden erreichten die als Favoriten gehandelten Stephan Hugenschmidt/Matthias Dippacher (Rettenberg/Radolfzell) das Ziel als Zweite, Rang drei ging an die Schweizer Adrian Zurbrügg/Jonathan Schmid (1:23.40 Stunden zurück). Die Eidgenossen gewannen eindrucksvoll auch die anspruchsvolle Schlussetappe mit der Überquerung der 2886 Meter hohen Tabarettascharte.
Beim sehr emotionalen Empfang in der Tennishalle von Sulden sagte Matthias Dippacher: "Allein für diese Gänsehautstimmung lohnen sich die Anstrengungen. Der Rettenberger hätte eigentlich einen Sonderpreis für die kämpferischste Leistung verdient gehabt. Denn er war nicht in bester Verfassung ("ich hatte gar kein Körpergefühl"), quälte sich aber von Etappe zu Etappe. "Jetzt bin ich froh, endlich im Ziel zu sein. Ich bedanke mich bei Stephan, dass er mich so unterstützt hat, er war der geilste Partner, den ich mir wünschen konnte. Ich bin jetzt wirklich ganz, ganz müde".
Verständlich. Denn der Weg nach Sulden führte nach längerer Pause wieder über die legendäre, fast 3000 Meter hohe Tabarettascharte. Gelaufen wurde die sogenannte Originalroute, die zusätzlich noch durch Nebel und Dauerregen erschwert wurde.
"Wir haben unseren zweiten Platz ins Ziel gerettet. Das war eine harte Aufgabe und mehr war auch nicht drin. Aber Matthias hat wirklich toll gekämpft", sagte der aus Radolfzell stammende und in der Schweiz lebende Stephan Hugenschmidt, Sieger von 2014. Für die Gesamtsieger Bublak und Lauterbach ging ein Traum in Erfüllung. "Nach der vierten Etappe habe ich gespürt, dass es mit dem Sieg klappen kann", sagte Lauterbach, der oft bei seinen Großeltern in Kempten ist und im Allgäu trainiert.
Großer Kampf war auch in den anderen Klassen angesagt. In der Kategorie Senior Master feierte Thomas Miksch seinen achten und Partner Jörg Schreiber seinen vierten Sieg (34:08.10,7 Stunden). "Wir haben die Zähne aufeinandergebissen", sagte Miksch, der von Beginn an unter einer Wadenverletzung litt. Freude herrschte auch bei Anton Philipp und Seppi Neuhauser über ihren zweiten Platz. "Der Seppi hat mich durchgezogen", bedankte sich Philipp bei seinem Teamkollegen.