Erst Twente Enschede, dann Den Haag. Zwei Gegner auf Augenhöhe. Eigentlich wäre es für Profi-Fußballer Tobias Pachonik aus Marktoberdorf in den vergangenen Tagen mit seinem Klub VVV Venlo in Hollands Fußball-Oberhaus, der sogenannten Ehrendivision, gleich zweimal gegen direkte Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt gegangen. Doch stattdessen sitzt der 25-Jährige zuhause in seiner Wahlheimat Mönchengladbach, auf der anderen Seite der deutsch-niederländischen Grenze. Und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. Denn die Saison in der höchsten Liga des Landes wurde abgebrochen. Venlo beendet die Saison auf Rang 13. Anfang März hat Pachonik mit seinem Klub das vorerst letzte Spiel bestritten. Vor mehr als sieben Wochen. „Das ist so lange wie eine Sommerpause. Natürlich gibt es gerade Wichtigeres als Fußball, aber ich vermisse meine Kumpels und das Training mit dem Ball“, sagt der Allgäuer.
Laufen, Lesen und Lernen
Kontakt zu seinen Mitspielern hält Pachonik derzeit über Videochats und Telefonate. Daheim vertreibt er sich die Zeit mit Laufen, Lesen und Lernen. „Ich pauke niederländisch, um die Sprache noch besser zu verstehen. Und ich erledige gerade ziemlich viel Bürokram. Alles Dinge, für die sonst nicht so viel Zeit ist“, erzählt der 25-Jährige.
Sportlich läuft es für den Verteidiger in Venlo prima. Im Sommer des vergangenen Jahres hatte er nach zwei Jahren beim FC Carpi in Italien seine Koffer gepackt und beim niederländischen Erstligisten einen Vertrag bis Ende Juni 2022 unterschrieben. Seinen Marktwert hat er in den vergangenen knapp zehn Monaten deutlich verbessert – laut der Branchen-Plattformtransfermarkt.de von 500 000 auf 800 000 Euro. Ein Indiz dafür, dass Pachonik sich wohlfühlt an seiner neuen Wirkungsstätte. „Ja, ich hatte hier bislang eine super Zeit. Ich war von Anfang an Stammspieler und habe gute Leistungen gebracht“, sagt er überzeugt. Der Außenverteidiger absolvierte alle 26 Partien für Venlo, wurde nur zweimal vorzeitig ausgewechselt. Er schwärmt: „Es ist schon toll, sich mit so namhaften Mannschaften messen zu dürfen. Genau da wollte ich immer hin.“
Mehrere Klubs haben Interesse am Marktoberdorfer
Pachoniks Qualitäten als Außenverteidiger haben sich längst herumgesprochen. So soll jetzt der deutsche Zweitligist VfB Stuttgart seine Fühler nach dem 25-Jährigen ausgestreckt haben. Nach Informationen des Portals "De Limburger" hat wohl VfB-Sportdirektor Sven Mislintat Interesse daran, Pachonik als neuen Dauerläufer auf der rechten Außenbahn ins Schwabenländle zu locken. Für Pachonik wäre Stuttgart nicht neu. Zwischen 2015 und 2016 kickte er bereits für den Lokalrivalen, die Kickers. Die Konkurrenz ist allerdings groß. Denn weitere Interessenten sollen dem Bericht zufolge die ambitionierten niederländischen Erstligisten PSV Einhoven und Feyenoord Rotterdam sein.